R Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 407 Direktion: Gen.-Dir. R. Eigenbrodt, Dortmund; Dir. F. Sellge, Differdingen. Aufsichtsrat: Präs. G. de Laveleye, Brüssel; Hugo Stinnes, H. Thomas, Mülheim-Ruhr, Kommissäre: Präs. H. Delattre-Godin, O. Frésart, A. Magis, E. Stern. Zahlstellen: Brüssel: Banque de Bruxelles; Lüttich: Banque Liégeoise, Crédit Genéral Liégeois; Luxemburg: Banque Internationale, Werling, Lambert & Co. Eisen-Industrie zu Menden und Schwerte, Aktien-Gesellschaft in Schwerte bei Dortmund. Gegründet: 29./8. 1872; eingetr. 9./9. 1872. Die Ges. übernahm bei Gründ. die Eisen- werke von Kissing & Schmöle in Schwerte u. in Rödinghausen b. Menden. Der Betrieb der letzteren Werke ist später aufgegeben worden; die Immobil. wurden verkauft. Zweck: Herstellung u. Verkauf von Stahl, Stabeisen, Bandeisceh, Walzdraht, gezogenem Draht u. Drahtstiften, Kupfer-, Messing- u. Bronzedrähten u. -Stangen. Die a. o. G.-V. v. 21./3. 1910 genehmigte die sofortige Inangriffnahme von weiteren motwendigen Neuanlagen, die bis 1912 durchgeführt wurden u. ca. M. 2 842 000 erforderten. Es handelt sich in erster Linie um den Umbau des Drahtwalzwerks u. den Ausbau der Drahtverfeinerung. Der sich 1907/08 nach M. 143 630 Abschreib. ergebende Verlust von M. 60 186 wurde durch Entnahme aus dem Spez.-R.-F. gedeckt. 1908/09 ergab sich infolge der ausserord. ungünstigen Markt- lage ein neuer Verlust von M. 323 777, der aus dem Spez.-R.-F. mit M. 39 813 u. aus gesetzl. R.-F. mit M. 283 963 Deckung fand. Trotz besserer Betriebsergebnisse schloss das Geschäfts- jahr 1909/10 nach M. 339 030 Abschreib. mit einer Unterbilanz von M. 421 120 ab, wovon M. 286 036 aus dem R.-F. gedeckt u. M. 135 084 als Verlustsaldo vorgetragen wurden. Wegen Sanierung 1910 siehe unten bei Kap. Die Drahtstiftenfabrik wurde am 21./1. 1913 durch Feuer zerstört. Die G.-V. v. 28./10. 1899 beschloss Erwerb sämtl. Aktien (nom. M. 1 080 000) d. Aktienvereins Johanneshütte zu Siegen zu 130 %; diese stehen nach Abschreib. jetzt mit 50 % = M. 540 000 zu Buch. Die Johanneshütte besitzt 2 Hochöfen mit jährl. bis 60 000 t Roheisenerzeugung (1907/08–1911/12: 44 836, 29 567, 32 947, 33 850, 33 900 t); sie hat Bahnanschluss am Staats- bahnhof Siegen. Die Johanneshütte, welche die Eisensteingrube Jacobskrone besitzt, bleibt als selbständige Ges. bestehen. Div. der Johanneshütte 1900/01–1911/12: 16, 10, 4, 3, 3, 4, 10 0, 0, 0, 0, 0 % Produktion in Schwerte: 1907/1908 1908/1909 1909/1910 1910/1911 1911/12 Luppen u. Stahlblöcke . . kg 53 055 000 41 024 000 51 017 000 Steiger. d. LNicht Stab- u. Bandeisen, Drähte etc. „ 67 551 000 66 190 000 68.787 000 Produkt. öffent- Fakturierung insgesamt . M. 6 625 578 5 259 288 6277 462 um ca. 18 198 Arbefterzahlll 1220 1072 1007 15 % 10 07 Kapital: M. 4 530 000 in 4530 Vorz.-Aktien bezw. gleichber. Aktien à M. 1000 Urspr. A.-K. M. 4 500 000 in 7500 Aktien à M. 600 (Tlr. 200), 1886 im Verhältnis 4: 1 zus. gelegt, somit M. 1 125 000. Erhöht lt. G.-V. v. 10./1. 1887 um M. 2 000 000, wovon emittiert 1887 M. 250 000, 150 000, 100 000, 1888 um M. 500 000, 500 000 und noch M. 500 000 in Sa. M. 2 000 000 in Prior.-St.-Aktien à M. 1000, ferner erhöht lt. G.-V. v. 25./5. 1889 um M. 1 375 000 in Prior.- St.-Aktien à M. 1000, sodass das Kapital 1889 M. 1 125 000 in 1875 St.-Aktien à M. 600 und M. 3 375 000 in 3375 Prior.-St.-Aktien à M. 1000 betrug. Lt. G.-V. v. 30./11. 1895 Rückkauf von 3 St.-Aktien à M. 600 u. Umtausch 20./1.–29./2. 1896 von je 8 St.-Aktien à M. 600 in 3 Prior- St.-Aktien à M. 1000. Der Stand betrug nun M. 4 077 000. Die G.-V. v. 21./4. 1900 beschloss behufs Vermehrung des Betriebskapitals u. Ankaufs der Aktien des Aktienvereins Johannes- hütte in Siegen Erhöhung des A.-K. um M. 1 623 000 (auf M. 5700 000) in 1623 Prior.-St.-Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1900, übernommen von Deichmann & Co. in Cöln zu 125 %, an- geboten 1359 Stück den Aktionären 3:1 v. 28./4.–14./5. 1900 zu 130 %. Für die lt. G.-V. v. 30./11. 1895 noch nicht in St.-Prior.-Aktien umgetauschten 8 Aktien à M. 600 hatte die G.-V. v. 14./11. 1903 eine letzte Frist bis 1./3. 1904 bewilligt. Aktien-Kap. somit bis 1910: M. 5 700 000 in 5700 Prior.-St.-Aktien (Nr. 1–5700) à M. 1000, unter sich gleichber. Zur Reorganisation der finanziellen Verhältnisse der Ges. u. um das Unternehmen wieder auf eine der Neuzeit entsprechende Leistung zu bringen, beschloss die a. o. G.-V. v. 27./6. 1910 die Umwandlung von 4 Aktien in 3 neue, mit 6 % Vorz.-Div. ausgestattete Vorz.-Aktien, bei gleichzeitiger Zuzahlung von M. 1450; ferner Zus. legung der nicht zur Umwandlung ein- gereichten Aktien im Verhältnis von 2: 1. Die Umwandlung ist durchgeführt u. hat zu folg. Ergebnis geführt: Umgewandelt in Vorz.-Aktien durch Zus. legung u. Zuzahl. wurden 3968 Aktien. Im Verhältnis von 2:1 ohne Zu/ahlung wurden in St.-Aktien zus. gelegt 1732 Aktien. Somit verblieb ein A.-K. von M. 2 976 000 Vorz.-Aktien u. M. 866 000 St.-Aktien zus. M. 3 842 000 A.-K. Die a. o. G.-V. v. 27./6. 1910 beschloss ferner eine weitere Erhöh. des Vorz.-A.-K. um M. 1 024 000 (alsc auf M. 4 000 000 in Vorz.-Aktien). Diese neuen Aktien hat ein Konsort. zu pari übernommen mit der Verpflicht., davon M. 960 000 im Verhältnis von 4: 1 zum Kurse von 105 % mit Div.-Ber. u. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1910 allen Aktionären gleichmässig anzubieten (geschehen im Dez. 1910). A.-K. also von 1910–1912: M. 4 866 000 in 4000 Vorz.-Aktien u. 866 St.-Aktien. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch u. Vorbefriedigung im Falle der Liquidation, sowie etwa rückständ. Div. Durch diese Neuordnung kam die Ges. in die Lage, die Anlagewerte entsprechend herabzusetzen u. die Anlagen zeitgemäss zu verbessern u. umzugestalten, sodass nach Ablauf