Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. tiven u. vorwiegend kleinbäuerlichen Betriebe soll ein Grossbetrieb eingerichtet werden. Zu diesem Zwecke war zuvörderst die Zus. legung zahlreicher Kleinbesitze zu einem grossen Grubenfelde erforderlich. Dies ist in dem Rampers-Haunersdorfer u. dem sogen. Taubinger Graphitbezirk durch Schaffung eines etwa 1000 Tagwerk oder rund 3 000 000 qm messenden Grubenfeldes geschehen. Ausserdem hat die Ges. sich das Optionsrecht für die Abbaurechte auf ein sich anschliess. Graphitgebiet von etwa 2000 Tagwerk = ca. 6 000 000 qm bis 1917 gesichert. Zweck: Abbau von Graphit auf allen Grundstücken, welche der Ges. als Eigen- tümerin, Pächterin, Niessbraucherin oder in Ausübung irgend eines anderen zur Nutz- niessung ermächtigenden Rechtes besitzen wird. Verwertung der selbst gewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, Fossilien oder sonstigen Urprodukte sowie deren Ver- arbeitung für den Handel u. Verbrauch, insbesondere durch Aufbereitung u. Verhüttung. Erwerb u. Erricht. aller Anlagen, welche, um diese Zwecke zu erreichen, nötig, förderlich u. zweckmässig sind. Handel mit bergbaulichen Urprodukten u. den daraus gewonnenen Erzeugnissen. Beteiligung bei bestehenden oder neu zu errichtenden, gleiche oder ähnliche Zwecke verfolg. anderen Unternehmungen in jeder zulässigen Rechtsform. Vorerst ist die Ges. mit der Aufschliessung des Habersdorf-Rothenkreuzer Graphitlagerzuges beschäftigt. Die Ges. hofft im Geschäftsj. 1912/13 in ein gewinnbringendes Stadium zu treten. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000, begeben zu pari; Nr. 1–650 vollgezahlt, Nr. 651–2000 mit 75 % eingez. Genussscheine: 100 Stück an die Gründer Xaver Andorfer Witwe, Wilh. Kolb uned Chr. Feustel. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Grundstück u. Abbaurechte 1 009 798, Gebäude 12 495, Schacht- u. Grubenanlagen 137 233, Masch. 33 504, Werkzeug u. Gezähe 2036, Material u. Vorräte 49 946, Inventar 12 273, Kassa 57, Effekten 1995, Bankguth. 279 335, rückst. Einzahl. der Aktien 337 500, Verlust 131 423. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Rückstell. f. Aktienstempel 4617, Kredit. 954, Lohnrest 2026. Sa. M. 2 007 598. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 72 692, Abschreib. 6422, Handl.- u allg. Unk. 63 727. – Kredit: Zs. u. Skonto 3469, Vorräte 7950, Verlust 131 423. Sa. M. 142 842. Dividenden 1910/11–1911/12: 0, 0 % (Baujahre). Direktion: Berg-Ing. Curt Pilz. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Eugen Schweisheimer, München; Stellv. Bankier Alexander Bürklin, Neustadt a. H.; Bankier Karl Braun, Saar- brücken; Wilh. Kolb, Nürnberg; Rechtsanw. Dr. Anton Gänssler, München; Bankier Otto Hirsch, Frankf. a. M.; Geologe Dr. Hugo Mylius, Bernried. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankf. a. M.: Ernst Wertheimber & Co.; Passau: Bayer. Ver- einsbank. Warsteiner Gruben- und Hütten-Werke in Warstein mit Filialen in Holzhausen b. Homberg, Reg.-Bez. Cassel u. Augustfehn (Old.). Gegründet: 24./9. 1885; eingetr. 3./11. 1885. Zweck: Übernahme der Gruben u. Hütten des Warsteiner Gruben- und Hütten-Vereins, (A.-K. M. 3 750 000). Die Werke bestehen jetzt aus folgenden Einzelbetrieben: St. Wilhelms- hütte u. Eisenhammer bei Warstein, Eisenwerk Holzhausen bei Homberg, Bez. Cassel, u. Eisenhütte Augustfehn im Grossherzogtum Oldenburg, Ein Betrieb von Gruben u. Hütten findet nicht statt. Die St. Wilhelmshütte bei Warstein besteht aus einer Eisengiesserei für 3 Handels-, Masch.- u. Bauguss u. aus den dazu gehörigen Emaillier- u. Verfeinerungswerk- stätten, Beschlags- u. Montage- u. mechan. Werkstätten. Es werden, ausser feinerem Handels- u. Bauguss u. Gussstücken aller Art für den Masch.-Bau, als Spezialität her- gestellt: Gas-Koch- u. Heizapparate, komplette Gasheizungsanlagen für Schulen, Kirchen, öffentliche u. private Gebäude, sodann komplette Wassergasanstalten sowie Gasfeuerstätten aller Art. Auf dem Eisenhammer bei Warstein werden ausschl. Wagenachsen jeglicher Art fabriziert. Das Eisenwerk Holzhausen stellt feinere Handelsgusswaren, insbes. Öfen, Pianoforteplatten, Bau- u. Masch.-Guss her. Auf der Eisenhütte Augustfehn werden eben- falls Handelsgusswaren, Öfen verschied. Systeme für Zimmerheizung, Bau- u. Maschinenguss sowie als Spezialität Gasanstaltsarmaturen hergestellt. Auf den erstgenannten drei Werken sind für den Betrieb Wasserkräfte vorhanden, u. zwar in St. Wilhelmshütte 90, Eisenhammer 200, Holzhausen 50 PS., die namentlich in der trockenen Jahreszeit durch Dampfkraft unter- stützt werden. In Augustfehn wird mit Hilfe einer Lokomobile von 220 PS. elektr. Kraft ver- wendet. Die beiden Warsteiner Werke sowie das Augustfehner Werk sind durch Anschluss- geleise mit der Eisenbahn direkt verbunden. Das Eisenwerk Holzhausen ist ca 1 km vom Staatsbahnhof Homberg entfernt. Die Ges. beschäftigt 958 Arb., Meister u. Beamte, für die 47 Wohnhäuser auf dem eigenen Grundbesitz vorhanden sind. Grundbesitz im ganzen ca. 48 ha. Die Ges. ist für die Produktion des Warsteiner Werks in Lastwagenachsen, Schmier- achsen u. Patentachsen am Achsensyndikat beteiligt. Ausserdem besitzt die Ges. noch mit M. 500 zu Buch stehende Gruben und Anteile an solchen; die Gruben zur Zeit ausser Betrieb. Für Neuanlagen, Betriebsverbesserungen u. Modelle wurden 1905/1906–1911/12 M. 119 354, 131 932, 112 419, 73 231, 82 773, 83 625, 348 654 verausgabt. Laut Vertrag v. 27/10. 1910 wurde die Oldenburgische Eisenhütte zu Augustfehn (siehe oben) für M. 434 000 in neuen Aktien, div.- ber. ab 1./1. 1911, erworben.