Kohlenbergbau. Schlesische Kohlen- und Cokes-Werke in Gottesberg i. Schl. Gegründet: 9./5. 1880. Die Ges. übernahm die gesamten Aktiven u. Passiven der Schles. Kohlenwerks-A.-G. in Liqu. (s. Jahrg. 1901/1902). Zweck: Abbau der im Waldenburger u. Landeshuter Kreise beleg. Steinkohlenbergwerke Konsol. Carl-Georg-Victor zu Neulässig, Gewalt u. Elise zu Altlässig, Gustav Zubehör zu Rothenbach, Konsol. Gustav, Pauline, Hedwig u. Bianca zu Schwarzwaldau, Konsol. Komet u. Gotthelf zu Hartau, sowie Bertha, Thomas, Concordia u. Concordia Zubehör zu Forst. Die Ges, besitzt eine grössere Anzahl Kuxe d. Steinkohlenwerke „Jenny“ zu Gottesberg u. „Louise“ zu Landeshut; ferner 28 Grundstücke, 5 Förder- u. 6 Wetter-Schächte, 225 Koksöfen mit Nebenprodukten-Gewinnung, 2 elektr. Centralen, 3 grosse Kohlenwäschen, 2 Koksseparationen, Kettenbahn, Schneidemühle, Ziegeleien, Zechenschmieden. Neubauten, techn. Verbesser, u. Anlagen erforderten 1904/05–1911/12 M. 227 217, 727 610, 1 256 313, 375 298, 283 948, 408 543, 32 215, 536 906. Der A.-R. genehmigte im Nov. 1911 den Bau von 70 neuen Koksöfen, die in Okt. 1912 in Betrieb kamen. Produktion: 1906/07 1907/08 1908/09 1909/10 1911/12 1911/12 Rohle ff.. —— .?%7...... Re aad ¾ ́ ͤͤ ͤ / / / . .. r;.ͥj ,-/¾ . % ·/ ..... Schwefels. Ammoniak 709 t 691 t 814 * 902 t 909 t 879 llle.. ........ ÜÜÜ88888. . Die Ges. hat mit techn. Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Verlust 1906/07 betrug nach M. 336 309 Abschreib. M. 833 274 u. die ganze Unterbilanz erhöhte sich damit um M. 833 274 auf M. 2 415 222; 1907/08 erhöhte sich nach M. 345 140 Abschreib. die Unterbilanz um M. 343 308, 1908/09 um M. 68 858, also auf M. 2 827 389. 1909/10 wies ein besseres Resultat auf, indem der Buchgewinn von M. 275 241 auf M. 556 802 stieg; der Reingewinn betrug M. 203 191, um welchen Betrag sich die Unterbilanz auf M. 2 624 198 verminderte u. sich 1910/11 weiter um M. 61 585 auf M. 2 562 612 u. 1911/12 um M 83 182 auf M. 2 479 429 reduzierte. Sowohl das Amtsgericht in Gottesberg, wie das Landgericht in Schweidnitz und das Kammergericht in Berlin haben im Jan. bezw. Febr., bezw. April 1907 den Protest des Bankiers Jarislowsky u. Gen. gegen die Beschlüsse der G.-V. der Ges. v. 27./10. 1899 u. ff. abgewiesen. In der Begründ. der Erkenntnisse wurden die Einwendungen Jarislowskys gegen die Abhaltung der G.-V. in Wien und das Fehlen einer deutschen Amtsperson bei der G.-V. als nicht stichhaltig erklärt. Durch Urteil des Schöffengerichtes Gottesberg v. 6./5. 1908 wurden auf Grund eines ausführlichen Gutachtens des Bergassessor Möller die wiederholten Anwürfe Jarislowski's über die Geschäftsgebahrung der Verwaltung wohl endgültig widerlegt. Kapital: M. 6 000 000 in 10 000 St.-Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 400 und 2000 Prior.-Aktien (Nr. 10 001–12 000) à M. 1000. Letztere berechtigen zu 6 % Vorz.-Div. ohne Nachzahlungs- verpflichtung und sind im Falle der Liquidation mit Vorrechten dergestalt ausgestattet, dass die Inhaber der Prior.-Aktien bis zur Höhe von M. 2 000 000 vor den Inhabern der St.-Aktien Befriedigung erhalten und, nachdem auf die letzteren M. 2 000 000 (50 %) entfallen, an dem Vermögensüberschuss zur Hälfte partizipieren. Die Prior.-Aktien wurden vom 15. bis 20. Juni 1885, da dies aber erfolglos war, mit erweiterten Vorrechten vom 7. bis 9. Jan. 1886 zur Zeichnung gestellt und wurde den Aktionären Bezugsrecht 5:1 eingeräumt. Der nicht bezogene Rest wurde von dem Wiener Bank-Verein, Schoeller & Co. und Mayr v. Melnhof in Wien übernommen. Von den Prior.-Aktien besitzen jetzt die Prager Eisen-Ind.-Ges. ca. M. 1 700 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr in Gottesberg, Breslau oder Wien. Stimmrecht: Je 5 St.-Aktien = 1 St., jede Prior.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 %, höchstens 20 % zum R.-F., etwaige weitere Rücklagen, sodann 4 % Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Ubrigen 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Die Gesamt-Div. wird in der Weise verteilt, dass die Prior.-Aktien bis 6 % erhalten, vom verbleib. Betrage die St.-Aktien bis 2 %, vom Rest die eine Hälfte den Prior.-Aktien, die andere Hälfte den St.-Aktien. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Montanbesitz 3 472 258, Grundbesitz 277 625, Hoch- bauten 321 822, Inventar 709 846, Anlagen 4 742 030, Kassa 5565, Effekten 23 900, Debit. 790 813, Kaut.-Wechsel 181 500, Vorräte 509 015, Verlust 2 479 429. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Kredit. 7 237 557, Kaut.-Wechsel 181 500, Lohn-Kto 94 750. Sa. M. 13 513 808. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 2 562 612, allg. Unk. 94 696, Steuern u. Abgaben 27 727, Zs. u. Bankprovis. 417 761, Effekten 789, Versich.-Zuschüsse für Beamte 8827, Ausgaben für Wohlfahrtszwecke 338 584, Abschreib. 530 603. – Kredit: Gemein- schaftl. Kohlen- u. Koks-Kto 1 311 011, Kondensat.-Anlage 174 294, Nebenbetriebe 10 886, Ausbeute Jenny-Grube 2666, Kursgewinn österr Banknoten 3312, Verlust 2 479 429. Sa. M. 3 981 601. . Kurs Ende 1886–1912: St.-Aktien: 19, 17, 35.75, 85, 64, 26.10, 23, 24, 52.90, 44.10, 47.60, 41.50, 34.50, 49, 32, 26.50, 23.10, 22, 17.25, 30.90, 24.70, 15.90, 17.10, 17.50, 30.50, 31.25, 30.25 %. Notiert in Berlin. 7