440 Kohlenbergbau. Dividenden: St.-Aktien 1886/87–1909/1910: 0 %; Prior.-Aktien 1889/90–1911/1912: 6, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0. 0. 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %, Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Jaroslav Karlik, Carl Riedel. Prokurist: Oskar Schoebel. Aufsichtsrat: (6–9) Vors. Gen.-Dir. W. Kestranek, Stellv. Max Feilchenfeld, Komm.- Rat J. Weinberger, Bankier Rich. Lieben, Hofadvokat Dr. Carl Kupelwieser, Komm.-Rat Verwalt.-Rat Rob. Lenk, Zdenko Horovsky, Wien; Bankier Carl Fürstenberg, Berlin; Max Epler, Prag. 33 Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Berl. Handels-Ges.; Prag: Böhmische Eskompte-Bank. * Hallesche Pfännerschaft Akt.-Ges. in Halle a. S. (Bis 1912 Gewerkschaft unter der Firma: Consolidirte Hallesche Pfännerschaft.) Gegründet: 16./7. 1912 als Akt -Ges. mit Wirkung ab 1./1. 1912; eingetr. 5./9. 1912. Das Unternehmen wurde als Pfännerschaft bereits im 13. Jahrhundert gegründet; konsol. 1868 als Gew. Die a. o. Gew.-Vers v. 26./6. 1912 beschloss, die Gew. mit Wirkung ab 1./1.1912 in eine A.-G. umzuwandeln. Der Übernahmepreis des gewerkschaftl. Besitzes (siehe unten) betrug M 3 450 000, gewährt in 3000 Aktien à M 1000 zu 115 %. Gründer: Gew. „Consoli- dierte Hallesche Pfännerschaft“, H. F. Lehmann, Halle a. S: Delbrück Schickler & Co., Berlin; Rittmeister Max von Schöppenthau, B.-Grunewald; Reg.-Präs. a. D. Nik. von Werder, Sagisdorf. Zweck: Erwerb u. Mutung von Bergwerken u. deren Veräusser.; Erricht, Betrieb u. Veräusser. bergbaulicher u. industrieller Anlagen aller Art; Betrieb von Handelsgeschäften: Erwerb u. Veräusser. von Grundbesitz u. sonst. unbewegl. Dingen; Betrieb u. Beteilig. in beliebiger Form' an allen Unternehmungen, die im Zus. hang mit dem Bergbau u. der industr. Verwert. der Erzeugnisse der Ges. stehen. Das Eigentum der Halleschen Pfännerschaft bestand bis 1906 im wesentlichen aus folgenden Werten; einer Salinenanlage in Halle a. S. mit Gerechtsame auf 7 Solbergwerks- felder u. 1 Steinsalzfeld; einer Braunkohlengrube im Gutsbezirk Granau bei Halle a S. mit Tief- u. Tagebaubetrieb. Die Förder. erfolgt zum grössten Teile aus eigenem Grubenfelde, zum geringeren Teile aus einem angrenzenden fiskal. Felde, welches sich die Gew. durch Pachtvertrag gesichert hat; einer Teerschwelerei mit 36 Schwelöfen im Gutsbezirk Granau, einer Dampfziegelei-Anlage bei Passendorf mit umfangreichem Tonvorrat, einer Kohlen- Nasspresse in Halle a. S., einer die vorbezeichneten Werke verbindenden ca. 8 km langen Schmalspur-Eisenbahn mit Lokomotivbetrieb, nachstehend verzeichneten, für die städtische Bebauung reifen Liegenschaften, dem Salinengrundstück von ca. 10 ha Ausdehnung, dem sog. Holzplatzterrain nebst den Hausgrundstücken Mansfelderstr. 14 u. 18, mit einem Gesamt- inhalt von ca. 4 ha 35 a; 8 ha 75 a Ackerland in Zscherbener Flur, ca. 22 ha 30 a Acker- u. Wiesenland in Passendorf-Angersdorfer Flur, zahlreichen Beamten-u. Mietshäusern in Halle a. S., Granau, Zscherben u. Passendorf. Bis auf das Salinengrundstück, auf welchem M. 164 000 für den Knappschaftsverein der Saline Halle eingetragen stehen, sind die vorgenannten Grundstücke u. Anlagen nicht hypothekarisch belastet. Bahnanschluss Halle-Hettstedter Eisenbahn. Lt Beschluss der Gew.-Vers. v. 16./6 1906 wurde der der Fa. Schöppen- thau & Wolff in Senftenberg gehörige Besitz mit Wirkung ab 1./7. 1906 hinzuerworben, be- stehend aus: dem Braunkohlenbergwerk Friedrich Ernst bei Senftenberg, dessen Kohlen- vorrat noch auf lange Zeit durch Tagebau gewinnbar ist; der mit der Grube durch Draht- seilbahn verbundenen Brikettfabrik direkt am Bahnhof Senftenberg; einer Glashütte da- selbst; einem noch nicht aufgeschlossenen Grubenfelde von ca. 532 Morgen in der Flur Hohenbocka u. einer grösseren Anzahl Beamten- u. Arbeiterwohnhäusern. Der Kaufpreis für sämtliche vorgenannten, in den pfännerschaftl. Besitz übergegangenen Objekte betrug M. 1 900 000, zu welchem Zwecke untengenannte Anleihe aufgenommen wurde. Das Grubenfeld bei Senftenberg konnte in der Zwischenzeit durch Neuankäufe auf ca. 1000 Morgen vergrössert werden. Die Brikettfabrik wurde den Fortschritten der Technik ent- sprechend um- und ausgebaut, wodurch die Leistungsfähigkeit auf ca. 11 000 D. W. mit 7 Pressen gesteigert werden konnte. Dementsprechend erfuhr auch die Rohkohlenförder. eine Steigerung. An Stelle der Hafenöfen bei der Glashütte wurde eine moderne konti- nuierliche Wannenofenanlage für eine Flaschenproduktion von 5 Mill. Stück errichtet. Zu den mitübernommenen Beamten- u Arbeiterwohnhäusern wurden eine ganze Anzahl neu erworben bezw. gebaut. Lt. Beschl. der Gew.-Vers. v. 27./2. 1907 wurde im Geiseltal bei Merseburg ein Grubenfeld von ca. 1 000 000 000 hl Inhalt, zu etwa zu Eigentum u. zu als Abbaurecht auf Tonnenzins unter günstigen Bedingungen erworben. Mit der Auf- schliess. ist im Jahre 1911 begonnen worden, nachdem die Gew.-Vers. v. 3./3. u. 28./6. 1911 ihre Genehmig. zum Ankauf des erforderl. Halden- u. Bauterrains sowie zum Aufschluss der Grube u. Erricht. einer Brikettfabrik gegeben haben. Die erforderlichen Bauten sind im Entstehen begriffen, mit der Erricht. der Brikettfabrik wurde im Sommer 1912 be- gonnen; die Aufnahme des Vollbetriebs dürfte im Herbst 1913 stattfinden. Der hierzu noch erforderl. Geldbedarf soll zum Teil durch M. 2 000 000 neue Aktien, zum Teil durch eine später aufzunehmende Oblig.-Anleihe aufgebracht werden. Zugänge auf sämtl. Anlage- Kti erforderten 1907–1911: ca. M. 337 000, 190 000, 558 000, 340 000, 1 184 000. Die Ges. ist an folgenden Syndikaten beteiligt: Bei der Deutschen Salinen-Vereinigung bezw. deren Unterverband, dem Mitteldeutschen Salinen-Verein, Salzungen für die Saline