444 Kohlenbergbau. konnte erst wenige Tage vor Schluss des Geschäftsj. 1907/1908 aufgenommen werden, s0 dass ein Gewinn aus diesem Betrieb nicht resultierte. Zu den bereits vorhandenen Kohlen- feldern wurde 1907/1908 ein grösserer Komplex für M. 259 445 u. 1909/10 solche für M. 169 544 hinzuerworben. 1910/11 u. 1911/12 betrugen die Zugänge auf alle Anlage-Kti ca. M. 230 000 bezw. 120 000. Das Geschäftsj. 1908/09 schloss mit einem Verlustsaldo von M. 447 962 ab, der sich 1909/10 nach M. 324 158 Abschreib. um M. 491 997, also auf M. 939 960 erhöhte u. 1910/11 bei M. 145 884 Abschreib. weiter um M. 253 314 u. 1911/12 um M. 127 032 auf M. 1 320 307 stieg. Der G.-V. v. 29./10. 1910 wurde Mitteil. nach § 240 des H.-G.-B. gemacht. Nähere Angaben über Produktionsverhältnisse etc. werden nicht veröffentlicht. Kapital: M. 1 350 000 in 1350 St.-Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 3 707 752, nachdem 1911/12 M. 115 520 neu aufgenommen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Aklle IS(. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Grubenfelder 1 188 865, Grundstücke 137 264, Gebäude 377 803, Masch. 77 664, Brikettfabrikgebäude 388 130, do.-Masch. 717 723, Grubenanlage 137 888, Seilbahn 146 293, Kettenbahn 34 657, Bahnanschluss 78 794, Wegebau 40 215, Grubenabraum 400 916. Pferde u. Wagen 3042, Inventar 72 268, Material. 12 609, Kohlen u. Briketts 8593, Kassa 31 347, Debit. 59 574, Kaut. 22 085, Bankguth. 2648, Verlust 1320 307: – Passiva: A.-K. 1 350 000, Hypoth. 3 707 752, Akzepte 75 344, Kredit. 118 800, Lohnkto 2797, Kaut. 4000. BGa. M. 5 258 695. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 193 275, Förderkto 191 629, Versich. 18 707, Gen.-Unk. 39 123, Verwalt.-Kosten 34 756, Zs. 189 075, Fuhrwerk 4635, Brikettfabrikation 370 357, Werkstatt 10886, Grubenabraum 71 948, Assekuranz 2837, Abschreib. 159 53 1. – Kredit: Kohlen 484 741, Brikett 481 714, Verlust 1 320 307. Sa. M. 2 286 763. Dividenden 1906/07–1911/12: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Theodor Faber, Berg-Ing. Mor. Strangfeld. Prokurist: P. O. Hamann. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Eduard Bartling, Wiesbaden; Verlagsbuchhändler Louis Abel, Berlin; Oberrentmeister a. D. Hugo Kösters, Münster i. W.; Dir. Wilh. Meuthen, Mann- heim; Rechtsanwalt Carl Siebert, Charlottenburg; Fabrikant Dr. Hugo Röhrig, Magdeburg; Dr. Pietro Veladini, Halle; Geh. Komm.-Rat Gotth. Sachsenberg, Rosslau. Zahlstelle: Ges.-Kasse. „ Saar- u. Mosel-Bergwerks-Gesellschaft zu Karlingen, Lothr. Gegründet: 1873. Die Ges., deren Aktien sich bis Frühjahr 1900 überwiegend in französ. Besitze befanden, ist im April 1900 unter Mitwirkung von Aug. Thyssen u. Hugo Stinnes in Mülheim (Ruhr) u. der Dresdner Bank in Berlin in deutschen Besitz übergeleitet worden. Zweck: Erwerb u. Ausbeut. von 8 Steinkohlen-Konc. u. alles dessen, was damit zus. hängt. Die sehr ausgedehnten Grubenfelder (156.69 Mill. qm = ca. 78 lothr. Normalfelder) liegen in den Gemeinden Spittel, Karlingen, Freimengen, St. Avold, Merlenbach, Kochern, Rossbrücken, Folklingen, Morsbach Beningen, Bettingen, Oberhomburg, Niederhomburg, Helleringen, Machern, Kl.-Ebersweiler, Porcelette, Diesen, Lubeln, Buschborn, Bisten, Varsberg, Ham unter Varsberg, Gertingen, Hargarten, Dalem, Falk, Kreuzwald, Biblingen, Merten, Reimeringen, Tromborn; der Betrieb erstreckt sich zur Zeit auf die Gemeinden Karlingen, Spittel, Merlen- bach, Freimengen und St. Avold (Lothringen). Das Grubenfeld markscheidet nördlich mit den Steinkohlenfeldern des Preussischen Staates, der Grube zu Klein-Rosseln und der Grube „La Houve“ bei Kreuzwald. Die in den letzten Jahren mit Eifer betriebenen Auf- schlussarb. hatten einen über Erwarten guten Erfolg. Es wurden bis jetzt 66 abbauwürdige Flöze mit einer Gesamtkohlenmächtigkeit von rund 110 m aufgeschlossen. Die Flöze führen beste Saarflamm- u. Fettkohle. Letztere eignet sich zur Herstellung von Koks. Die Ges. hat 3 Schachtanlagen in Betrieb, u. zwar Schacht II u. VI in Spittel u. Schacht Vin Merlenbach. Alle 3 Anlagen besitzen eig. Eisenbahnanschluss u. sind durch eine 7.5 km lange normalspur. Industriebahn unter einander verbunden, Die Schachtanlage II umfasst die Schächte I, II, III, „Waldemar Mueller“ u. „August Thyssen“, wovon Schacht II zur Förder u die übrigen zur Wetterführung dienen. Der Schacht II hat eine Teufe von 600 m. Die Hauptfördersohle liegt in einer Teufe von 490 m. Die Leistungsfähigkeit dieser Schacht- anlage kann, nachdem nunmehr eine genügende Anzahl Wetterschächte zur Verfügung stehen, in absehbarer Zeit auf die vorgesehene Höhe von arbeitstäglich 1500 t gebracht werden. Die Schachtanlage V besitzt 3 Schächte, nämlich IV, Vu. Schacht „Hugo Stinnes“ Schacht IV dient lediglich zur Wetterführ., Schacht V zur Förder. u. Wetterführ. u. Schacht „Hugo Stinnes“ zur Förder. Letzterer ist für Doppelförder. eingerichtet. Die beiden Förder- schächte haben eine Teufe von 335 m, wo die Hauptfördersohle liegt. Die arbeitstägliche Förder. auf Schachtanlage V beträgt gegenwärtig 2000 t u. soll im nächsten Jahre auf 2500 t gesteigert werden. Zur Schachtanlage VI gehören die Schächte VI u. VIII. Schacht VI dient zur Förder., während Schacht VIII als ausziehender Wetterschacht in Benutzung steht. Die arbeitstägliche Leistung von Schachtanlage VI wird binnen kurzem auf 1000 t gebracht werden. Die Hauptfördersohle liegt bei 500 m Teufe. Die Schächte „ Waldemar Mueller“ u. „August Thyssen“ dienen einstweilen zur Wetterführung, sollen aber später zu einer neuen Schachtanlage Heiligenbronn zusammengefasst werden, sobald die Schachtanlagen II u. V die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit erreicht haben, indem der Schacht „Waldemar Mueller“ zur Förder. eingerichtet wird. Der Schacht kann eine