Kohlenbergbau. 463 6 S§ 305, 306 H.-G.-B. auf die Werschen-Weissenfelser Braunkohlen-A.-G. überging mit der Massgabe, dass für jede Aktie der Waldauer Ges. im Nennwerte von M. 1200 oder 4 Aktien über je M. 300 eine Aktie dieser Ges. über M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1912 sowie 15 % = M. 180 Barvergütung gewährt wurde, ausserdem wurde der Div.-Schein der Waldauer Ges. für 1911/12 mit 11 % eingelöst. Frist zum Umtausch der Aktien 20./9. 1912. Braunkohlenwerke Leonhard Akt.-Ges. in Zipsendorf, Kreis Zeitz. Gegründet: 11./2. 1907 mit Wirkung ab 1./7. 1906; eingetr. 14./6. 1907 in Zeitz. Sitz bis 3./10. 1912 in Wuitz. Gründer: Vering & Wächter, Berlin; Generaldir. Gottl. Schumann, Grube Ilse; Reg.-Baumeister a. D. Ernst Quandt, Schöneberg; Komm.-Rat A. G. Wittekind, Berlin; Mittel- deutsche Creditbank, Frankf. a. M.-Berlin. Vering & Wächter zu Berlin machten auf das A.-K. folgende Einlagen: a) Immobilien, zu Wuitz, Prehlitz-Penkwitz, Sabissa u. Spora eingetragene liegende Grundstücke, Wohn- und Fabrikgebäude zum Preise von M. 630 163, b) Kohlenab- baurechte daselbst zum Preise von M. 1 286 704, c) Maschinenanlagen zum vereinbarten Preise von M. 465 000, d) Schachtanlagen und Brikettschuppen zum vereinbarten Preise von M. 194 000, e) elektrische Centralen M. 102 000, f) Eisenbahn- und Kettenbahnanlagen M. 122 500, g) Wasserversorgungs- und Seilrangieranlagen M. 28 723, h) Utensilien zum Preise von M. 40 458, i) Wegebauten zum Preise von M. 5490, k) Kautionen zum Kurswerte von M. 490, 1) Betriebsmaterialien und Vorräte M. 18 145, m) Beteiligungsguthaben am Verkaufs- verein G. m. b. H. zu Leipzig M. 5000, n) Aussenstände und vorausgezahlte Versich.-Prämien M. 50 895, o) Kassa in bar M. 15 863. Der Gesamtwert der vorstehend unter a bis o ein- schliesslich aufgeführten Vermögensstücke betrug hiernach M. 2 965 434. Von diesem Gesamt- übernahmewerte kamen folgende in der Eröffnungsbilanz festgestellte Passiven der Firma Vering & Wächter in Abzug: a) Restkaufgelder für Kohlenfelder M. 345 807, b) Schulden für Maschinen M. 186 201, c) noch zu zahlende Tant. und Konto ngue Rechnung“ M. 8246. Die Abgeltung des der Fifma Vering & Wächter zu gewährenden ÜUberlassungspreises von M. 2 965 434 erfolgte in nachstehender Weise: 1. Übernahme der Passiva im Betrage von M. 540 255, 2. die Firma Vering & Wächter erhielt: a) 1373 Aktien zum Nennwerte d. s. M. 1 373 000, b) M. 1 000 000 4½ % Teilschuldverschreib., c) den Betrag von M. 52 179 in bar. Die sämtlichen Kosten der Gründung der Akt.-Ges. sind von der Firma Vering & Wächter übernommen worden. Zweck: Erwerb und Betrieb von Braunkohlenbergwerken und Brikettfabriken, insonder- heit der Braunkohlenwerke Leonhard I und II zu Wuitz u. Spora, beide mit Bahnanschlüssen. Beide Werke, die räumlich ca. 2 km von einander entfernt liegen, stellen einen in sich ab- gerundeten Besitz dar. Es gehören beiden Werken an Kohlenfeldern rund 11 ha Eigentums, felder u. rund 236 ha Kohlenabbaurechte, die neuerdings derart auf die Werke verteilt sind- dass beiden eine gleiche Lebensdauer gewährleistet ist. Die Mächtigkeit der ziemlich horizontal abgelagerten Flöze beträgt bei Leonhard I im Durchschnitt 13,6 m und bei Leonhard II durchschnittlich 12,6 m. Der Abbau erfolgte bisher ausschl. im Tiefbau. Die Grube Leonhard 1 förderte mittels unterirdischer Kettenbahn aus gemauertem, 37 m tiefem Förderschachte, während der Flöz auf Leonhard II durch Kettenbahn auf schiefer Ebene von ca. 300 m Länge erschlossen ist. Der Kohlenfelderbesitz beider Werke, vornehmlich der von Leonhard I umfasst ansehnliche Flächen, die wegen der geringen Deckenmächtigkeit zweckmässiger im Tagebau- als im Tiefbaubetriebe abgebaut werden. Es ist deshalb die Einrichtung eines Tagebaubetriebes in Angriff genommen. Die im Geschäftsjahre 1908/09 aufgewendeten Kosten für die Beschaffung des Baggers, der erforderlichen Lokomotiven u. Wagen, der Bagger- u. Fahrgleise sowie der elektrischen Fernleitungen betrugen rund M. 219 000. Die Abraumarbeiten werden in eigener Regie ausgeführt u. sind Ende Juli 1909 begonnen worden. Der Tagebaubetrieb wurde im Jan. 1910 auf Grube Leonhard I eröffnet und der Tiefbaubetrieb ab 1./4. 1910 eingestellt. Leonhard II ist einstweilen ganz stillgelegt. Die Brikettfabrik Leonhard I bei Wuitz umfasst jetzt 6 Brikettpressen grossen Modells nebst allem Zubehör, die seit Januar 1906 sich in vollem Betriebe befinden. Leonhard II besitzt eine Brikettfabrik mit 3 Pressen, die sich seit Januar 1905 in Betrieb befinden. Für die Brikettfabrikanlagen wurden in 1908/1909 durch Einbau eines fünften Teller. ofens, durch die Erweiterung des Nassdienstes, Beschaffung eines Dampfkessels und von Überhitzern Ausgaben in Höhe von rund M. 161 000 vorgenommen. Für die elektr. Zentrale wurde eine Dampfturbine nebst Generator zum Betrieb des Baggers beschafft, wofür rund M. 61 000 ausgegeben wurden. Beide Werke zus. weisen eine Produktionsfähigkeit von 14 000 D. W. à 10 t pro Jahr auf. Die Ges. ist Mitglied des Mitteldeutschen Braunkohlen- 3 Syndikats G. m. b. H. in Leipzig. Die Förderung an Braunkohlen betrug in Wuitz 1906/07 3 bis 1911/12: 4 414 243, 4 648 200, 4 191 088, 3 308 230, 3 659 838, 3 967 570 hl; an Briketts wurden 110 257, 117 204, 106 978, 90 325, 101 649, 109 855 t hergestellt. Grube Fürst Bismarck förderte 1912 (v. 1./1.–30./6.): 3 264 174 hl Braunkohlen, die Brikettfabrik produzierte 56 353 t, die Nasspresssteinfabrikation ca. 2 513 000 Stück. Die Kohlenabbaurechte betrugen Ende Juni 1912: 297 ha, der eigentümliche Grundbesitz ca. 13 ha. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, hiervon waren M. 1 373 000 für 1906/07 voll u. M. 127 000 zur Hälfte div.-ber. Zur Einrichtung des Tagebau- betriebes auf Grube Leonhard I beschloss die a. o. G.-V. v. 15./4. 1909 die Erhöhung des