Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 471 u. die Verwert. ihrer Produkte in roher oder verarbeiteter Form befördern, Erwerb u. Ver- wertung von Grundstücken, Bergbaugerechtsamen u. Bergwerkseigentum, gewerbliche Aus- nutzung des Kalibergbaues u. seiner Erzeugnisse. Art des Minerals: Hartsalz, Karnallit u. Sylvinit. Die Ges. kann sich auch an Unternehmungen der vorbezeichneten Art beteiligen. Jetziger Besitz: Das Grubenfeld umfasst hauptsächlich den in dem Eisenacher Kreise des Grossherzogtums Sachsen-Weimar gelegenen, zum Gebiete der Werra gehörigen Distrikt westlich der von Stadt-Lengsfeld nach Dornsdorf fliessenden Felda, sowie die daselbst ge- legenen Enklave Dietlas. Der Teil welcher im Grossherzogl. Sächs. Staatsgebiete liegt, hat eine Grösse von 58 358 450 qm = 26.03 preuss. Maximalfelder. Das von der Herzogl. Sächs. Reg. zu Meiningen der Gew. zur Ausbeutung überlassene Feld bei Dietlas umfasst 305 ha, hat also eine Grösse von 1.39 preuss. Maximalfeldern. Der Grundbesitz der Gew. umfasst also 27.86 preuss. Maximalfelder. In dem Vertrage der Gew. mit den beiden Staatsregierungen u. in dem Vertrage der beiden Staatsregierungen unter sich sind das Weimarische u. das Meiningische Grubenfeld zu einem gemeinsamen Werke vereinigt. Ausser diesem Gruben- felde besitzt die Gew. 9 ha 45 a 90 qm Acker, Wiesen u. Gebäudeflächen im Gemeindebezirk Dietlas, mit aufstehenden Gebäuden, Schachtanlagen u. sonst. Zubehör, 12 ha 21 a 18 qm Artland, Wiesen u. Graben in der Gemeinde Dorndorf mit der Chlorkaliumfabrik nebst Zu- behör. Die Schachtanlage ist seit Februar 1905 in Förderung. Im Februar 1904 wurde bei 417 m Tiefe das obere Steinsalzlager u. im Juni 1904 in 539 m Tiefe das obere Kalilager erreicht. Die Salzmühle, elektr. Zentrale, Ventilator-Anlage, Zentral-Kondensation, das Fördergerüst u. die Mannschaftskaue waren November 1904 fertiggestellt. Die nachstehend erwähnte Anleihe diente zum Er werb, bezw. zur Bestreitung der Kosten des Erwerbes der Grundstücke in Dorndorf, der daselbst erbauten für eine tägl. Verarbeit. von etwa 7000 dz Rohsalzen eingerichteten Chorkaliumfabrik (seit Juli 1906 im Betrieb) nebst Anschlussgeleis u. einer Drahtseilbahn vom Schachte bis zu dieser Fabrik. Seit Dez. 1908 auch Fabrikation von Brom. Belegschaft etwa 350 Mann. Bahnanschluss in Dorndorf an die Strecke Vacha Salzungen u. in Dietlas an die Strecke Dorndorf- Kaltennordheim. Die Veräusserung des Bergwerkunternehmens bezw. einzelner Teile desselben unterliegt der Zustimmung des Fiskus. Die Ges. besitzt in Dietlas 7 Beamtenwohnhäuser, sowie 8 . in Dorndorf. Zu- gänge auf Anlage Kti erforderten 1910 M. 348 150, 1911 M. 1 461 857, davon ca. M. 1 200 000 auf die neuen Schachtanlagen. Die Gew. begann Anfang 1911 mit dem Abteufen zweier neuer Schächte in ihrem aussichtsreichen Südfelde bei Stadtlengsfeld u. erreichte der eine Schacht bis Januar 1913 eine Teufe von 290 m, der andere Schacht eine Teufe von 310 m. Die Kosten der Neuanlagen sind auf ca. M. 4 500 000 veranschlagt. Der Sachsen-Weimarische Staat erhält eine Förderabgabe von 4.8 Pfg. pro dz Kalisalz. Die Gew. gehört dem Kali- Syndikat an. Die Beteilig. beträgt ab 1./1. 1913 11.85 in Tausendsteln der Gruppe I–V, ent- sprechend der Kontingentsziffer nach dem Reichskaligesetz. Produktion: 1909 wurde abgesetzt: 412 129 dz. Rohsalze, 69 874 dz Chlorkalium zu 80 % einschl. Kalidünger, 32 609 dz Kaliumsulfate zu 99 %, 42 298 dz Kalidüngesalze zu 40 %, 12 395 dz Kieserit in Blöcken. Die aufgeführten Mengen entsprechen einem Absatz von insges. 119 216 dz K:0 gegen 116 953 dz K:0 im Jahre 1908. Absatz 1910: 302 546 dz Rohsalze, 95 811 dz Chlorkalium (einschl. Kalidunger) à 80 % K0Cl., 48 410 dz Kaliumsulfate à 90 % Kas01, 39 752 dz Kalidüngesalze à 40 % K:0, 6767 dz Bloc Kkieserit, 33 996 kg Brom. Die aufgeführten Mengen entsprechen insges. 125 427 dz K20, gegen 119 216 dz im Jahre 1909. In den abgesetzten Mengen sind 5000 dz K20 in Form von Chlorkalium enthalten, welche die Gew. im Wege des Quotenkaufs von einer andern Gew. zur Lieferung übernommen hat. Absatz 1911: 97 952 dz Rohsalze à 12 %, 47 060 dz Kalidüngesalze à 40 % K:0, 99 682 dz Chlorkalium (einschl. Kalidünger) à 80 % K0Cl, 95 042 dz Kaliumsulfate à 90 % K:80, 11 584 dz Blockkieserit, 16 164 kg raffiniertes Brom. Die aufgeführten Mengen entsprechen insges. 128 316 dz K20 gegen 125 427 dz K:0 im Vorjahre. Absatz 1912: 201 134 dz Rohsalze à 12 %, 64 347 dz Kalisalze à 40 %, 64 923 dz Chlor- kalium à 80 %, 6700 dz Kalidünger à 38 %, 53 777 dz Sulfat à 90 %, 29 830 dz Kalimagnesia à 48 %; Gesamtabsatz in dz K20 120 635. Ferner 800 dz Kieserit calc., 4013 dz Blockkieserit, 15 880 kg Lauge. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu 116.8823 % (siehe oben). Die G.-V. v. 5./6. 1912 beschloss Erhöh. um M. 2 000 000, deren Begebung erst nach Niederbringung der beiden neuen Schächte erfolgen soll. Die Gew. hatte 1000 Kuxe. Auf 100 Kuxe, die für die Grossherzogl. Staatsregierung in Weimar reserviert waren, hat diese das Bezugsrecht ausgeübt u. dafür M. 600 000 bezahlt. Zubusse insges. M. 7 080 000 ausgeschrieben, davon M. 1 200 000 1907 eingefordert. Ausbeute 1907–1911: M. 150, 3 300, 500, 600. Hypoth.-Anleihe: M. 1 500 000 in 4 2 % Schuldverschreib. lt. Beschluss der Gew.-Vers von uft. März 1905 u. staatl. Genehm. v. 6./7, 1905; rückzahlbar zu 103 %; Stücke à M. 1000 (Nr. 1–1500) auf Inhaber. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1911 durch jährl. Auslos. von mind. M. 75 000 vor ult. Dez. (zuerst 1910) auf 1./4.; verst. Tilg. oder gänzl. Kündig. auf einen Zinstermin mit 3 monat. Frist ab 1911 vorbehalten. Noch in Umlauf Ende 1911: M. 1 425 000. Als Sicherheit ist zugunsten des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. & Co. in Cöln als Pfand- halter u. (zus. mit der Gew.-Kasse u. S. Bleichröder in Berlin) Zahlstelle erststellige Kaut.- Hypoth. in Höhe von M. 1 600 000 auf den gesamten Besitz der Gew. samt Zubehör bestellt.