Metall-Industrie. 487 hohen Metallpreisen wie überhaupt mit den ungünstigeren Verhältnissen des Berichtsjahres begründet, ebenso hatte die Ges. 1908/09 einen Rückgang des Bedarfes u. niedrige Verkaufs- preise zu verzeichnen. Auch 1909/10 gelang es der Ges. nicht, ausreichende Beschäftigung für die vergrösserten Anlagen zu erzielen; das Geschäftsjahr 1909/10 schloss mit einem Verlust von M. 89 617, der aus dem R.-F. Deckung fand. 1910/11 erhöhte sich der Umsatz, doch waren die erzielten Preise infolge der Konkurrenz in der Hauptsache ungünstig. Es ergab sich deshalb nach M. 67 012 Abschreib. ein Verlust von M. 170 589, wovon M. 32 796 aus dem R.-F. gedeckt u. M. 137 792 vorgetragen wurden. Das Geschäftsjahr 1911/12 ist ein Übergangsjahr gewesen, in welchem der neue Vorstand bestrebt war, der Fabrikation in mancher Beziehung eine neue Richtung zu geben. Dieses Bestreben hat teilweise zum Er- folg geführt, konnte indessen um so weniger sofort zahlenmässig zum Ausdruck kommen, als das Preisniveau zunächst noch ungünstig war und der allg. Berliner Metallarbeiterstreik, welcher 10 Wochen dauerte, der Ges. empfindliche Verluste brachte. Die a. o. G.-V. v. 29./1. 1912 ermächtigte den Vorstand zum Verkauf des Grundstücks Prenzlauer Allee 44 an eine mit einem A.-K. von M. 650000 zu bildende Akt.-Ges., deren Aktien sämtl. den Aktionären der Hartung-Ges. zum Bezuge angeboten werden sollten. Diese Gründung kam nicht zur Ausführung, da es der Ges. gelungen ist, das betr. Terrain am 1./5. 1912 gemäss des s. Z. gefassten Eventual-Beschlusses an einen Dritten zu veräussern. Der erzielte Preis von M. 700 000 deckt nach Abzug der Kosten den Buchwert annähernd. Kapital: M. 1 300 000 in 700 Vorz.-Aktien u. 600 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000; die G.-V. v. 26./6. 1893 beschloss Rückkauf von M. 100 000, die G.-V. v. 29./6. 1896 Erhöh. um M. 300 000, div.-ber. ab 1./4. 1896, ausgegeben zu 115 %. A.-K. somit von 1896–1912 M. 1 300 000 in St.-Akten. Die G.-V. v. 29./1. 1912 beschloss die Einräumung des Rechts an die Aktionäre durch Zuzahl. von 40 % = M. 400 auf jede Hartung-Aktie ihre Aktien in 6 % Vorz.-Aktien umzuwandeln. Auf M. 700 000 erfolgte die Nachzahl., so dass das A.-K. dann M. 1 300 000 in 700 Vorz.-Aktien u. 600 St.-Aktien betrug. Zur vollständ. Sanierung der Ges. bezw zur Vereinheitlichung des A.-K. beschloss die G.-V. v. 26./7. 1912, dass das A.-K. durch Zus. legung der St-Aktien im Verhältnisse von 5: 1 um höchstens M. 480 000 herabgesetzt, den Besitzern der St.-Aktien jedoch freigestellt wird, die Zus legung ihrer Aktien dadurch abzuwenden, dass sie von je 5 St.-Aktien 4 der Ges. zur freien Verfüg. überlassen, und dass nach Durchführung dieser Transaktion sämtl. Aktien, soweit sie nicht vermöge der Herabsetzung des A.-K. vernichtet oder für kraftlos erklärt werden, fortan gleiche Berechtigungen haben. Frist zur Einreichung der Aktien 18./1. 1913. Die der Ges freiwillig überlassenen Aktien will der Vorstand durch Wiederbegebung zum Nennbetrage verwerten dergestalt, dass der Erlös nach Tilg. der Unterbilanz zu Abschreib. u. Reserve- stellungen verwendet wird. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Juli. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div, vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 4000), Überrest Super- Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1912: Aktiva: Grundstück Lichtenberg 323 795, Gebäude u. Fabrik- Anlage 1 247 736, Masch. 166 936, Utensil. u. Werkzeuge 73 079, Modelle 9936, elektr. Anlagen 29 187, Gleisanlage 20 448, Pferde u. Wagen 1, Patente 1, Kassa 1191, Wechsel 1140, Debit. 243 089, Waren (Rohmaterial. u. Fabrikate) 113 957, Grundstück u. Gebäude Prenzlauer Allee 682 561, Verlust 32 636. – Passiva: A.-K. 1 300 000, Kredit. 73 157, Bankschulden 1 572 538. Sa. M. 2 945 696. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 137 792, Handl.-Unk. 39 319, Betriebs- do. 37 238, Gehälter 71 525, Pferde- u. Wagen-Unk. 13 199, Steuern 6256, Zs. 101 508, Arb.- Wohlf. 13 957, Abschreib. 63 865. – Kredit: Bruttofabrikat.-Gewinn 169 090, Hausertrag 2934, Zuzahlungs-Kto 280 000, Verlust 32 636. Sa. M. 484 661. Kurs Ende 1889–1912: Aktien bezw. St.-Aktien: 132.50, 113.50, 78, –, –, 113.50, 132.25, 142, 123.75, 113.25. 114.50, 104.50, 78, 77, 93.10, 96.50, 96, 115.50, 94, 87.50, 85.10, 70.50, 44.50, 10 %. Eingef. 3./7. 1890 von Hirschfeld & Wolff zu 130 %. Notiert Berlin und zwar ab 23./9. 1912 franko Zs. 1 Dividenden 1889/90–1911/12: 11, 8, 6, 6, 6, 8, 9, 3, 5, 5, 8, 4, 1, 1½, 2½, 3½, 5, 6, 3, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Chr. Gilles. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Komm.-Rat Alex. Lucas, Stellv. Komm.-Rat Ad. Moser, Konsul Ernst Simon, Max Fiedler, Berlin. Prokuristen: Hch. Dress, Hch. Scheel. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Commerz- u. Disconto-Bank, Georg Fromberg & Co.* 3 0 3 = * Cartonnagen-Maschinen-Industrie und Faconschmiede, A.-G. in Berlin, N. Reinickendorferstr. 113. (In Liquidation.) Gegründet: 24./3. 1872. Firma lautete bis 1./5. 1890 „Facon-Schmiede u. Schrauben- Fabrik, A.-G.“, von da bis 24./4. 1896 „Berliner Messinglinien-Fabrik und Facon-Schmiede-“ und dann wie oben. Die G.-V. v. 29./6. 1901 beschloss wegen unrentablen Geschäftsganges Liquidation der Ges. Es wird gehofft, bei glatter Abwickelung das volle Kapital zurück- gewähren zu können. Lt. G.-V. v. 13./6. 1903 ist ab 15./6. 1903 aus einigen Abteil. eine besond. Ges. unter der Firma ,Maschinen- u. Cartonnagen-Werke Ges. m. b. H.“ begründet worden,