Metall-Industrie. Isis-Werke Akt.-Ges. in Nürnberg. (In Konkurs.) Gegründet: 28./11. 1908 bezw. 9./1. 1909 mit Wirkung ab 1./4. 1908; eingetragen 23./1. 1909. Gründer sind: Isis-Werke Ges. m. b. H. iné Liquid., Nürnberg; Fabrikdir. Walter Scherf, Fabrikdir. Dr. Hans Kohl, Kaufm. Albert Hauth, Nürnberg; Rentier Arno Otto Lorenz, Mannheim. Die „Isis-Werke G. m. b. H. in Liquidation“ legte in die Akt.-Ges. in Anrechnung auf das A.-K. ein: Das von ihr unter genannter Firma betriebene Geschäft samt der Firma und den im Gesellschaftsvertrage nach Gruppen und Wertansätzen verzeichneten Aktiven sowie den vorhandenen Warenzeichen u. sonst. gewerbl. Urheberrechten, dem im Gesellschafts- vertrag näher beschriebenen Grundbesitz in Nürnberg-Gostenhof nebst den darauf befind- lichen Gebäuden mit allem Zubehör, der Kraftanlage, sämtlichen Masch., Mobilien u. Uten- silien, Werkzeugen und Modellen, Musterkoffer- und Musterzimmereinrichtungen, endlich den Musterlagern, Beständen, dem Inventar und den Depotgeldern der auswärtigen Nieder- lassungen, alles nach dem Stande vom 31./3. 1908 und mit dem Betriebe vom 1./4. 1908 an. Der Gesamtwert dieser Aktiven betrug M. 527 509.02. Dagegen übernahm die Akt.-Ges. nach näherer Massgabe des Gesellschaftsvertrags als Selbstzahlerin und Schuldnerin die dort aufgeführten beiden Hypotheken im effektiven Betrage von M. 121 045 und M. 100 000, zus. M. 221 045. Für den verbleibenden Aktivrest der Einlage zu M. 306 463.97 erhielten die „Isis-Werke G. m. b. H. in Liqu.' von der Akt.-Ges. 300 vollbezahlte Aktien der neuen Akt.-Ges. à M. 1000 zum Nennwerte, während der Betrag von M. 6463.97 durch Verrechnung ausgeglichen ist. Im Juli 1909 wurde gegen die Vorbesitzerin u. einige Gründer, welche Gesellschafter der G. m. b. H. waren, zwei Klagen auf Zahlung von M. 27 146 bezw. 400 162 Schadenersatz wegen falscher Angaben bei der Gründung anhängig gemacht. Auch die Staats- anwaltschaft hat ein Strafverfahren gegen die Schuldigen A. O. Lorenz u. Birkner, sowie den früheren Geschäftsführer der Ges. m. b. H. Herm. Dürr (W. Scherf inzwischen verstorben) eingeleitet. Denselben wurde im Juli 1910 der Strafprozess gemacht u. Birkner zu 1 Jahr, Dürr zu 4 Mon. Gefängnis verurteilt. Der eine der beiden Zivilprozesse über M. 27 146 ist bereits rechtskräftig entschieden u. die Klagesumme beigetrieben worden. In dem Gründer- anspruchsprozess über M. 400 162 erging am 2./6. 1911 in erster Instanz Urteil, wonach die Beklagten dem Grunde nach zum Schadenersatz verurteilt wurden. Gegen dieses Urteil hat nur ein Beklagter Berufung eingelegt, die im Dezember 1911 zurückgewiesen wurde. Das Urteil ist jetzt gegen alle Beklagten rechtskräftig geworden. Die a. o. G.-V. v. 14./3. 1911 genehmigte einen Vergleich mit R. Birkner, wonach letzterer an die Ges. M. 10 000 in bar zahlt, ihr ferner Aktien zurückgibt u. seine Ansprüche mit M. 175 000 fallen lässt, wogegen ihm M. 32 000 Aktien ausgefolgt worden sind. Der Bruttonutzen der Ges. aus diesem Vergleich beträgt ca. M. 160 000, verringert sich aber um die inzwischen zu Tage getretenen Erhöhungen des Gründeranspruchs u. die Prozesskosten. Zur Deckung der noch in Klage befindlichen Streitsumme hat die Ges. ein Zurückbehaltungsrecht auf 53 Aktien der Isis- Werke G. m. b. H. u. auf eine Forderung eines der Beklagten in Höhe von M. 59 271. Lt. G.-V. v. 23./7. 1912 wurde ein weiterer Vergleich mit dem Gründer Lorenz auf der Basis von M. 46 000 abgeschlossen. Auch wurde im April 1912 rechtskräftiges Urteil gegen die Isis- werke G. m. b. H. in Liqu. erlangt. Dadurch wurden sämtliche im Gründeranspruch- sicherungskonto aufgeführten Beträge realisiert. Ende Aug. 1912 suchten die Isis-Werke Akt.-Ges. um ein Moratorium bei ihren Gläubigern nach, doch ohne Erfolg, denn am 29./8. 1912 wurde über das Vermögen das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Justizrat Frankenburger, Nürnberg. Die Aussichten für die Gläubiger sind sehr schlecht. das A.-K. ist verloren. Zweck: Der Erwerb und Fortbetrieb der „Isis-Werke, G. m. b. H. in Liqu.“ in Nürn- berg. Fabrikation von Gebrauchs- u. Luxusgegenständen aus Metall oder in Verbindung mit solchem, ferner von Beleuchtungskörperr aller Art sowie der An- und Verkauf aller in das Kunstgewerbe u. in die Metallwarenfabrikation einschlagenden Gegenstände. Die a. o. G.-V. v. 14./3. 1911 genehm., dass der Generalvertrieb der Produktion der Ges. für eine Anzahl von Ländern an die Sächs. Metallwarenfabrik Aug. Wellner Söhne in Aue i. S. übertragen wurde. Kapital: Urspr. M. 650 000 in 650 Aktien à M. 1000, begeben zu pari zuzügl. Gründungs- spesen. Im eigenen Besitz befinden sich 8 Aktien. Das Geschäftsj. 1908/09 ergab einen Verlust von M. 438 935, der sich im Jahre 1909/10 auf M. 437 061, 1910/11 auf M. 390 884 verminderte. Zur Bestreit. dieser Unterbilanz, Vornahme von Abschreib., sowie zur Sanier. der Ges. überhaupt beschloss die G.-V. v. 5./12. 1911: Herabsetz. des A.-K. um den Betrag von M. 436 000 durch Einziehung von 8 im Eigentum der Ges. befindl. Aktien u. durch Zus. legung der übrigen 642 Aktien im Verhältnis 3: 1. Die Herabsetz. um einen Betrag bis zu M. 200 000 oder weniger unterbleibt, sofern von seiten der Aktionäre 200 oder ent- sprechend weniger Aktien der Ges. zur Verfügung gestellt werden u. soweit es der Ges. gelingt, diese Aktien bis spät. 1./1. 1913 zu verkaufen. Zu diesem Zwecke wird den Aktionären anheim gestellt, zur Vermeid. der Zwangszus. legung ihre Aktien nebst Gewinn- anteil- u. Erneuerungsscheinen mit der Erklär. einzureichen, dass sie je % ihres Aktien- besitzes der Isiswerke A.-G. zur freien Verfüg. überlassen, sofern ihnen die restl. ½ nach Abstempel. zurückgegeben werden. Die Ges. soll berechtigt sein, die ihr so zur Verfüg. gestellten bis zu 200 Stück Aktien zum Tageskurs, sofern ein solcher vorhanden ist, jedoch nicht unter pari zu verkaufen. Diese Aktien erhalten als Vorz.-Rechte eine Vorz.-Div. von