Metall-Industrie. 635 massiv, teils aus Eisenfachwerk errichtet u. bedecken zus. eine Fläche von 14 000 qm. Der Betrieb dient zur Herstellung von hochwertigen Qualitätsstählen für Werkzeuge u. Kon- struktionselemente (unlegierte u. legierte Werkzeugstähle, Schnellarbeitsstähle, Nickel- u. Chromnickel-Stähle, Magnetstahl, Spezialstähle für Kugeln u. Kugellager etc.). Das gesamte Material wird in elektr. Öfen nach dem System Héroult-Lindenberg erschmolzen. Werks- anlagen: Kesselhaus mit 8 Flammrohrkesseln mit insgesamt 1000 qm Heizfläche; Kraft- zentrale; Stahlwerk mit einem kippbaren 8 t Martinofen, 1 Héroultofen à 3 t u. 1 Heroult- ofen à 2 t; Hammerwerk mit 12 Dampfhämmern von 100–2500 kg Bärgewicht; Kaliber- walzwerk; Blechwalzwerk; Magnetfabrik; Glüherei; Härterei u. Vergüterei; chem. u. Physikal. Laboratorium; Versandhaus; Stadtlager. Z. Z. 450 Beamte u. Arb. Umsätze 1909/10–1911/12: M. 2 200 512, 2 669 548, 3 929 228. Der Absatz der Fabrikate erstreckt sich auf fast sämtl. Staaten Europas. Der in jüngster Zeit aufgenommene Export nach den überseeischen Ländern hat sich befriedigend entwickelt. Ferner befasst sich die Ges. mit der Verwertung der Heroult-Elektrostahlpatente in Deutschland u. Luxemburg. Im J. 1907 hat sie von der Elektrostahl G. m. b. H. eine ausschliessliche Lizenz dieser Patente, von denen das erste im J. 1915, das letzte im J. 1925 endigt, für die vorbenannten Länder erworben u. seitdem Verschiedene Unterlizenzen sowohl an Qualitätsstahlwerke, wie auch an grosse Hüttenwerke verkauft. Das Lizenzerwerbskto ist völlig abgeschrieben. Die Ges., besitzt die sämtl. Geschäftsanteile der Elektrostahl G. m. b. H. in Remscheid, welche 1909 erworben wurden. Die Elektrostahl G. m. b. Hl. hat ein St.-Kap. von M. 1 000 000 u. ist Eigentümerin der Heéroultschen Elektrostahl- sowie sonst. metallurgischer Patente für Osterreich-Ungarn, Schweiz, Italien, Russland, Schweden u. Norwegen u. hat in diesen Ländern eine Anzahl Lizenzen, teils gegen einmalige Abfindung, teils gegen Zahlung von Produktionsabgaben bis zum Ablauf der Patente verkauft. Die dem Erfinder, sowie den Vorbesitzern der Patente gewährleistete Beteilig. am Gewinn ist inzwischen abgelöst worden. Die Patente, von denen das erste im J. 1915, das letzte im J. 1926 abläuft, sind bis auf M. 1 abgeschrieben. Die Aktiven der Elektrostahl G. m. b. H. bestehen in der Hauptsache aus Bankguth. und Guthaben bei solventen Firmen; die nicht erheblichen Schulden bestehen im wesentlichen aus einem Guthaben der Stahlwerke Rich. Lindenberg A.-G. Die Ges. hat 1909 u. 1910 je 7 % u. 1911 6 % Div. verteilt. Die Aussichten auf weitere Lizenzabschlüsse bei der Elektro- stahl G. m. b. H. können als günstig bezeichnet werden. –— 1910/11 Errichtung der selb- ständigen A.-G. The Lindenberg Steel Comp. in New York. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000; urspr. M. 2 250000, begeben zu 110 % eingezahlt am 30./6. 1907 75 % des A.-K., restl. 25 % im II. Halbj. 1907. Die Gründer haben auf Grund einer untereinander eingegangenen Verpflichtung der Akt.-Ges. einen Organisations- u. Dispos.-F. im Betrage von M. 112 500 zur Verfüg. gestellt. Die a. 0. G.-V. v. 29/4. 1909 bescbloss Erhöhung um M. 750 000 (auf M. 3 000 000) in 750 Aktien mit Div.-Ber ab 1./7. 1909, begeben zu pari. Diese 750 neuen Aktien dienten z. Erwerb. sämtl. M. 1 000 000 St.-Anteile (eingez. mit 67½ 0%) der Elektrostahlges. m. b. H., in Remscheid. Hypoth.-Anleihe: M. 1 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1910 à M. 1000, rück- zahlbar zu 102 %. Zs. 15./5. u. 15./11. Tilg. lt. Plan ab 1914 bis 1938 durch jährl. Auslos. im Aug. auf 15./11.; ab 1914 verstärkte Tilg. zulässig. Aufgenommen zur Abstossung der Bankschuld u. zur Verstärkung der Betriebsmittel, Zahlst. wie Div. Kurs in Berlin Ende 1912: 100 %. Aufgelegt am 11./9. 1912 zu 100 % % Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers. Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % 4 % Div., 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Grundstücke 315 292, Gebäude, Kanäle u. Schorn- steine 856 343, Dampfkessel, Hämmer, Masch. u. Rohrleitungen 1 000 000, OÖfen 101 779, Walzen 45 792, Laboratorium 1, Mobil. 1, Gleise u. Transportgeräte 1, Geräte u. Werkzeuge 1, Fuhr- bark 1, Neubau-Kto 158 623, Vorräte 1 041 549, unbegebene Oblig. 600 000, Effekten 7085, Geschäftsanteile der Elektrostahl G. m. b. H. 844 000, Debit. 1 606 901, Kassa 15 963, Wechsel 44 153, vorausbez. Versich. 6202, Zweigniederlass. Berlin 3000. — Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 300 000, Dispos.-F. 37 500, Oblig. 1 800 000, do. Zs.-Kto 517, Rückst. do. 6750, Kredit. 1 036 050, Div. 360 000, Tant. an A.-R. 25 242, Arb.-Wohlf. u. Grat. 30 000, Talonsteuer-Res. 10 000, Vortrag 40 631. Sa. M. 6 646 691. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 458 030, Zs. 73 464, Steuern 42 315, Ab- schreib. 273 983, Gewinn 465 874. – Kredit: Vortrag 20 338, Ertrag aus Fabrikat., Beteilig. etc. 1 293 329. Sa. M. 1 313 667. Kurs Ende 1912: 177.50 % Zugelassen sämtl. M. 3 000 000, davon aufgelegt am 11./9. 1912 M. 2 000 000 zu 170 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1906/07: 9 % auf M. 1 687 500 bezw. M. 1 300 000; 1907/08 u. 1908/09: 10, 10 % auf M. 2 250 000; 1909/10. 1911/12: 8, 9, 12 % auf M. 3 000 000. Die Ges. m. b. H. zahlte 1904/05 u. 1905/06 6 bezw. 9 % Div. auf M. 1 300 000 St.-K. Direktion: Gen.-Dir. Rich. Lindenberg, Ing. Walter Eilender. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Walther Rathenau, Stellv. Geh. Komm.-Rat Karl Klönne, Geh. Komm.- Rat Felix Deutsch, Bankier Karl Joerger, Berlin; Oberst P. E. Huber, Oberst Gustayv Louis Naville, Dir. Karl Zander, Zürich. Prokuristen: F. Bodemann, E. Scharff. Zahlstellen: Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank, Delbrück Schickler & Co.