540 Metall-Industrie. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Bank-Dir. Komm.-Rat Max Frank, Dresden; Stellv. Rechts- anwalt Dr. J. Schmitt, Bamberg; Bank-Dir. Hans Neumeyer, Nürnberg; Bank-Dir. P. Salomon, Berlin; Komm.-Rat Ernst Sachs, Schweinfurt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Georg Fromberg & Co.; Dresden: Gebr. Arnhold: München, Nürnberg u. Fürth: Bayer. Vereinsbank u. deren Niederlass. Erste Automatische Gussstahlkugelfabrik vorm. Friedrich Fischer in Schweinfurt. Aktiengesellschaft in Liqu. Gegründet: 30./3. bezw. 22./5. 1897. Die Ges. bezweckte Erwerb u. Betrieb der früher von Friedr. Fischer in Schweinfurt innegehabten, mit Vertrag v. 22./12. 1896 seitens Simon Lessing aus Bamberg käuflich erworbenen Gussstahlkugelfabrik. Die Ges. nahm 1903/1904 die Kugellagerherstellung auf, meldete mehrere gute Neuerungen zum Patent- u. Gebrauchs- musterschutz an und erwarb März 1904 das Patent für In- u. Ausland eines sehr vorteil- haften, brauchbaren Kugellaufringes. Die G.-V. v. 11./11. 1909 genehmigte den Verkauf des Werkes an die Firma Georg Schäfer & Co. zu dem Preis von M. 600 000 für die Immobilien und Masch. Die Vorräte wurden um eine Pauschalsumme an Schäfer & Co. verkauft. Daraus ergab sich der Beschluss auf Auflös. der Ges. Kapital: M. 650 000 in 500 abgest. St.-Aktien (Nr. 1–500) u. 150 Vorz.-Aktien (Nr. 501 bis 650), sämtlich à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten ab 1./1. 1905 6 % Vorz.-Div. und nehmen an einer etwaigen weiteren Div. mit den St.-Aktien gleichmässig teil. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.- vor den St.-Aktien befriedigt. Urspr. M. 1 250 000, be- schloss die G.-V. v. 14./3. 1899 Herabsetzung auf M. 416 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3:1 (Frist bis 12./5. 1901) und durch Vernichtung von 2 überschiessenden Aktien, gleichzeitig wurde Erhöhung um M. 625 000 durch Ausgabe von 625 Aktien beschlossen, an- geboten den Aktionären zu pari. Es wurden statt der vorgesehenen 625 nur 587 neue Aktien gezeichnet und ausgegeben. Das A.-K. betrug danach M. 1 003 000. Von dem Buchgewinn wurden M. 100 000 zur Bildung eines Spez.-R.-F. verwandt (inzwischen verbraucht). Die G.-V. v. 5./1. 1905 beschloss Herabsetzung des A.-K. durch Vernichtung von 3 Aktien und Zus. legung der verblieb. 1000 Aktien im Verhältnis 2: 1 (Frist bis 15./3. 1905), sowie Erhöhung um M. 150 000 in 150 Vorz.-Aktien, angeboten den Aktionären 14./1.–1./2. 1905 zu pari. Demnach A.-K. jetzt wie oben. Der Buchgewinn aus der Zus. legung der St.-Aktien diente mit M. 97 350 zur Tilg. der Unterbilanz aus 1903/1904, sowie zu Abschreib. u. Res.-Stellungen. Bilanz am 31. Okt. 1911: Aktiva: Hypothekguth. 140 000, Kassa 328, Debit. inkl. Bank- guth. 16 136, Fehlbetrag 552 485. – Passiva: A.-K. 650 000, Kredit. 58 949. Sa. M. 708 949. Dividenden: 1897/98–1904/05: 0 %. Vorz.-Aktien 1905/06–1908/09: 6, 6, 0, 0 %. – St.-Aktien 1905/06–1908/09: 0, 0, 0, 0 %. (Gewinn 1898/99–1900/01: M. 22 502, 24 382, 6670, jedesmal vor- getragen; Verlust 1901/1902 u. 1902/1903 M. 43 657, 70 144, beidemal gedeckt aus dem Spez.- R.-F. bezw. R.-F.; 1903/1904 M. 103 549, wovon M. 6198 aus dem R.-F. gedeckt.) Liquidatoren: Komm.-Rat W. Georg, Schweinfurt; Wilh. Lessing, Bamberg. Prokuristen: O. Hoerger, Ing. Dr. A. Hess. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Raude, Dortmund; Theod. Schulze-Dellwig, Haus Sölde; Dr. Brügmann, Saarburg; Gg. Schäfer, Schweinfurt. Vereinigte Deutsche Nickel-Werke Akt.-Ges. vorm. Westfäl. Nickelwalzwerk Fleitmann, Witte & Co. in Schwerte a. d. Ruhr. Gegründet: 26./7. 1902 mit Wirk. ab 1./4. 1902; eingetr. 26./7. 1902. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Die Firma Westfäl. Nickelwalzwerk Fleitmann, Witte & Co. in Schwerte brachte in die A.-G. ihr gesamtes Vermögen ein, wogegen ihr 6400 Aktien à M. 1000 überwiesen wurden. Aus dem Erlös der restl., bar eingez. M. 2 600 000 Aktien wurden lt. G.-V. v. 3./10. 1902 mit Wirk. ab 1./4. 1902 von der Oberschles. Eisen-Ind.-A.-G. die Metallwaren-Abteil. der Herminenhütte (Laband) u. der Baildonhütte in Oberschl., sowie von dem Emaillirwerk u. Metallwaarenfabrik Silesia, jetzt Eisenhütte Silesia A.-G. in Berlin die Metallwaren-Abteil. in Paruschowitz mit Grundstücken, Anlagen, Vorräten, Ausständen etc. erworben. Zweck: Fortbetrieb der bisher der Firma Westfäl. Nickelwalzwerk Fleitmann, Witte & Co. in Schwerte a. d. Ruhr gehörigen Werke, sowie Erwerb u. Errichtung auch anderer zur Her- stellung und zum Vertriebe von Metallerzeugnissen bestimmter Unternehm, aller Art. Die Werke der Ges. in Schwerte W., Paruschowitz O.-S., Herminenhütte bei Laband O.-S., Baildonhütte bei Kattowitz O.-S. dienen zur Herstellung von Blech und Draht in Reinnickel, nickel-, kupfer-, messing- u. nickelkupferplattiertem Flussstahlblech, nickelplattiertem Kupfer und nickelplattierten Nickelkupferlegierungen nach Verfahren von Dr. Fleitmann, gewalzten und gegossenen Reinnickelanoden, Neusilber-, Nickelin-, Kupfer-, Messing- und Aluminium: Blech und -Draht, Widerstandsmaterial für elektrotechnische Zwecke, Bronze-Blech und Draht, Münzplättchen und Material für Munitionszwecke, ferner Küchen- und Tafelgeräten aus Reinnickel, Aluminium, nickelplattiertem Flussstahlblech u. Tri-Metall (Dr. Fleitmanns Nickelgeschirr), versilberten u. unversilberten Bestecken, sowie Badewannen aus nickel- plattiertem Flussstahl- und Kupferblech. Auf den Betriebsstätten sind folgende Anlagen vorhanden: In Schwerte 5 Walzenzug- und S andere Dampfmasch., 2 Walzenzugmotore, 12 Dampfkessel, 16 Walzenstrassen, 300 Werk-