Metall-Industrie. 543 Weyersberg Kirschbaum & Cie., Actien-Gesellschaft für Waffen und Fahrradtheile in Solingen mit Zweigniederlassung in Berlin, Charlottenstrasse 86. Gegründet: 22./12. 1896 als A.-G. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Übernahmepreis der Firma Weyersberg, Kirschbaum & Cie M. 2 502 360. Zweck: Weiterführ. der sämtl. Etabliss. der Firma „Weyersberg, Kirschbaum & Cie.“ zu Solingen; insbes. Fabrikation von blanken Waffen, Hauern, Axten, Plantagenmessern, Neusilber-Artikeln, nahtlosen Rohren, Fahrradteilen u. Haarschneidemaschinen. Anfang 1899 wurde die neuerbaute Axt- u. Hauerfabrik in Wald in Betrieb genommen, die Abteil. fertiger Fahrräder dagegen 1900 aufgelöst. Die Auflös. dieser Patria-Fahrradvertriebe, besonders der Wiener Anlage, verursachte 1900/1901–1902/1903 empfindl. Verluste, die den Betriebsüber- schuss weit überschritten. Es mussten der 1900/1901 mit M. 230 000 dotierten Rückl. für diese Ausfälle 1901/1902 u. 1902/1903 weitere M. 150 000 bezw. M. 50 000 u. letztmalig 1903/1904 M. 40 000 zugeführt werden. Nach Tilg. des Verlustes aus 1903 von M. 74 837 blieben 1904 M. 49 981 Gewinn, der zur Beschaff. von Masch. zur automat. Bearbeit. von Fahrradteilen Verwend. fand, auch der Gewinn von 1904/05 wurde vorgetragen. Die Anlagen erhielten 1906/07–1911/12 M. 261 954, 408 023, 95 848, 152 102, 64 042, 91 885 Zuwachs. Ausdehn. der Immobil. rund 220 a. Umsatz insges. 1901/02–1911/12: M. 2 160 057, 2 255 260, 2 868 884, 3 155 618, 3 620 511, 3 577 200, 3 475 000, 2 584 217, 4 100 000, ca. 4 000 000, ?. Kapital: M. 2 800 000 in 2100 abgestemp. u. 700 neuen Aktien à M. 1000. Ursprüngl. M. 2 000 000, Erhöhung lt. G.-V. v. 29./10. 1898 um M. 500 000 (auf M. 2 500 000), angeboten den Aktionären zu 140 %. Die G.-V. v. 16./1. 1901 beschloss Zuzahl. von M. 300 pro Aktie mit der Massgabe, dass diejenigen Aktien, auf welche Zuzahl. nicht geleistet würde, im Verhältnis 3:1 zus. gelegt werden sollten. Auf 1900 Aktien erfolgte die Zuzahl. = M. 570 000, 600 Aktien wurden in 200 zus. gelegt, wodurch M. 400 000 frei wurden; insges. standen also der Ges. M. 970 000 zur Deckung von Verlusten u. Abschreib. zur Verf. Der Betriebsverlust für 1900/1901 betrug M. 161 232, dazu kamen noch M. 164 722 aus der liquid. Fahrradabteil., ergab Gesamtverlust von M. 325 953; dieser Betrag wurde aus obigen M. 970 000 getilgt; ferner wurden M. 353 972 zu Abschreib., M. 60 075 zum R.-F. verwandt u. M. 230 000 als (jetzt aufgebrauchte) Res. für noch zu erwartende Verluste aus der Fahrrad-Abteil. vorge- tragen (siehe auch oben). Zur Abstossung von Bankschulden beschloss die G.-V. v. 12/%8 1910 Erhöhung um M. 700 000 (also auf M. 2 800 000) in 700 ab 1./7. 1910 div.-ber. Aktien, übernommen vom Schaaffh. Bankverein etc. zu 112 %, angeboten den alten Aktionären 3:1 Yn 25/%1 97%12 1910 4 119 %. Hypothek: M. 700 000 von 1910. Wird amortisiert. Ende Juni 1912 noch ungetilgt M. 683 892. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 %, höchstens 20 % zum R.-F. bis zu 20 % des A.-K., ver- tragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest 8 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Grundbesitz 290 950, Fabrikgebäude 889 000, Kontor- gebäude 59 000, Masch. 646 000, Geräte 90 000, Mobil. 58 500, Fuhrwerk 6500, elektr. Anlagen etc. 13 800, Waren 1 342 623, Effekten 17 351, Kassa 24 263, Wechsel 69 100, Versich. 4302, Debit. 903 705. – Passiva: A.-K. 2 800 000, Hypoth. 683 892, R.-F. 337 000 (Rückl. 15 000), Berufsgenossenschaft 4000, Unterst.-F. 10 600, Kredit. 311 628, Div. 224 000, do. alte 400, Tant. an A.-R. 7799, Vortrag 35 774. Sa. M. 4 415 095. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Arb.-Wohlf. 24 256, Beleucht., Feuerung u. Wasser 73 654, Hypoth.-Zs. 31 082, Delkr.-Kto 9279, Handl.-Unk., Reisespesen, Gehälter, Steuern, Bank- u. Wechsel-Zs. 361 930, Gewinn 424 188. – Kredit: Vortrag 58 081, Waren 866 310. Sa. M. 924 392. Kurs Ende 1898–1900: 152.75, 95.25, 36.10 %. Aufgelegt am 26./4. 1898 zu 165 %. Notierten in Berlin. Am 23./9. 1901 ist die Notierung eingestellt. Die abgest. Aktien von 1901 und die neuen Aktien von 1911 sind noch nicht eingeführt, soll aber demnächst erfolgen. Dividenden: Aktien: 1896/97–1900/1901: 12, 12, 6, 0, 0 %; abgest. Aktien 1901/1902 bis 1911/12: 0, 0, 0, 0, 6, 6, 6, 6, 8, 8, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: C. Dissmann, F. Hartkopf. Prokuristen: C. Budt, A. Richartz. Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Komm.-Rat Rich. Berg, Hackhausen; Stellv. Gen.-Konsul Geh. Komm.-Rat Freih. Aug. von der Heydt, Elberfeld; Wilh. Wulkow, Berlin; Rob. Kirschbaum, Cöln; Komm.-Rat Theod. Hinsberg, Barmen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin u. Cöln: A. Schaaffh. Bankverein; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne; Solingen: Barmer Bankverein. ― 0 * Ö = Gebrüder Schultheiss'sche Emaillierwerke Akt.-Ges. in St. Georgen. Schwarzwald. Gegründet: 4./7. 1899. Übernahmepreis M. 123 000. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Betrieb einer Emailwarenfabrik, besonders Herstellung von Schildern, Ziffer- blättern etc. Umsatz 1906/07–1911/12: M. 139 915, 144 702, 142 513, 167 557, 188 291, 190 394. Kapital: M. 130 000 in 130 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 100 000, die G.-V. v. 10./4. 1901 beschloss Erhöhung um M. 30 000. Hypothek: M. 36 000.