556 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. * Akt.-Ges. Hannoversche Eisengiesserei in Anderten b. Hann. (Misburg). Gegründet: 1857 als Kommandit-Ges., am 15./11. 1859 in eine A.-G. mit Sitz in Hannover umgewandelt, verlegt nach Anderten lt. G.-V. v. 12./6. 1900. Zweck: Herstell. von gusseisernen Röhren u. anderen Gusswaren jeder Art. 1905/06 Einführung neuer Fabrikate wie Enteisenungsanlagen System Bock D. R.-P. Nr. 179 417, Apparate für Kohlen- u. Hütten-Industrie. 1907 Erwerbung der Patente u. Gebrauchsmuster der Deutschen Röhrenreinigungs-Ges. Otto Miersch & Co. in Dresden, 1908 Bau der Genera- 3 toren System Blezinger D. R.-P. Nr. 167 469 u. Zusatzpatente Nr. 173 405 u. 200 617 zur Vergasung von Braunkohle, Steinkohle, Kohlenschlamm u. sonst. Abfällen. Die Gesamt- fabrikation wurde im Mai 1900 von Hannover in den Fabrikneubau nach Anderten-Misburg verlegt; das Areal daselbst umfasst jetzt ca. 37 Morgen. Von dem Fabrikgrundstück an der Gellertstrasse in Hannover ist der grösste Teil verkauft. Zur Vergrösserung der Anlagen, Bau einer Halle, einer allg. Giesserei etc. wurde 1903 ein ca. 4 Morgen grosses Grundstück für M. 40 000 hinzuerworben; die neuen Anlagen waren im Juli 1904 fertig- gestellt. Für weitere Neuanlagen speciell für die Erweiter. der allg. Giesserei, mech. Werk- stätte, Beschaffung von Arb.-Masch. etc. wurden 1907/08 auf Neubau-Kto M. 157 969 belastet; Zugänge 1908/09–1911/12 M. 76 925, 38 497, 149 062, ca. 20 000. 1908/09 ergab sich nach M. 49 239 Abschreib. ein Verlust von M. 100 353, gedeckt aus den Res. (s. Gewinn- u. Verlust- Kto). Infolge der schlechten Konjunktur in Röhren wurde 1909/10 das Rohrwerk stillgelegt. 1911/12 Bau einer neuen Rohrgiesserei, die Ende 1912 in Betrieb kam Das Geschäftsjahr 1909/10 schloss nach M. 96 188 Abschreib. mit M. 304 040 Verlust ab, wovon M. 38 865 durch Res. gedeckt wurden; 1910/11 stieg die Unterbilanz um M. 386 558 auf M. 651 732; 1911/12 neue Unterbilanz von M. 236 806 (wegen Sanierung s. bei Kap.). Den Bau u. die Verwert. der oben genannten Generatoren System Blezinger hofft die Ges. zu einem gewinnbringenden Betriebszweig zu gestalten. Kapital: M. 1 500 000 in 645 Vorz.-Aktien à M. 1000, 356 Vorz.-Aktien à M. 1500 u. 214 St.-Aktien à M. 1500. Urspr. M. 750 000, Erhöhung um M. 150 000 lt. G.-V. v. 6./6. 1895, begeben zu 110 %, weiter um M. 600 000 (auf M. 1 500 000) lt. G.-V. v. 12./6. 1900 in 400 Aktien à M. 1500, div.-ber. ab 1./7. 1900. Fest übernommen zu 127 %, angeboten den Aktionären bis 6./7. 1900 zu 130 %, auf 3 alte Aktien entfielen 2 neue. A-K. also von 1900–1911 M. 1 500 000 in 1000 Aktien à M. 1500. Zur Sanierung der Ges. bezw. zur Beseitigung der Ende Juni 1911 mit M. 651 732 ausgewiesenen Unterbilanz beschloss die G.-V. v. 30./12. 1911 Herabsetzung des A.-K. um M. 1 000 500 (auf M. 499 500 in 333 Aktien à M. 1500) durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3:1 u. durch Gratis- einlieferung einer Aktie. Gleichzeitig wurde die Ausgabe von M. 1 000 000 in Vorz.-Aktien zu 103 % mit Div.-Ber. ab 1./7. 1912 beschlossen; letztere konnten die Stammaktionäre bei einer Zuzahlung von 66 % beziehen (Frist 15./2. 1912); M. 300 000 wurden für die Um- gestaltung u. den Ausbau der Fabrik bewilligt. Die Vorz.-Aktien beziehen 6 % Vorz.-Div. ohne Nachzahl.-Anspruch, der Rest des Reingewinns wird gleichmässig an Vorz.- u. St.-Aktien verteilt. Bei Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien zuerst befriedigt. Nach Durchführung des G.-V.-B. v. 30./12. 1911 beträgt das A.-K. nach handelsgerichtl Eintragung v. 3./6. 1912 jetzt M. 1 500 000, gegliedert wie oben. Der Sanierungsgewinn von M. 1 001 000 diente mit M. 651 732 zur Tilg. der Unterbilanz per 30./6. 1911, mit M. 236 806 zur Deckung derjenigen v. 30./6. 1912, M. 100 000 wurden einem allg. Amort.-Kto über wiesen u. restl. M. 11 976 vorgetragen. Anleihen: I. M. 550 000 in 4 % Partial-Oblig. von 1896, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1898 durch jährl. Ausl. im März auf 1./7. Sicherheit: I. Hypoth. auf dem Misburger Etablissement. Die Anleihe diente zur Erwerbung des Mis- burger Terrains und Erbauung der dortigen Röhrengiesserei. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Noch in Umlauf 30./6. 1912 M. 433 000. Zahlst.: Hannover: Ephraim Meyer & Sohn. II. M. 700 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 102 %, lt. G.-V. v. 27./11. 1902 aufgenommen u. an II. Stelle auf dem Misburger Etabliss. eingetragen. Auslos. im Sept. auf 1./1. Noch in Umlauf 30./6. 1912 M. 588 000. Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Vor Ende Dez. Stimmrecht: Je M. 500 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., vertr. Tant. an Vorst., 6 % Div. an Vorz.-Aktien ohne Nachbezugsrecht; vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (neben M. 1000 jährl. Fixum pro Mitgl.), Rest Div. gleichmässig an sämtl. Aktionäre. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Grundstück Hannover 175 179, do. Misburg 214 169, do. Anderten mit Gebäude 31 878, Bauanlagen 844 000, Masch. 945 600, Fabrikinventar 210 000, Mobil. 20 000, Modelle 36 000, Neubau 58.660, Kassa 2473, Effekten 28 334, Magazinbestände 56 014, Material. 153 604, Waren 250 735, Debit. 276 265. – Passiva: St.-Aktien 321 000, Vorz.-Aktien 1 179 000, Prior.-Oblig. I 433 000, do. II 588 000, Hypoth. Grundstück Anderten 16 000, Delkr.-Kto 10 000, Kredit. 643 939, allg Amort.-F. 100 000, Gewinn 11 976. Sa. M. 3 302 916. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 651 732, Handl.-Unk., Steuern, Beiträge, Reklame etc. 54 660, Zs. 88 529, Oblig.-Zs. 44 185, Abschreib. auf Anlagen 42 554, Ausgaben für Unterhalt. u. Erneuer. der Anlagen 29 362, allg. Amort.-F. 100 000, Delkr.-Kto 484, Vor- trag 11 976. – Kredit: Sanier-Gewinn 1 001 000, Fabrikat.-Gewinn 22 396, Waren-Skonto 88. Sa. M. 1 023 485.