7 (vormals Schlittgen & Haase), Sitz in Kotzenau mit Zweigniederlassung in Mallmitz a. Bober. Gegründet: März 1872. Eingetr. in Lüben. Eisenhüttenwerk Marienhütte bei Kotzenau, Act.-Ges. Zweck: Übernahme und Weiterbetrieb des Gusswarenwerkes von Schlittgen & Haase in Kotzenau für M. 2 400 000 exkl. Vorräte. Ende 1880 Ankauf des Konkurrenzwerks Mallmitz für M. 1 027 500. Fabriziert werden eiserne Röhren, emaillierte Topfwaren, Handelsartikel u. sonst. Guss; Dampfkessel, eiserne Dachkonstruktionen, Brücken u. geschweisste Blech- arbeiten, landw. Masch., sowie verzinnte Eisenblechwaren. An Stelle des 1901 aufgegebenen Emailleblechwarenbetriebes in Mallmitz ist Fabrikation verzinnter Artikel, besonders für Molkerei u. Fleischereibedarf getreten. Der Grundbesitz der Ges. umfasst in Kotzenau ins- gesamt 23.47 ha. Von diesen dienen 12.65 ha, davon 3.80 ha bebaut, als Fabrikterrain. Der Rest von 10.82 ha, der die Arb.-Kolonie Kotzenau bildet, ist im Ausmasse von 0.27 ha bebaut. Vorhanden 500 PS. Dampfkraft. Der Grundbesitz in Mallmitz umfasst 8.07 ha, davon 2.07 bebaut. In Mallmitz stehen 500 PS. Wasserkraft zur Verfügung. Als Reserve dient eine Tokomobile von 80 PS. Im ganzen arbeiten in Kotzenau u. Mallmitz zus. etwa 400 Masch. Beschaftigt werden 1800 Arb. u. 60 Beamte. Für Neubauten u. Anschaffungen wurden 1902/03–1911/12 M. 328 685, 130 365, 55 692, 276 367, 297 399, 467 159, 226 559, 198 298, 229 160, 361 929 aufgewendet, darunter 1905/09 zus. M. 437 149 für Bau einer Arb.-Kolonie in Kotzenau. Wegen weiterer Neuanlagen 1911/12 siehe bei Kapital. Absatz beider Werke 1899/1900 bis 1911/12: M. 5 267 037, 4 823 574, 4 265 391, 3 999 527, 4 018 125, 4 284 045, 4 606 870, 5 047 296, 4 984 358, 4 759 120, 4 718 384, 5 209 406, 5 504 830. Gesamtabschreib. 1872–1912 M. 6 446 061. Kapital: M. 4 800 000 in 4500 Aktien (Nr. 1–4500) à M. 600 u. 1750 Doppelaktien (Nr. 4505/6 bis 8010/11) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 2 700 000 in Aktien à M. 600, erhöht lt. G.-V. v. 14./12. 1889 um M. 900 000 in 750 Doppelaktien à M. 1200, von denen zunächst M. 180 000 zu pari begeben wurden; die Begeb. der restl. M 720 000, mit Div.-Recht ab 1./4. 1900, erfolgte zwecks Ausführ. grösserer Bauten u. Stärkung der Betriebsmittel im Frühjahr 1900; dieselben wurden den Aktionären 3: 1 vom 24.–31./3. 1900 zu 102 % angeboten; auf je nom. M. 4800 alte Aktien entfiel eine neue. Bezogen wurden M. 674 400, restl. M. 45 600 übernahm das Bankhaus Jaris- lowsky & Co. in Berlin. Die G.-V. v. 18./8. 1911 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 1 200 000 (auf M. 4 800 000) in 1000 Doppel-Aktien à M. 1200' mit halber Div.-Ber. für 1911/12, übernommen von einem Konsort. (Deutsche Bank etc.) zu 107 %, angeboten den alten Aktionären 3: 1 im Okt./Nov. 1911 zu 116 % = M. 1392 plus 4 % Stück-Zs. ab 1./10. 1911. Agio mit M. 84 000 in R.-F. Diese Emiss. erfolgte zur Verstärk. der Betriebsmittel, insbes. zum Ausbau der Betriebswerkstätte in Mallmitz u. Erricht. einer Turbinenanlage dortselbst sowie zur Beschaffung einer Reservekraftmasch. von 500 PS. für die elektrische Zentrale in Kotzenau. Hypotheken (Ende März 1912): M. 922 900 auf Werksgrundstücke, verzinsl. zu 4½ %, unkündb. bis 1./4. 1916; M. 100 000 zu 4 % auf Mühlengrundstück; M. 161 243 auf Arb.-Kolonie. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im II. oder III. Quartal in Berlin, Breslau, Kotzenau oder Mallmitz. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.; 1 Doppelaktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5–15 % z. R.-F. nach Befinden des A.-R.; zu höherer Dotierung ist Genehm. der G.-V. erforderl., bis 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, vom Rest 12 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Von der Zuwendung zu den Res. erhält der gesetzl. R.-F. 5–10 % des A.-K., den Rest der R.-F. II bis 20 % des A.-K. Bilanz am 31. März 1912: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude Kotzenau 1 567 370, do. Mallmitz 1 029 989, Betriebsinventar Kotzenau 634 219, do. Mallmitz 569 744, Modelle Kotzenau 10 000, do. Mallmitz 10 000, Eisenbahnanlage Kotzenau 51 214, Elektricitätswerk do. 152 679, do. Mallmitz 85 782, Arb.-Kolonie Kotzenau 388 553, Fuhrpark 21 965, Debit. 1 160 501, fertige u. halbfert. Waren 916 634, Rohmaterialien 552 295, Feuerversich. 7976, Kassa 3882, Wechsel 75 971. – Passiva: A.-K. 4 800 000, Hypoth. 1 022 900, do. Arb.-Kolonie 161 243, Kredit. 388 734, unerhob. Div. 2244, R.-F. I 308 035 (Rückl. 18 721), do. II 148 935 (Rückl. 18 721) Talonsteuer-Res. 4800, Div. 336 000, Tant. an A.-R. 19 703, Vortrag 46 191. Sa. M. 7 238 779. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Hypoth.-Zs. 45 530, Zs. 6269, Handl.-Unk. 183 283, Arb.-Wohlf. 57 099, Verlust auf Aussenstände 633, Abschreib. 259 373, Gewinn 444 138. –— Kredit: Vortrag 69 703, Bruttogewinn 926 625. Sa. M. 996 328. Kurs Ende 1888–1912: 52.75, 69, 101.10, 79, 51.50, 46.25, 53.10, 67.59, 97, 88.50, 94.25, 105, 81.30, 66.75, 66.50, 69.75, 88.30, 105, 118.50, 107.60, 110, 112.40, 122.10, 130, 113 %. Junge Aktien von 1911, seit Dez. 1911 lieferbar, ult. 1911: 125.60 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886/87–1911/12: 1, 2, 3, 6, 3½, 2, ½, 1, 2½, 3½, 4½, 3½, 5, 7, 6, 0, 0, 0, 4, 6, 8, 8, 6, 6, 8, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Gen.-Dir. Carl Hillenberg, Kotzenau. Prokuristen: Reinh. Haase, Gust. Bosselmann. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Rechtsanw. Eugen Goldstein, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Ernst Martius, Breslau; Bankier Felix Beer, Berlin; Komm.-Rat Jul. Hochgesand, Zabrze; Gen- Dir. Ing. Emil Holz, Charlottenburg. Zahlstellen: Kotzenau: Gesellschaftskasse; Berlin: Jarislowsky & Co., Deutsche Bank, Nationalbank für Deutschland; Breslau: Schles. Bankverein. Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 671