Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien ete. „ „ 8 Zeitzer Eisengiesserei u. Maschinenbau-Act.-Ges. in Zeitz mit Zweigniederlassung in Cöln-Ehrenfeld. Gegründet: 31./12. 1871; eingetr. 12./1. 1872. Zweck: Fortbetrieb der früher Hermann Schaedeschen, für M. 750 000 übernommenen Fabrikanlagen, Eisengiesserei u. Masch.-Fabrikation. Fertigung von Eisenarbeiten jeder Art, namentlich auch von Masch. für den Braunkohlenbergbau und die Brikettfabrikation (nach Tellerofensystem, sowie Röhrentrockenapparate) Ziegeleieinrichtungen, sowie vollständige Braunkohlen- u. Steinkohlenbrikettanlagen, Herstellung von ganzen Fabriken und Beteilig. an solchen. Die Grundstücke und Fabrikanlagen in Zeitz sind in der Schäde-Strasse 4 u. 5 und angrenzend Naumburger-Strasse 20a u. b und 21a u. b belegen und umfassen einen Flächeninhalt von 5 ha 48 a, wovon 16.163 qm mit Fabrik-, Wirtschafts- u. Wohn- gebäuden bebaut sind. Dazu gehören Giesserei-, Maschinenbau-, Kesselschmiede-Werkstatt, Modelltischlerei, Magazin, Maschinen- u. Kesselhäuser, kleine Werkstätten sowie ein Bureau- gebäude. Im J. 1857 errichtet, ist die Fabrik durch Erweiterunge en u. Neuanschaffungen wesentlich vergrössert worden, sodass gegenwärtig 240 durch Dampt' and elektrische Kraft betriebene Arbeitsmaschinen in Tätigkeit sind; zur Erzeugung des Dampfes u. der Betriebs- kraft dienen 3 Dampfkessel und Dampfmaschinen von zus. 450 HpP. 1899 erfolgte Ankauf der Maschinen-Fabrik von Louis Jäger in Cöln-Ehrenfeld für M. 1 373 213.16, wovon M. 600 000 in Hypoth., u. M. 773 213.16 bar gewährt wurden. Die Erwerbung erfolgte, um bessere Verbindung mit der bedeutenden rheinischen Kundschaft zu erhalten. Die Abteilung Köln-Ehrenfeld besteht aus den beiden Fabriken in der Hütten- strasse 48 und Vogelsangerstr. 165 u. 171; Areal zus. 2 ha 64 a 46 qm. Hier werden vor- zugsweise Einrichtungen für Brikettfabriken, Ziegeleien, Masch. für die keramische Industrie sowie Zerkleinerungsanlagen aller Art gebaut; in der Fabrik Hüttenstrasse befindet sich die Eisengiesserei u. Kesselschmiede mit Eisenkonstrukt.-Werkstätte. Als Betriebsmasch. dienen 4 Dampfmasch. mit einer gesamten Kraft von ca. 400 PS. 1905/08 fanden daselbst weitere Vergrösser. der Anlagen statt, auch in Zeitz wurden 1907/08 die maschin. Anlagen u. Werk- stätten erweitert; Kostenaufwand für Zugänge 1906/07–1911/12 M. 408 688, 157 093, 296 973, 145 378, 180 512, 291 032. In Zeitz u. Köln werden z. Zt. ca. 960 Arb. u. Beamte beschäftigt. Das 1902 in der Subhastation erworbene Braunkohlenwerk „Hercynia“ bei Wienrode hat zu seinem vollständigen Ausbau noch weitere Aufwendungen notwendig gemacht u. steht jetzt nach einigen Zugängen u. nach Abschreib. für 1906/12 von M. 300 422 mit M. 65 000 zu Buche. Kapital: M. 1 824 000 in 3200 Aktien (Nr. 1–3200) à Tlr. 100 –= M. 300 u. 720 Aktien (Nr. 3201–3920) à M. 1200. Urspr. M. 1 200 000, wurde das Kapital 1881 durch Rückkauf von M. 240 000 zu nicht über 85 % auf M. 960 000 reduziert. Die G.-V. v. 18./2. 1897 beschloss Erhöhung um M. 360 000 auf M. 1 320 000, div.-ber. ab 1896/97, begeben zu 211 % nebst 20 % Zs. ab 1./7. 1896 bis 31./1. 1897, weitere Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 6./4. 1899 um M. 504 000 auf jetzigen Stand durch Ausgabe von 420 neuen Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1./7. 1899, an- geboten den Aktionären vom 13.–22./4. 1899:zu 210 %, auf M. 3600 nom. alte Aktien kam eine neue. Die letzte Erhöhung erfolgte zwecks Ankaufs der L. Jägerschen Maschinenfabrik in Cöln-Ehrenfeld (siehe oben) u. Verstärkung der Betriebsmittel. Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1900 lt. G.-V. v. 14./2. 1900, rückzahlbar zu 103 %, 400 Stücke (Nr. 1–400) à M. 500, 800 Stücke (Nr. 401–1200) à M. 1000, lautend auf den Namen der Bank-Commandite Simon, Katz & Co. in Berlin und durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 durch jährl. Ausl. von mind. 2 % u. ersp. Zs. im April auf 1./10.; ab 1906 verstärkte oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Aufgenommen zur Ver- stärkung der Betriebsmittel und zur Erweiterung der Fabriken. Sicherheit: Hypoth. im Be- trage von M. 1 030 000 zur I. Stelle auf den gesamten Grund- u. Fabrikbesitz in Zeitz (Taxe M. 1 448 040) zu gunsten der Bank-Commandite Simon, Katz & Co. Coup.-Verj.: 4 J. (F.), für Stücke die gesetzl. Frist. Zahlst. wie für Div. Übernommen von einem Konsortium zu 96 %. In Umlauf Ende Juni 1912 M. 837 500. Kurs in Berlin Ende 1900–1912: 103.40, 103.40, 104.10, –, 104, 103.75, 103, 101, 103, 102, –, 102, 101 %; eingef. 24./3. 1900 zu 101.50 %. II. M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V.-B. v. 15./5. 1907, rückzahlbar zu 103 %. 400 Stücke Nr. 1–400 à M. 500 u. 800 Stücke Nr. 401–1200 à M. 1000 auf Namen der Bankkommandite Simon, Katz & Co. u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. bis 2./1. 1914 ausgeschlossen. Auslos. von mind. 2 % des urspr. Anleihe-Betrages nebst ersp. Zs. im Juli (zuerst 1913) auf 2./1. (erstmals 2./1. 1914). Von dem Erlös der An- leihe wurden M. 300 000 zur Tilgung der Resthypothek und der Rest zur Verstärkung der Betriebsmittel verwendet. Sichergestellt durch Eintragung einer I. Hypoth. auf dem Köln- Ehrenfelder Grund- und Fabrikbesitz der Ges. Verj. der Coup.: 4 J. (F.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie für Div. Eingef. in Berlin am 1./6. 1907 zu 101 %. Kurs Ende 1907–1912: 99, 101, 100.75, –, 102, 101 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Nov. Stimmrecht: Je M. 300 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis mind. / des A.-K. (ist erreicht), bis 10 % nach Best. des A.-R. zum Extra-R.-F., sodann 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., bis 12½ % Tant. an Dir. u. Beamte u. zur Verwend. im Interesse der Arb., bis 4 % nach Bestimm. des A.-R. zum Beamten-Pens.-F., solange beide R.-F. mind. je M. 120 000 betragen, Überrest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 1 310 000, Masch., Utensil. u. Werkzeuge 920 000, Braunkohlenbergwerk „Hercynia“ 65 000, Geschirr u. Automobil 1,