Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. 737 u. anderen verwandten Anstalten etc. Im Jahre 1911/12 wurden abgeliefert bezw. ver- rechnet: 8 Frachtdampfer, 7 Hochseg-Fischdampfer, 1 Bereisungsdampfer mit den dazu er- forderlichen Masch., Dampfkesseln, Überhitzern etc., ausserdem div. Masch., Dampfkessel u. UÜberhitzeranlagen nach Patent Dr. Wilh. Schmidt. sowie diverse Reparaturen im Gesamt- betrage von rund M. 5 331 000 (gegen M. 1 986 000 im Vorj.). Zu Anfang des neuen Ge- schäftsjahres 1912/13 verblieben im Bau bezw. erhielt die Ges. nachträglich in Bestellung: 11 Hochsee-Fischdampfer, 2 Petroleum-Tankdampfer, 1 Passagier- u. Frachtdampfer, 2 Fracht- dampfer mit den dazu gehörigen Masch., Dampfkesseln, berhitzern etc., ausserdem ver- schiedene Masch., Dampfkessel u. Überhitzeranlagen, sowie diverse Reparaturen im Gesamt- betrage von rund M. 7 540 000 (gegen M. 5 460 000 im Vorj.). Die Ges. besitzt: 1. Die Werft- anlagen mit Helgen u. einem Baudock, Kesselschmiede, Masch.-Fabrik etc. auf den aneinandergrenzenden Grundstücken in Bremerhaven, Deichstr. Nr. 25b, 27, 29, 31, 33, 35, 37, sowie das angrenz. Grundst. „Volksgarten“ (Anbauplatz Nr. 1117) zus. 29 926.7 qm. 2. Die Trockendock-Anlagen, bestehend aus 3 Dockbassins, Reparaturwerkstätten u. Wohn- häusern auf dem Grundstück in Bremerhaven, Deichstr. Nr. 3, 3a, 3 b, 5, 7, 7a, 9, 11, 13, 15 zusammen 20 398.1 qm. 3. In Erbbaurecht im Geestemünder Freihafengebiet belegene Grundstück mit Ausrüstungshafen, 2 grossen Baudocks, Helling- Anlagen, Werkstätten, Wohn- u. Kontorräumen zus. 124 421 qm. Die Grundstücke der Ges. in Bremerhaven u. Geestemünde umfassen also ein Areal von 175 352 qm mit 1150m Strassen- u. 1300 m Wasserfront. Auf einem Teil der Grundstücke in Bremerhaven, Deichstr., ruhen besondere Lasten; u. a. dürfen darauf nur für den Schiffbau bestimmte Baulichkeiten, ausserdem Wohnungen für das im Geschäft als Schiffbaumeister angestellte Personal errichtet werden. Eine Parzellierung der Grundstücke darf nicht stattfinden. Die a. o. G.-V. v. 19./5. 1906 ge- nehmigte den mit der preussischen Regierung abgeschlossenen Vertrag wegen der Abtretung des oben erwähnten 124 421 qm grossen Geländes am Geestemünder Hafen zur Anlegung einer neuzeitlichen Werft. (Bis ult. Juni 1912 M. 3 344 952 dafür verausgabt.) Die Überlassung des Geländes erfolgte auf Erbbaurecht zunächst für die Dauer von 60 Jahren, even. bei Ablauf bis auf weitere 30 Jahre. Die preuss. Verwalt. übernahm am 6./10. 1906 die Geeste- münder Dockanlage der Firma. Der Kaufpreis von M. 310614 wird gegen den Erbbau-Zs. innerhalb einer bestimmten Anzahl von Jahren verrechnet. Die nach vollständiger Fertig- stellung der neuen Werft entbehrlich werdenden Grundstücke, Bremerhaven, Deichstrasse Nr. 25–37, und Volksgarten in Grösse von zus. 30 000 qm., sollen durch Verkauf abgestossen werden. Arb.-Zahl ca. 1000 u. 80 Meister. Der Verlust des Jahres 1905/06 M. 63 516 (gedeckt aus R.-F.) wurde von der Verwaltung im wesentlichen auf Sturmflutschäden, Streik sowie Arbeiter- u. Materialmangel zurückgeführt. Obwohl die Ges. 1907/08 einen nicht unbeträcht- lich höheren Überschuss (M. 419 304) als im Vorjahre erzielte, gelangte eine Div. nicht zur Verteilung, u. zwar mit der Begründung, dass für die neue Werft M. 1 167 148 aufgewendet und bar bezahlt wurden. Für den Ausbau dieser neuen Werft samt Masch.-Fabrik, Metall- giesserei etc., die 1910/11 sukzessive den Betrieb aufgenommen haben, wurde 1909 auch eine Anleihe von M. 2 000 000 aufgenommen (s. unten). Der Geschäftsabschluss für 1910/11 ergab nach M. 249 974 Abschreib. eine Unterbilanz von M. 261 382, deren Deck. aus den vorhand. Res. geschehen konnte. Das schlechte Ergebnis erklärt die Dir. als Folge der Nachteile aus dem Streik in den Monaten Aug. bis Okt. 1910, den danach erfolgten Lohnerhöh. unter gleichzeitig verkürzter Arbeitszeit, wofür nicht sofort Ausgleich zu schaffen war, und als Folge weiterer Verleg. des Betriebes nach der neuen Werft. Das Geschäftsj. 1911/12 schloss mit M. 438 593 Unterbilanz ab; hiervon M. 208 617 aus Reserven gedeckt, während der Rest von M. 229 975 durch die Sanierung 1912 (s. bei Kap.) Deckung fand. Kapital: M. 3 500 000 in 246 St.-Aktien u. 3254 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000 Erhöhung v. 1./12, 1896 um M. 200 000, begeben zu pari. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 8./12. 1900 um M. 200 000 in 200 Aktien, angeboten den Aktionären 5: 1 v. 12.–29./12. 1900 zu pari, voll- gezahlt seit 1./3. 1901. Die G.-V. v. 18./6. 1902 beschloss zwecks Erweiter. der Trockendock- anlagen u. zur Vermehr. der Betriebsmittel neuerlich Erhöhung um M. 1 000 000 in 1000 ab 1./7. 1902 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 103 %, angeboten den Aktionären M. 400 000 3: 1 v. 11./9.–2./10. 1902 zu 105 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1902 u. Schlschst.; Agio mit M. 8574 in den R.-F. Zur Verstärk. der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 29./4. 1904 Ausgabe von noch M. 550 000 in 550, ab 1./7. 1904 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 107 %, angeboten den Aktionären 4: 1 v. 16.–30./4. 1904 zu 112 %; Agio mit M. 20 273 in den Res.-F. Die G.-V. vom 19./5. 1906 stimmte der Erhöhung des Akt.-Kap. um M. 1 250 000 (auf M. 4 000 000) in 1250 Aktien zu, von denen vorerst M. 750000 von einem Konsort. zu 102.50 % übernommen werden, das den Aktionären diesen Betrag vom 20./7.–3./8. 1906 zu 107.50 % im Verhältnis von 4:1 zum Bezuge anbot; eingezahlt 25 % u. das Agio sofort, 25 % am 30./9. 1906, 25 % am 31./3. u. 25 % am 30./6. 1907. Diese neuen Aktien sind ab 1./7. 1906 zur Hälfte div.-ber. Die Verwertung der restl. M. 500 000 ist nicht erfolgt. Die a. o. G.-V. v. 11./4. 1912 beschloss unter Aufhebung des G.-V.-B. v. 19./5. 1906 betr. Erhöh. des A.-K. um M. 500 000 eine Zuzahl. von M. 300 = 30 % auf jede Aktie einzufordern. Frist 10./5. 1912. Werden die Zuzahl. nur auf einen Teil der Aktien geleistet, so werden diese Aktien in Vorz.-Aktien verwandelt u. mit einem entsprechenden Aufdruck an den Ein- reicher zurückgegeben. Für die Vorz.-Aktien sollen folgende Rechte gelten: a) jede dieser Aktien gewährt 2 Stimmen; b) jede dieser Aktien erhält aus dem Reingewinn eine Vorz.- Div. von 6 % p. a. Sollten in einem nach dem 30./6. 1912 folgenden Geschäftsjahre weniger Handbuch der Deutschen Aktien-Geselischaften 1912/1913. II. 47 ―