„„ Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. 739 Staatsgrund in günstiger Lage am Eingang des Hamburger Freihafengebiets u. hat aus- gedehnte Wasserfront, die die Werft auf drei Seiten umgibt u. den grössten Seeschiffen gestattet, direkt an die Werft zu legen. Der Pachtvertrag mit der Finanzdeputation läuft bis 31./12. 1958. Sie beschäftigt zurzeit ca. 10 000 Angestellte u. Arb. u. verfügt auf einem Areal von ca. 460 000 qm über technisch hervorragende Einricht. in allen Teilen ihres aus- gedehnten Betriebes. Die Leistungen der Werft auf dem Gebiete des Kriegs- u. Handels- schiffbaues sowie des Dockbaues sind in den letzten Jahren besonders hervorgetreten durch die auch im Ausland gewürdigten Erfolge der grossen Turbinen-Panzerkreuzer „von der Tann', „Moltke“' u. „Goeben“ sowie durch die Übertrag. des Baues von zwei weiteren Tur- binen-Panzerkreuzern „Seydlitz“ u. „K“' für die Kaiserlich Deutsche Marine, zwei Turbinen- Schnelldampfern der Imperator-Klasse für die Hamburg-Amerika-Linie, einem Schnelldampfer für die Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrts-Ges. u. einem grossen Schwimmdock von 40 000 t Tragfähigkeit für die Kaiserliche Werft in Wilhelmshaven. Im J. 1892 war das dem Betriebe dienende Terrain ca. 69 000 qm gross. Am 30./6. 1912 umfasste das im Betrieb befindl. Terrain ca. 440 725 qm. Die bis dahin gemachten Aufwend. für Schwimm- docks, Gebäude. Masch., Helgenkrananlage, Helgen, Fabrik-Inventar etc. betrugen M. 50 511 438, während der Buchwert dafür sich in der Bilanz am 30./6. 1912 auf M. 31 571 375 bezifferte. Die gesamten Anlagen, Gebäude u. Masch. sind im Sept. 1912 von den beiden Sachver- ständigen John Rieck u. Diplom-Ing. Anton Böttcher taxiert worden. Die Taxsumme ergibt ca. M. 5 500 000 mehr als die betreffenden Werte zu Buch stehen. Die Sachverständigen heben hervor, dass die ganzen Werksanlagen, sowohl die Bauwerke an sich, als auch deren maschinelle Einricht. u. allg. Ausrüst. in äusserst sorgfältiger Weise instand gehalten sind u. dass die Anlagen auf lange Jahre hinaus dem wahrscheinl. Anwachsen der Schiffs- abmessungen Rechnung tragen. Das ganze Gewese ist zurzeit mit M. 39 562 000 gegen Feuersgefahr versichert. In dieser Summe sind nicht enthalten, da unversichert, die Ge- bäude- u. Vorsetzen- Fundamente, Schienengeleise mit Weichen etc., unterirdische Rohr- leitungen, Glühöfen, Richtplatten, Helgen, Kran- u. Helgenkran-Fundamente sowie die im Bau befindl. Gebäude. Die Werft ist bis in das Jahr 1915 hinein voll beschäftigt. Produktion 1911/12: Im Betriebsjahre 1911/12 sind an Handelsschiffen fertiggestellt u. abgeliefert worden die Viermastbark „Passat“ für die Firma F. Laeisz, Hamburg, der Schnell- dampfer „Cap Finisterre“ für die Hamburg-Südamerikan. Dampfschiffahrts-Ges. u. der Reichs- postdampfer „Tabora“ für die Deutsche Ost-Afrika-Linie; für die Kaiserl. deutsche Marine die beiden grossen Turbinen-Panzerkreuzer ,„Moltke“ u. „Goeben“'. Im Bau verblieben für die Kaiserl. deutsche Marine die beiden grossen Turbinen-Panzerkreuzer „Seydlitz“ u. „K* u. an Handelsschiffen ausser einem Ölmotorenschiff für eigene Rechnung ein zweites für die Hamburg-Amerika Linie, sowie zwei Turbinenschnelldampfer der „Imperator''-Klasse für die Hamburg-Amerika Linie. Kapital: M. 12 000 000 in 6000 Aktien (No. 1–6000) à M. 1000, sowie M. 6 000 000 in 6000 Vorrechtsaktien à M. 1000, auf Inhaber lautend, emittiert lt. Gen.-Vers. v. 12./9. 1912 zu pari plus 3 % für Stempel, Kosten etc. zur Verstärkung der Betriebsmittel und zur Erweiterung der Anlagen. Die Vorzugs-Aktien sind von einem Konsortium, bestehend aus der Vereinsbank in Hamburg, L. Behrens & Söhne, Joh. Berenberg, Gossler & Co. und M. M. Warburg & Co. in Hamburg, sowie der Berliner Handels-Ges. in Berlin fest übernommen worden u. bereits vollgezahlt. Die Vorzugs-Aktien geniessen ein Vor- recht auf 5½ % jährl. Div. u. bevorrechtigte Nachzahlung der Fehlbeträge; eine weitere Div. erhalten die Vorz.-Aktien nicht; sie sind ankaufbar durch Auslos. seitens der persönl. haftenden Gesellschafter zum Nennwerte zuzügl. eines Aufgeldes von 10 %, also mit je M. 1100. Die persönl. haftenden Gesellschafter haben das Recht, gemeinschaftl. einmal im Jahre Vorz.-Aktien zu 110 % des Nennwertes zuzügl. der laufenden u. etwa nachzuzahlenden Div. anzukaufen. Die anzukaufenden Aktien werden durch Auslos. in Gegenwart eines Hamburg. Notars bestimmt. Die ausgelosten Vorz.-Aktien sind an der Börse nicht mehr lieferbar. Im Falle der Übernahme der Firma u. sämtl. Geschäfte der Ges. mit Aktiven u. Passiven durch die persönl. haftenden Gesellschafter ebenso wie im Falle der Liquid. erhalten die Inhaber der Vorz.-Aktien vor irgendwelcher Berücksichtig. der St.-Aktien, wie schon oben erwähnt, bis zu 110 % des Nennwertes zuzügl. der laufenden u. etwa nachzu- zahlenden Div. Vorrechts-Anleihe: M. 8 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. Genehm. des Senats v. 19./2. 1908, Stücke à M. 1000 auf den Inhaber lautend, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1913 innerhalb 20 Jahren durch jährl. Auslos. am 1./7. auf 1./10. Ab 1918 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Zur Sicherstellung für die den Inhabern der Schuldverschreib. in dieser ihrer Eigenschaft gegen die Ges. zustehenden Forderungen sind der Vereinbank in Hamburg als Vertreterin der Inhaber der Schuldverschreib. alle Rechte übertragen, welche die Ges. an dem laut Vertrag mit der Finanz-Deputation in Hamburg bis 31./12. 1958 gemieteten, auf Kuhwärder belegenen Platze hat, sowie an dem gesamten auf diesem Platze errichteten Gewese, namentlich also an sämtlichen heute darauf befindlichen und etwa noch hinzukommenden Baulichkeiten, Masch., Inventar, und was sonst immer an Schwimmdocks, zum Betriebe gehörigen Fahrzeugen etc. im weitesten Sinne dazu gehört und gerechnet werden kann. Ferner ist eine Übertragung des Besitzes des Geweses selbst nebst Allem, was dazu gehört, auf die Vereinsbank in Hamburg als Ver- treterin der jeweiligen Inhaber der Schuldverschreib. durch notariellen Akt vorgenommen. 47*