Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschäften. Der Erlös der Anleille diente zur Rückzahlung des Restbetrages von M. 1 600 000 der Anleihe v. 1892, sowie für den weiteren Ausbau der Werft auf dem von der Finanzdeputation neu gepacliteten Terrain, bestehend in der Anlage grosser Helgen für Kriegs- u. Handelsschiffe nebst Helgenkrangerüsten, dem Bau von Werkstätten für Turbinen und Kesselfabrikation, einer Modelltischlerei und Stahl- und Bronzegiesserei etc., sowie in dem Bau eines grossen Schwimmdocks von ca. 46 000 t Tragfähigkeit. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.). Zahlst.: Hamburg: Vereinsbank, Joh. Berenberg, Gossler & Co. Kurs in Hamburg Ende 1908–1912: 102, 103.50, 103.50, 103, 101.85 %. Aufgelegt am 12./3. 1908 M. 7 000 000 zu 98.75 %, nachdem M. 1 000 000 bereits zur festen Anlage verkauft waren. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), etwaige sonst. Reserven, 5 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, 5 % Div. an St.-Aktien, vom verbleibenden Überschuss erhalten die Mitgl. des A.-R. eine Tant. von 5 %, die persönlich haftenden Gesellschafter zus. 33½ %, Rest zu Super-Div. an die St.-Aktien bezw. nach G.-V.-Beschl. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Bauten, Maschinen, Werkzeuge, Inventarien, Elbdocks, Fahrzeuge 31 571 375, Bankguth., Effekten, Kassa u. ausstehende Forder. 2 206 183, Avalwechsel u. Bürgschaften 22 556 000, Vorträge an Material. u. angef. Arbeiten 19 923 141. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Prior.-Oblig. 8 240 000, R.-F. 600 000, Anzahl. auf Schiffe im Bau u. versch. Kredit. 38 339 610, Avalwechsel u. Bürgschaften 22 556 000, Reingewinn inkl. Vortrag aus 1910/11 521 090. Sa. M. 76 256 700. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Versich. 84 248, Zs. auf Prior.-Oblig. 360 900, Pens.-Kasse für Beamte 126 811, Kranken-, Unfall-, Inval.- u. Alters-Versich. der Arb. 358 888, Tant. 181 363, Reingew. 521 090. Sa. M. 1 633 302. – Kredit: Brutto-Gewinn M. 1 633 302. Kurs der Vorz.-Aktien Ende 1912: 105.50 %. Dieselben wurden im Okt. 1912 an der Hamburger Börse eingeführt. Nachdem von den Vorz.-Aktien bereits M. 4 000 000 fest mit 6 monat. Sperre verkauft worden waren, wurden die restl. M. 2 000 000 am 28./10. 1912 zu 103 % zur Zeichnung aufgelegt. Dividenden: Aktien 1891/92–1911/12: 0, 4, 5, 6, 7, 8, 5, 5, 8, 7, 9, 9, 7, 9, 9, 9, 7, 4, 6, 4, 7 % Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Persönlich haftende Gesellschafter: Herm. Blohm, Ernst Voss. Direktoren: Dir. Herm. Frahm, Dir. Rud. Rosenstiel. Prokurist: Ed. Blohm. Aufsichtsrat: (5–6) Vors. Senator Otto E. Westphal, Stellv. Alfred Blohm, Otto Blohm, Bank-Dir. F. A. Schwarz, Ed. Woermann, Max M. Warburg, Hamburg. Zahlstellen: Für Div. von Vorz.- u. St.-Aktien u. für Kap. ausgeloster Vorz.-Aktien: Hamburg: Vereinsbank, L. Behrens & Söhne, Joh. Berenberg, Gossler & Co., M. M. War- burg & Co.; Berlin: Berliner Handels-Ges. Div.-Scheine von ausgel. Vorz.-Aktien werden nur an der Ges.-Kasse eingelöst. Reeiherstieg Schiffswerfte und Maschinenfabrik in Hamburg, Arningstr. 1/2. Gegründet: 3./8. 1881; eingetragen 15./8. 1881. Die Ges. übernahm 1881 die Firma L. R. Beit & Co., u. zwar Baulichkeiten, Masch., Modelle, Kontrakte etc. für M. 1 523 600, wofür Inferentin 3047 Aktien à M. 500 erhielt. Zweck: Betrieb des Schiffsbaues nebst Kesselschmiede u. Masch.-Fabrik, sowie der damit verwandten Geschäfte; seit 1888 auch Betrieb von Schwimmdocks. Die gesamte Anlage ist auf Staatsgrund errichtet, den die Ges. bis 1940 gepachtet hat. Die Ges. hat auf einem der Werft gegenüberliegenden, ebenfalls bis 1940 erpachteten Platz auf Steinwärder mit etwa M. 2 000 060 Kostenaufwand ein neues 508 Fuss langes Schwimmdock von I11 000 t Trag- fähigkeit erbaut. Sämtl. Werkstätten sind 1903/1904 mit elektr. Kraftantrieb versehen. Die Anlagen auf Steinwärder haben Bahnanschluss. 1905 Ankauf des angrenzenden Terrains mit Fabrik von Fr. Feustell Nachf. Auch der bis 1915 laufende Pachtvertrag ging an die Ges. über. Die Anlagen dienen als Holzlagerplatz bzw. sind sie zu einer Tischlerei ausgebaut. Auf dem bis 1906/07 von der Hamburg-Amerika-Linie erpachteten, u. dann auf die Reiherstieg- Ges. übertragenen Terrain wurden verschied. Neuanlagen, 80 eine Hammerschmiede, errichtet u. in Betrieb genommen. Gesamtzugang auf Anlagekonten 1881–1912 M. 9 941 467 (darunter allein für die beiden Docks ca. M. 3 000 000). Gesamtabschreib. bis 1912 M. 5 458 109. Die Ges. übernahm 1911 die Mieteverträge für die auf dem kleinen Grasbrook freigewordenen Plätze von Günther & Götze, Propfe & Co., Morgan & Co. u. Amsincks Werft, um eine Ver- grösserung ihrer Anlagen vorzunehmen. Auf diesen wurde eine Kaianlage für Schiffe geschaffen u. die einer Erneuerung bedürfende Maschinenfabrik errichtet. Ferner gibt die neue Anlage die Möglichkeit eines direkten Eisenbahnanschlusses über den Worthdamm u. für die Auslegung eines dritten Schwimmdocks von 20 000 t Tragfähigkeit in der Elbe. Diese Anlagen wurden Ende 1912 vollendet. 1912 Ankauf der Schiffswerft, Masch.- Fabrik u. Dockanlagen von Heinr. Brandenburg in Hamburg (siehe bei Kap. u. Anleihe II). Produktion 1911/12: Zur Ablieferung an neuen Schiffen gelangten der Fracht- u. Passagierdampfer „Henny Woermanné für den Kamernn-Dienst der Woermann-Linie, sowie der Doppelschrauben- Frachtdampfer „Bahia Blanca“ für die Hamburg- Südamerikan. Dampfschiffahrts-Ges. Letzteres Schiff erhielt Einricht. für 2500 Zwischendecks-Passagiere u. hat eine Tragfähigkeit von 12 000 t bei 27 Fuss Tiefgang. Dieses Schiff ist das grösste, das die Werft bisher gebaut