758 Musikwerke- und Müs etc. London verschiedene Patente, Verwertungs- und Ausübungsrechte betreffend Verfahren und Apparate zur Registrierung und Wiederhervorbringung von Tönen in die A.-G. ein, wofür M. 540 000 in 540 Aktien à M. 1000 gewährf wurden. Zweck: Fabrikation von grammophonischen Maschinen und Apparaten, deren Bestandteilen und Materialien, die Ausübung, der An- und Verkauf der dafür erteilten und noch zu erteilenden Patent- und Musterschutzrechte. Das russische Geschäft ist 1904 an die Schwester-Ges. in London übertragen. Zugänge auf Anlageé-Konti u. Anschaffungen erforderten 1906/07 und 1907/08 M. 178 723 bezw. M. 152 108. Ankauf eines eigenen Grundstückes in Hannover für M. 250 000, in dem bisher schon die Plattenfabrikation pachtweise betrieben wurde. Am 20./11. 1907 zerstörte ein grösseres Schadenfeuer das Walzwerk und das Mühlengebäude. Infolge wesentlicher Zollerhöhungen errichtete die Grammophongesellschaft in London, Paris und Barcelona eigene Plattenpressereien, wodurch für 1908 für die Fabrik in Hannover ein Ausfall von Plattenlieferungen ent- stand, doch hofft die Verwaltung, den Mindergewinn durch verbesserte Einrichtungen der Fabrik auf das niedrigste Mass reduzieren zu können. Im J. 1910 wurde eine eigene Plattenpresserei in Oesterreich errichtet. Die durch die Errichtung der ausländischen Fabriken in der Fabrik in Hannover frei gewordenen Räume hat die Ges. benutzt, um das gesamte Lager, Werkstatt u. Expedition von Berlin nach Hannover zu verlegen, so dass nur die gesamte Verkaufs-ÖOrganisation u. das Aufnahme-Laboratorium in Berlin verblieben sind. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 125 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30/6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Grundstück 120 000, Gebäude 373 526, Masch. und Inventar 309 536, Utensil. u. Beleucht. 49 941, Laboratoriumeinricht. 3154, Waren 804 023, Debit. 603 250, Bankguth. 184 929, Kassa 7550, Wechsel 156 183, Patente 100. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 125 000, R.-F. 100 000 (Rückl. 5000), Delkr.-Kto 200 000, Kredit. 912 583, Übergangskto 29 771, Div. 100 000, Vortrag 144 840. Sa. M. 2 612 195. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 860 540, Abschreib. 64 031, Gewinn 249 840. Kredit: Vortrag 107 579, Warengewinn 1 066 833. Sa. M. 1 174 413. Dividenden 1899/1900–1911/12: 0, 25, 25, 25, 20, 5, 10, 10, 7½, 7½, 7½, 10, 10 %. Direktion: Joseph Berliner, Hannover; Leo B. Cohn, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. E. Trevor L. Williams, London; Stellv. Syndikus Bankier Dr. Ernst Fleck, Dir. Jac. Berliner, Hannover; Ernest de la Rue, London. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn. Ludwig Hupfeld Akt.-Ges., Böhlitz-Ehrenberg b. Leipzig. Gegründet: 23./12. 1904 bzw. 8./4. 1905 mit Wirkung ab 1./7. 1904; eingetr. 17./4. 1905. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Ludwig Hupfeld brachte in die Ges. ein das von ihm betrieb. Fabrikationsgeschäft in Leipzig mit Filial. in Amsterdam, Berlin, Dresden, Frankf. a. M., Hamburg, Haag u. Wien, nach der Bilanz vom 30./6. 1904 mit einem Aktivbestand von M. 1 634 827.78 und einem Passivbestand von M. 502 541.46, so dass ein Überschuss von M. 1 132 286.32 verblieb, dazu der in der Bilanz v. 30./6. 1904 geschaffene u. freigewordene Delkr.-F. v. M. 40 000, zus. also M. 1 172 286.32, wofür 1172 Aktien u. M. 286.32 bar gewährt wurden. Zweck: Fortführung des von der Firma Ludwig Hupfeld in Leipzig betrieb. Fabrikations- geschäfts samt ihren Filialen in Berlin, Wien, Hamburg, Dresden, Amsterdam u. dem Haag; Herstell. von mechan. Musikinstrumenten, insbes. von selbstspielenden Pianos, Orchestrions, Klavierspielapparaten (Phonola, Phonola-Piano, Phonola-Flügel, Uniola) u. deren Bestand- teilen, der Handel mit diesen Artikeln u. die Beteilig. an gleichart. oder ähnlichen Unternehm. 1910/11 Bau der neuen grösseren Fabrik in Böhlitz-Ehrenberg bei Leipzig, die im Juni 1911 bezogen worden ist (Kostenaufwand über M. 1 000 000). Die alte Fabrik in Leipzig Apelstr. ist bereits verkauft. Das neue Fabrikgrundstück in Böhlitz-Ehrenberg ist 18 630 qm gross. Die Gebäude, die eine Fläche von 6500 qm einnehmen und 25 650 qm Nutzfläche aufweisen, sind mit M. 1 520 190 in der staatlichen Brandkasse versichert. Das Grundstück ist durch ein 295 m langes Anschlussgleis an die Preussische Staatseisenbahn angeschlossen. Als Betriebskraft wird für die Antriebsmotore durch Vermittelung einer Umformer-Anlage elektr. Strom von der Überland-Zentrale, Landkraftwerke Leipzig A.-G. in Kulkwitz, bezogen. Der elektr. Strom dient gleichfalls zur Beleuchtung des ganzen Etablissements. Zur Heizung der gesamten Baulichkeiten und zu den Holz-Trocken- u. Wärme-Anlagen dienen 2 Dampf- kessel von je 160 qm Heizfläche. Ausserdem sind vorhanden: 2 Hobelmasch. für Metall, 5 Fräsmasch. für Metall, 115 Holzbearbeitungsmasch., 215 Masch. verschied. Art u. 76 Elektro- motore mit 531 PS. Die Ges. beschäftigt an Beamten, Werkmeistern, Arb. u. Arbeiterinnen ca. 1500 Personen. Umsätze 1906/07–1910/11: M. 3 581 813, 4 350 567, 4 436 805, 4 962 765, 5 786 426; 1911/12 Umsatz weiter gestiegen. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, dazu zur Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 15./6. 1907 M. 750 000 in 750 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907, übernommen von einem Konsort. zu 110 %, angeboten den alten Aktionären 2:1 vom 28./6. bis 12./7. 1907 zu 115 % plus Reichssteuer (M. 23) u. Schlussscheinstempel. Die Div.-Garantie von 8 % für die ersten 6 Geschäftsjahre, also bis 30./6. 1910, ist erloschen. Die a. o. G.-V. v. 27./2. 1911 beschloss zur Verstärkung der Betriebsmittel u. zur Abstossung von Bankschulden