768 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hiltsgeschäfte. Stadt nach voraufgegangener einjähr. u. von 1910 ab nach voraufgegangener dreijähr. Künd die Leitungen innerh. der Stadt Augsburg u. der event. später noch eingemeindeten Gebiets- teile zum Buchwert ankaufen. In diesem Falle ist die Stadt verpflichtet, von den Lechwerken auf die Dauer von 10 Jahren den ganzen erforderlichen Strom zu einem fest vereinbarten Preise zu beziehen. Ferner kann die Stadt das Leitungsnetz u. die Stromabgabe innerhalb Augsburgs pachtweise gegen Zahlung von 8 % des Buchwertes der Strassenleitungsnetze über- nehmen. Ab 1941 darf Augsburg die Anlagen nach dem Durchschnitt aus Tax- u. Ertrags- wert ankaufen. Für die übrigen Gemeinden erhielt das Lechwerk das ausschl. Lieferungsrecht. Die Ges. hat 1903 von dem Elektrizitätswerk Göggingen-Pfersee, G. m. b. H., die diesem von den Gemeinden Göggingen u. Pfersee erteilten Konc. im Einverständnis mit den Gemeinden übernommen, von genannter Ges. die Ortsnetze mit Zubehör in den beiden Gemeinden käuflich erworben u. die Orte an die Leitungen der Lechwerke angeschlossen. Angeschlossen waren ausschliessl. Farbwerke an 1./7. 1912: 55 790 Glüh- u. 599 Bogenlampen, 2532 Motore mit 8202 HP. u. 650 sonstige Verbrauchsapparate. Die Stromlieferung an die Höchster Farbwerke beträgt z. Z. 7050 PS. Die Ges. hat z. Z. in der Nähe der Zentralen 2 Beamten- Doppelhäuser u. 6 Arb.-Wohnhäuser errichtet. Die Ges. hat 1911 Genehmigungen zum Anschluss grösserer Überland-Bezirke an ihr Werk erhalten u. gedenkt in den nächsten Jahren sich nach dieser Richtung hin weiter auszudehnen, da die Stromversorgung dieser Bezirke geeignet ist, einen günstigen Ausgleich in der Belastung des Werkes herbeizuführen u. die verfügbaren Wasserkräfte noch vorteilhafter auszunützen. So sollen bis 1913 etwa 140 Orte in den Bezirksämtern Augsburg, Aichach, Dillingen, Günzburg, Schwabmünchen, Wertingen u. Zusmarshausen mit zus. etwa 73 000 Einwohnern ange- schlossen werden, was mit 60 Orten bis Okt. 1912 bereits geschehen war. Der Anschluss weiterer Bezirke mit ca. 115 Gemeinden mit rund 80 000 Einwohnern ist in Aussicht genommen. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000, erhöht zwecks Betriebs- erweiterung lt. G.-V. v. 17./12. 1904 um M. 1 500 000 in 1500 ab 1./1. 1905 div.-ber. neuen Aktien, wovon am 30./6. 1906 M. 750 000 voll, M. 750 000 mit 25 % einbezahlt waren; restliche 75 % zum 1./10. 1907 eingefordert. Die G.-V. v. 3./12. 1907 beschloss zur Deckung der Kosten für Neuanlagen weitere Erhöhung um M. 1 500 000 (also auf M. 7 500 000) in 1500 Aktien, begeben zu pari; M. 500 000 sind voll eingez., M. 1 000 000 waren vorerst nur mit 25 % eingez., restl. 75 % zum 2./1. 1911 einberufen. Die G.-V. v. 17./11. 1911 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 1 500 000, also auf M. 9 000 000, zum Ausbau der Überlandzentrale zu welchem Zweck auch das Oblig.-Kap. um bis M. 4 000 000 erhöht werden soll. Die neuen Aktien wurden von Elektriz.-Akt.-Ges. vorm. Lahmeyer in Frankf. zu 100 % übernommen, vorerst hiervon 25 % eingez., div.-ber. ab 1./4. 1912. Anleihen: I. M. 3 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1904, Stücke à M. 1000, lautend auf Namen der Bank f. Handel u. Ind. in Darmstadt u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7., Tilg. zu pari ab 1905 in längstens 40 Jahren durch jährl. Auslos. im Jan. auf 1./7.; verstärkte oder Totalkünd. (diese mit 3 monat. Frist) ab 1910 zulässig. Sicherheit: Erststellige Sicherheits-Hypoth. von M. 3 700 000 auf den gesamten Immobil.-Besitz der Ges. in Gersthofen, Stettenhofen, Gablingen u. Langweid (zus. ca. 103 ha), repräsentierend einen Buchwert von M. 6 225 000, davon entfallen M. 3 440 000 auf bauliche Anlagen, M. 720 000 auf Grundbesitz und der Rest auf maschinelle Anlagen. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Noch in Umlauf Ende 1912 M. 3 193 000. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1904–1912: 102.30, 101.60, 100, 99, 99.40, 101, 101.50, 100, 98.40 %. Zugel. M. 3 500 000, davon zur Zeichnung aufgel. 14./7. 1904 M. 3 000 000 zu 100.40 %. In München Ende 1904–1912: 102, 101, 101, 99.10, 100, 101.50, 101.50, 101, 97 %. Zugel. 1904. Einführungskurs daselbst 6./11. 1904: 101.20 %. Im Nov. 1904 auch in Augsburg eingeführt; Kurs daselbst Ende 1905–1912: 102.30, 101.50, 99.50, 99.50, 101.50, 101.50, 101.50, 99 %. II. M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 13./10. u. 1./11. 1907. rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000 (Nr. 3501–6000) lautend auf den Namen der Bank f. Handel u. Ind. in Darmstadt oder durch einfaches Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1./7. 1909 bis spät. 1948 durch jährl. Auslos. im Jan. auf 1./7. (zuerst 1909); ab 2./1. 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicher- heit: Hypoth. zur I. Stelle auf dem neuerbauten Werke bei Langweid u. zur II. Stelle auf den übrigen Besitzungen der Ges. Der Erlös der Anleihe diente zur Bestreitung der Kosten des Grunderwerbs sowie die baulichen u. maschinellen Anlagen des zweiten Wasserwerks bei Langweid. In Umlauf Ende Juni 1912 M. 2 397 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlst.: Wie bei Div.-Scheinen u. München: Bayer. Bank f. Handel u. Ind. Kurs Ende 1908–1912: In Frankf. a. M.: 99.40, 101.50, 102, 100, 98.30 %; in München: 100.25, 102, 6069% 100.25, 100 %; in Augsburg: 100, 102.50, 101, 101, 98.75 %. Aufgelegt 9./3. 1908 zu 98.50 %. III. Bis M. 4 000 000 in neuen Oblig. sollen lt. G.-V. v. 17./11. 1911 allmählich emittiert u. von der Elektr.-Akt.-Ges. vorm. Lahmeyer in Frankf. a. M. übernommen werden. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. ausserord. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 1000 pro Mitgl.), Rest z. Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Grundstück u. Verwalt.-Gebäude in Augsburg 284 517, Werkanlage Gersthofen: Grundstücke einschl. Stauweiher, Gebäude, Wasserbau-, Turbinen- u.