7298 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. verein; Bremen, Dresden, Hamburg, Leipzig, München u. Nürnberg: Deutsche Bank; Nürnberg: Mitteldeutsche Creditbank. Nur für Anleihe: Commerz- u. Disconto-Bank; Hannover: Hannov. Bank; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co. Fabrik isolirter Drähte zu elektrischen Zwecken (vormals C. J. Vogel) Telegraphendraht-Fabrik Act.-Ges. in Berlin, SW. 42 Ritterstrasse 39, mit Fabrik u. Zweigniederlass. in Adlershof. Gegründet: 7./12. 1897 bezw. 23./1. 1898 mit Wirkung ab 1./10. 1897; eingetr. 31./1. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Überlassungspreis der Firma C. J. Vogel M. 650 000. Zweck: Anfertigung von isolierten Drähten u. Schnüren zu elektr. Zwecken (für Schwach- u. Starkstromapparate, Telephon, Induktionsapparate etc.) u. verwandten Artikeln. Fabriziert werden in der Hauptsache feine mit Seide und Baumwolle umsponnene Drähte für techn., medizin. und andere Zwecke; ferner werden Spulen für Elektrizitätszähler, Fernsprech- apparate etc. gewickelt. Das zu Adlershof bei Berlin gelegene Grundstück (urspr. 42 610 qm = 3003.5 qR., wovon 4962 qm bebaut) umfasst Fabrik mit allen Baulichkeiten, Masch., elektr. Anlagen etc. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1906/07–1909/10 M. 84 215, 221 219, 55 847, 66 670; letzteren Betrag besond. für Erricht. eines Neubaues inkl. Anschaff. neuer Masch.; 1910/11: M. 92 022. Arbeiterzahl inkl. der angeschloss. Betriebe ca. 740. Umsätze 1906/07–1911/12: M. 1 411 051, 1 214 696, 1 088 563, 1 266 663, 1 775 293, ?. Zur Beseitig. einer scharfen Konkurrenz lt. G.-V. v. 22./12. 1905 Erwerb der Berliner Firma W. & A. Naumann für M. 125 000 neue Aktien. Die Firma ist in eine Ges. m. b. H. mit M. 125 000 Kapital von den Vorbesitzern umge- wandelt u. sind sämtl. Anteile der Fabrik isolierter Drähte übereignet worden. Im April1911 er- folgte der Erwerb der M. 1 200 000 St.-Anteile der Ariadne Fabrik isolierter Drähte in Berlin (siehe auch bei Kap.) Die Angliederung der „Ariadne“ erfolgte, weil aus dem Austausch der beiderseitigen Erfahrungen Vorteile für beide Unternehm. zu erwarten sind u. ist in der Weise vollzogen worden, dass dem Vorbesitzer für die Abtretung der gesamt. M. 1 230 000 Geschäfts- anteile ausser den unten erwähnten M. 800 000 junge Vogel-Aktien M. 1 200 000 plus 4 % Zinsen vom 1./1.–15 /5. 1911 in bar gewährt worden sind. Der Fabrikationsbetrieb der „Ariadne“ findet in Charlottenburg in gemieteten Räumen statt, bezügl. deren langfristige Verträge mit Optionsrecht für die Ges. abgeschlossen sind. Sie stellt im wesentlichen die gleichen Fabrikate wie die Vogel-Ges. her. Reingewinn 1906–1911: M. 192 054, 219 779, 292 206, 197 545, 348 026, 2. Umsätze der „Ariade“ 1909 M. 1 750 233, 1910 M. 2 656 068, 1911 (69 Mon.) M. 2 886 795. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die G.-V. v. 6./6. 1900 beschloss behufs Verstärkung der Betriebsmittel Erhöhung des A.-K. um M. 250 000. Dieser Be- schluss wurde in der G.-V. v. 22./12. 1905 wieder aufgehoben u. bestimmt, das A.-K. um M. 350 000 (auf M. 1 350 000) in 350 neuen, ab 1./10. 1905 div.-ber. Aktien zu erhöhen. Hiervon wurden M. 125 000 für den Erwerb der Firma W. & A. Naumann verwandt, die restl. M. 225 000 hat ein Konsortium zu 135 % mit der Verpflichtung übernommen, M. 125 000 den Aktionären zu 140 % zum Bezuge anzubieten, was 22./1.–5./2. 1906 geschehen ist. Die durch Ausgabe der weiteren M. 225 000 Aktien der Ges. zugeflossenen Mittel wurden gebraucht zur Bezahl. der Kredit. (M. 42 093) der Firma W. & A. Naumann, ferner zur Strassenregulier. in Adlers- hof, um den dortigen Terrainbesitz aufzuschliessen, zur Aufführung einiger Bauten u. zur Beschaffung weiterer Masch. Agio mit M. 78 750 in den R.-F. Die a. o. G.-V. v. 27./4. 1911 beschloss den Erwerb der M. 1 230 000 Anteile der „Ariadne“ Fabrik isolierter Drähte G. m. b. H. in Berlin und in Verbindung damit auf Erhöhung des A.-K. um M. 2 150 000 (auf M. 3 500 000) mit Div.-Ber. ab 1./4. 1911. Von diesen neuen Aktien zeichnete der Besitzer der Geschäftsanteile der „Ariadne“ Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. H. Aron M. 800 000 zu pari, die neben einer am 15./5. 1911 geleisteten Barzahlung von M. 1 200 000 plus 4 % Zs. ab 1./1. 1911 den Gegenwert dieser Anteile bildeten. Die restlichen M. 1 350 000 neue Aktien wurden von einem Konsort. unter Führung der Commerz- und Disconto-Bank zu 130 % übernommen, angeboten den bisherigen Aktionären 1: 1 vom 6.–20./5. 1911 zu 136 %. Agio mit M. 279 225 in R.-F. Amortisations-Hypothek: M. 150 000, verzinsl. zu 4½ %, mit 1½ % Amort., unkündbar, aufgenommen 1899/1900 zur Vergrösserung der flüssigen Mittel und Ablösung der früheren Hypothek von M. 25 000. Bis 30./9. 1911 sind M. 60 538 getilgt. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F. (ist erfüllt), dann bis 4 % Div., vom verbleib. Be- trage 6 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von M. 1500 für jedes Mitgl. und M. 3000 für den Vorsitz.), vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, Rest Super-Div. bezw. zul Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1912: Aktiva: Grundbesitz 186 873, Gebäude 299 131, Masch. 243 899, Utensil. 54 802, Dampfmasch. 10 565, Fuhrwerke 1, Kaut. 1147, Waren 334 888, Debit. u. Beteiligungsgewinne 697 431, Bankguth. 742 757, Kassa 17 615, Hypoth.-Amort.-Kto 67 762, Beteil.-Kto 2 125 002, Patente 1, Werkzeuge 1. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Hypoth. 150 000, R.-F. 430 000 (Rückl. 13 320), unerhob. Div. 165, Kredit. 102 151, Div. 455 000, Tant. 78 807, Vortrag 65 756. Sa. M. 4 781 881. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 327 446, Abschreib. 131 804, Reingewinn 612 – Kredit: Vortrag 65 526, Zs. 5905, Betriebsüberschuss u. Beteilig. 1 000 702. Sa. M. 1 072 134.