Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 825 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 26 920, Gewinn 69 671. – Kredit: Vortrag 11 822, Bruttoüberschuss 84 769. Sa. M. 96 591. Dividenden: 1884–1903: 0 %; 1904/05 (15 Mon.): 4 %; 1905/06–1911/12: 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8 %. Direktion: Ludwig Kessler. Aufsichtsrat: Vors. A. von Kaulla, Stuttgart; Oberbürgermeister Dr. Mülberger, Esslingen; Gust. von Müller, Stuttgart. Elektrizitäts-Actien-Gesellschaft vorm. W. Lahmeyer & Co. in Frankfurt a. M.. Taunus-Anlage 6. Im August 1910 wurde seitens der Bank für elektr. Unternehmungen in Zürich den Aktionären der Elektrizitäts-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co. folgendes Angebot gemacht: Jedem Besitzer von nom. M. 4000 vollgezahlter Aktien der Elektrizitäts-A.-G. vorm W. Lah- meyer & Co. mit Div.-Ber. ab 1./4. 1910 wird freigestellt, seine Aktien mit Div.-Scheinen für 1910/11 u. ff. gegen nom. Fr. 3000 vollgez. neue, mit dem deutschen Reichsstempel versehene Aktien der Bank für elektr. Unternehmungen mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910 umzutauschen. Frist zum Umtausch bis 15./9. 1910. Nom. M. 21 720 000 Lahmeyer-Aktien gingen in den Besitz der Elektrobank in Zürich über. Die Elektrizitäts-A.-G. vorm W. Lahmeyer & Co. bleibt als selbständige Akt.-Ges. bestehen. Gegründet: Eingetr. 9./6. 1892 als „Act.-Ges. für Bau u. Betrieb elektr. Anlagen“; Firmen- änderung lt. G.-V. v. 27./9. 1893. Zweck: Jede Art gewerblicher Ausnutzung der Elektrotechnik, insbes. Bau, Betrieb und Verwertung elektrotechnischer Anlagen, sowie infolge der am 31./3 1893 erfolgten Übernahme der Geschäfte der Firma W. Lahmeyer & Co. „Kommandit-Ges.“: Ankauf, Ver- wertung und Ausbeutung von Patenten; Ankauf, Herstellung und Verwertung sämtlicher in das Gebiet der Elektrotechnik einschlagender oder mit derselben in Verbindung stehender Maschinen, Apparate und sonstiger Gegenstände. Die Kommandit-Ges. W. Lahmeyer & Co. erhielt für Übertragung ihrer Geschäfte 700 Aktien und 350 Genussscheine, welch letztere lt. G.-V.-B. v. 14./9. 1897 durch Hergabe von M. 350 000 Aktien zu 112 %, div.-ber. ab 1./4. 1898, abgelöst wurden. Die Ges. betrieb ihre Geschäfte in enger finanzieller Fühlung mit der Deutschen Ges. für elektr. Unternehmungen in Frankf. a. M. Zur Vereinfachung des Geschäftsbetriebes beider Ges. beschloss die G.-V. v. 17./2. 1903 mit Wirkung ab 1./9. 1902 völlige Verschmelzung mit der Deutschen Ges. f. elektr. Unternehm., wobei letztere unter Ausschluss der Liquid. ihre gesamte Aktiva u. Passiva gegen Gewährung von nom. M. 10 000 000 Lahmeyer-Aktien dergestalt auf die Lahmeyer-Ges. übertrug, dass für je 3 Deutsche Ges.-Aktien 2 Lahmeyer- Aktien ausgehändigt wurden; Frist des-Umtausches bis 15./6. 1903 unter Androhung der Kraftloserklärung etwa nicht eingereichter Stücke. Die Fabrikationsabteil. der Lahmeyer-Ges. wurde lt. G.-V. v. 4./5. 1905 mit der Felten & Guilleaume Carlswerk-Akt.-Ges. in Mülheim a. Rhein vereinigt. Durch diese Transaktion ist nur das Fabrikationsgeschäft der Lahmeyer-Gesellschaft mit der Felten & Guilleaume Gesellschaft vereinigt worden, während die Elektrizitäts-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co. als solche mit ihren eigenen Unternehmungen bestehen geblieben ist. Die vereinigten Fabrikationsgesellschaften nahmen die Firma Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke Akt.-Ges. an. Der Zus.schluss wurde in der Weise durchgeführt, dass die frühere Felten & Guilleaume- Ges. ihr Kapital von M. 36 000 000 auf M. 55 000 000, unter gleichzeitiger Angerung der Firma wie vorstehend angegeben, erhöht hat, während die Lahmeyer-Ges. gegen Übernahme eines entsprechenden Teiles der neuen Aktien ihre gesamten Fabrikanlagen einschl. Vorräte und Debit. zu den Bilanzwerten am 31./3. 1905 verkauft hat. Die Lahmeyer-Ges. hat die neuen Aktien zu 110 % übernommen; aus dem Agio von 10 % bestritten die Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke A.-G. die durch die ganze Transaktion entstandenen Kosten, während der Rest dem R.-F. der neuen Ges. zugeflossen ist. Die von der Lahmeyer-Ges. an die Felten & Guilleaumewerke abgetretenen Aktivwerte beliefen sich auf M. 22 641 123, welchen M. 5 998 319 Kredit. etc. u. M. 300 000 Hypothekschuld gegenüberstanden, sodass sich ein verbleibender Wert von M. 16 342 804 ergab, für welche die Lahmeyer-Ges. M. 15 000 000 ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien der Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke zu 110 % mit 5 % Stück- zinsen übernommen, während sie den Restbetrag bar ausgeglichen hat. Ausserdem hat die Lahmeyer-Gesellschaft noch M. 2 000 000 ab 1./1. 1905 div.-ber. neue Aktien der Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke, welche seit 1./10. 1907 voll eingezahlt sind, ebenfalls zu 110 % erhalten. Nach Übergang der Fabrikationsabteil. der Ges. auf die Felten & Guilleaume- Lahmeyerwerke ist die Lahmeyer-Ges. ein reines Trustunternehmen geworden, dessen Tätigkeit sich auf die Entwicklung der ihr verbliebenen Elektrizitätswerke und die Verwaltung der Aktien von selbständigen Elektrizitätsunternehm. beschränkte. Felten & Guilleaume- Lahmeyer-Werke zahlten an Div. 1905––1911: 10, 11, 10, 8, 6, 4, 6 %. Lt. G.-V. v. 15./10. 1910 der Felten & Guilleaume-Lahmeyer-Werke in Mülheim-Rhein wurde die Frankfurter Fabrikat.- Abt. (Dynamowerk etc.) am 1./1. 1911 an die neugegründete Akt.-Ges. unter der Firma A. E. G.-Lahmeyer-Werke mit Sitz in Frankfurt a. M. abgetreten, deren gesamtes A.-K. von M. 10 000 000 von der Allg. Elektrizitäts-Ges. übernommen wurde, wofür dieselbe an Felten & Guilleaume-Lahmeyer-Werke in Mülheim-Rhein, seit Ende 1910 wieder Felten & Guilleaume Carlswerk A.-G. firmierend, M. 11 223 000 in neuen, ab 1./1. 1911 div.-ber. eigene Aktien gewährte.