848 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. einlagen der Leipziger Aussenbahn Akt.-Ges. u. der Ges. für elektr. Unternehmungen in Berlin geleistet. Es übertrugen der Ges. als Einlage: a) die Leipziger Aussenbahn 1. das von ihr von den Braunkohlenwerken Kulkwitz Akt.-Ges. erworbene Grundstück (12 700 qm) in Kulkwitz zum Betrage von M. 42 292, 2. die von ihr erworbenen Geschäftsanteile der Firma Industriebahn Wurzen G. m. b. H. im Nominalbetrage von M. 150 000 für M. 153 201, 3. die ihr an die genannte Ges. zustehende Kontokorrentforderung in Höhe von M. 161 548 zu diesem Betrage, 4. alle diejenigen Rechte, welche ihr auf Grund des mit dem Gemeinde- verband für das Elektrizitätswerk Leipzig-Land abgeschlossenen Vertrages v. 19./2. 1910 gegen diesen auf Abnahme von elektr. Energie zustehen, zum Betrage von M. 40 000, 5. endlich die Leipziger Aussenbahn alle in einer Aufstellung A u. die Ges. für elektr. Unternehmungen in Berlin alle in einer Aufstellung B, welche beide dem Gründungsberichte als Unterlagen beigefügt sind, erwähnten Vermögenswerte zum Betrage von M. 214 143 u. betreffs der Eimn- lagen der Ges. für elektr. Unternehmungen zum Betrage von M. 97 149. Die verbleibenden 50 % des A.-K. sind von den Gründern nach Beschluss des A.-R. nach vorheriger 1 monat. Aufforderung bar einzuzahlen. Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung sowie Vertrieb u. Verwendung elektr. Stroms in jeder Art, insbesondere zur Beleuchtung u. Kraftübertragung sowie der Betrieb aller zur Erfüllung des Zwecks der Ges. dienenden u. darauf bezüglichen Geschäfte. Die Herstellung der Anlagen hatte im Juli 1910 u. wurde die Stromlieferung an die ersten 30 Gemeinden in Leipzig-Land ab 15./5. 1911 aufgenommen. Im ersten Ausbau des Werkes zu Kulkwitz wurden 2 Turbinen von 3 2000 Kw. aufgestellt; hierzu trat Ende 1911 eine dritte Turbine mit 4000 Kw. Leistung. Leistungsfähigkeit jetzt zus. 8000 Kw. Die Spannung der mit den Turbinen direkt gekuppelten Drehstrom-Dynamos beträgt 2000 Volt. Der Drehstrom wird auf eine Spannung von 10 000 Volt bezw. 30 000 Volt transformiert u. mit dieser Kraft in die Hochspannfreileitung getrieben. Zur Erzeugung des Dampfes sind für die vorgenannten Turbinen mehrere Hochleistungskessel vorhanden. Die Kohle wird von den Leipziger Braun- kohlenwerken zu Kulkwitz entnommen, bei deren Schachtanlage die Zentrale erbaut ist u. von welcher Ges. die Landkraftwerke einen grösseren Posten Aktien besitzen. Durch Hinzutritt von Teilen des preuss. Kreises Torgau u. der Bezirke der Amtshauptmannschaften Borna, Grimma u. Rochlitz sind neue Absatzgebiete erschlossen. Mit dem Elektrizitäts- verband für diese 3 Amtshauptmannschaften wurde ein Abkommen getroffen. In Gemein- schaft mit letzterem, zu dessen Bildung 11 Städte u. 428 Landgemeinden u. selbständige Gutsbezirke zus.getreten waren, gründete die Landkraftwerke Akt.-Ges. die Licht- u. Kraft- Ges. m. b. H. zu Borna, welche die von den Landkraftwerken bezogene elektr. Energie durch ein weitverzweigtes Leitungsnetz in den in Frage kommenden Gebieten zu verteilen beabsichtigt. Diese Ges. m. b. H., von deren Geschäftsanteilen die Landkraftwerke 40 % übernommen haben, hat die letztgenannte Ges. mit der Herstell. ihrer Leitungsanlagen beauftragt. Mit der Stadtgemeinde Eilenburg, von welcher die Ges. das vorhandene Dreh- strom-Gleichstrom- Umformerwerk erwarb, einigte sich dieselbe über einen langfristigen Strombezug, u. durch den inzwischen bewirkten Ankauf des Elektrizitätswerkes der Grube „Pauline“ bei Stöbnitz wird der Ges. der Anschluss des westlich der Saale belegenen Teiles des Kreises Merseburg u. von zahlreichen Ortschaften des Kreises Querfurt gesichert. Die Ges. besitzt sämtl. Anteile der Industriebahn Wurzen G. m. b. H., mit M. 150 000 zu Buch stehend; diesem Unternehmen, das auch ein Kraftwerk betreibt, sind auch Vorschüsse gewährt. Der Leitungsbau erstreckte sich 1911/12 auf die weitere Ausbreitung der eigenen Hoch- u. Niederspannungsnetze, insbes. auch auf die Herstell. einer grossen für eine Spannung von 30 000 Volt vorgesehenen Ringleitung, ferner auf die Erledigung des der Ges. von der Licht u. Kraft G. m. b. H. zu Borna erteilten Auftrages. Die Landkraftwerke verfügten am 30./6. 1912 über ein eigenes Netz von 261 km Hochspannungs- 91,7 km Niederspannungsfrei- leitung u. 9 km Kabel. Zu diesem Zeitpunkte bezogen 9 Städte u. 227 Ortschaften mit ingses. 5371 Abnehmern die elektr. Energie aus den Werken der Ges. Der Gesamtanschluss- wert stellte sich hierbei auf 12 203 Kw. In den Zentralen wurden im Berichtsjahre für Rechnung der Ges. insges. 5 403 812 Kwst. erzeugt. Hiervon entfallen 4 045 360 Kwst. auf das Kraftwerk in Kulkwitz; nutzbar abgegeben wurden 4 103 338 Kwst. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, begeben zu pari (siehe auch oben). Erhöht lt. G.-V. v. 12./12. 1911 um M. 2 500 000 in 2500 Aktien, div.-ber. für 1911/12 p. r. t. der eingezahlten Beträge, übernommen von einem Konsort. (Leipziger Aussenbahn-Ges. etc.), angeboten den alten Aktionären 2: 1 zu 105 %, eingezahlt 25 % u. das Agio bei der Zeichnung, restl. 75 % bis zum 1./7. 1912 einberufen. Die G.-V. v. 25./10. 1912 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 2 500000 (also auf M. 10 000 000) in 2500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1912, gezeichnet von einem von der Leipziger Aussenbahn-A.-G. geführten Konsort. unter Übernahme sämtl. durch die Ausgabe der Aktien entstehenden Kosten u. Stempel, angeboten den alten Aktionären 3:1 zu 105 %, eingezahlt 25 % u. das Agio am 15./11. 1912, 25 % am 2./1. 1913, Rest wird nach Bedarf einberufen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Kraftwerk Kulkwitz: Grundstücke u. Gebäude 868 927, Stromerzeugungsanlagen 1 057 961; Kraftwerk Stöbnitz: Grundstücke u. Gebäude 78 454, Stromerzeugungsanlagen 127 954; Kraftwerk Wurzen: Grundstücke u. Gebäude 44 049, Strom- erzeugungsanlagen 153 139; Unterstation Schkeuditz: Umformeranlage 118 427 Unterstation Eilenburg: Gebäude 28 396, Umformeranlage 56 721; Unterstation Brandis: Gebäude 12 401,