860 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Rosenheim, Wasserburg, Aibling, Ebersberg, Miesbach u. Teile von Traunstein u. reicht im Norden bis Ebersberg u. Wasserburg, im Osten bis an das westliche Ufer des Chiemsees einerseits u. bis Marquardstein andererseits, im Süden bis Bayrischzell u. an die Landes- grerze u. endlich im Westen bis an die Grenzen der Versorgungsgebiete der Isar- u. Amper- werke einerseits u. die Interessensphäre des Walchenseewerkes andererseits. Das Elektrizitäts- werk Prien wurde auf 45 Jahre gepachtet u. seit 1./1. 1912 im eigenen Betrieb übernommen. Durch Erwerb oder Ablös. sicherte sich die Ges. die Absatzgebiete der Elektrizitätswerke Feilnbach, Rohrdorf, Bernau, Beyharting u. Josephstal. Stromlieferungsverträge wurden mit den Elektrizitätswerken Endorf, Aschau, Antwort, Schonstett u. dem Murnwerk abgeschlossen. Das Elektrizitätswerk Miesbach G. m. b. H., dessen Geschäftsanteile zum grössten Teil im Besitz der Ges. sind u. mit M. 400 000 zu Buch stehen, hat sich auch 1911/12 stetig weiter entwickelt. Um schon während der Bauzeit mit der Stromlieferung an die Gemeinden be- ginnen u. insbes. für den Bau der Leitzachwerke elektr. Kraft bereit stellen zu können, wurden mit einigen bestehenden Kraftwerken Verträge abgeschlossen, wonach diese Werke den benötigten Strom liefern. Die Ges. konnte daher einen Teil ihres Versorgungsgebietes schon im April u. Mai 1912 in Betrieb nehmen. Kapital: M. 2 300 000 in 2300 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu 110 %); eingezahlt 75 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St. Bilanz am 30. Sept. 1912: Aktiva: Elektrizitätswerk Miesbach 400 000, Baukto 1 158 712, Transformatoren 75 123, do. Station 47 891, einmontierte Zähler 18 526, Warenlager 114 263, Konz. 49 016, Werkzeuge 3478, Inventar 8053, Kassa 942, Murnwerkhypoth. 24 097, Kaut. 2500, Debit. 94 893, Automobil 3000, transitorisches Kto 3208. – Passiva: Eingez. A.-K. 1 350 000, Kredit. 590 395, Kaut. 2500, Stromrückl. 19 000, Gewinn 41 814. Sa. M. 2 003 710. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 45 994, Gewinn 41 814. Sa. M. 87 809. — Kredit: Stromeinnahmen, Zählermiete, Installationsgewinn etc. M. 87 809. Dividende 1911/12: 0 % (Baujahr). Direktion: Geh. Oberbaurat Rud. Schmick, Dipl.-Ing. W. Binswanger Aufsichtsrat: Vors. Bankier Ernst Friedmann, Berlin; Stellv. Justizrat Dr. Ignaz Heins- furter, Rechtsanwalt, München; Bergwerks-Dir. Karl Kraiger, Helmstädt; Klemens Zell, Dir. des städt. Elektriz.-Werks, München: Komm.-Rat Alb. Pinkuss, Rentier Phil. Marx. Berlin; Gen.-Dir. Paul Silverberg, Cöln. Prokurist: Hugo Dukas. Elektrizitätswerk Munderkingen A.-G. in Munderkingen. Gegründet: 22./10. 1890. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Firma bis 1911 Stadtmühle Munderkingen vormals H. Krauss Akt.-Ges. Zweck: Bis 1911: Betrieb einer Kunstmühle, sowie aller bezügl. Handelsunternehmungen. Die Ges. hat 1908 die Vermahlung von Holzstoffen aufgenommen. Die a. o. G.-V. v. 9./7. 1910 u. 15./5. 1911 beschlossen die Umwandl. des Betriebes zu einem Elektrizitätswerk. Die neue Firma lautet Elektrizitätswerk Munderkingen A.-G., an das bis 1912 bereits 82 Ortschaften angeschlossen waren. Die Stromlieferung wurde Anfang des Geschäftsj. 1912/13 aufgenommen. Kapital: M. 280 000 in 280 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 330 000, herabgesetzt zwecks Tilg. der Unterbilanz von M. 100 987 lt. G.-V. v. 14./5. 1901 um M. 110 000 (auf M. 220 000 durch Zus. legung von je 3 in 2 Aktien. 6 Aktien wurden zurückgekauft. Das Geschäkts-. 1909 ergab einen Verlust von M. 48 393, der sich 1910 auf M. 103 755 erhöhte u. 1910/11 durch Sanierung auf M. 85 724 verminderte. Zur Tilg. der Unterbilanz wurde lt. G.-V. v. 15./5. 1911 eine Zuzahlung von M. 1050 auf jede Aktie geleistet, ausserdem wurden neue Aktien ausgegeben, u. zwar um einen solchen Betrag, dass die durch Zuzahlung u. der durch die Kap.-Erhöhung neu beschafften Aktien (begeben zu 105 %) zus. M. 280 000 beträgt. Hypotheken: M. 105 000 zu 4½ %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3.; bis 1911 v. 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrückl., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von M. 2000 fester Vergüt.), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1912: Aktiva: Immobil. 337 055, Ausstände 189 020, Stromgelder 291, Masch. u. Werkzeug 31 082, Kassa 284, Mobil. 1125, Verlust 23 459. – Passiva: A.-K. 280 000, Hypoth. 105 000, Bank- u. Warenforder. 193 875, Res. f. Reorganisationskosten 3443. Sa. M. 582 319. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 10 333, Zs. 13 747. – Kredit: Pacht u. Miete 330, Stromeinnahmen 291, Verlust 23 459. Sa. M. 24 081. Dividenden 1890/91–1911/12: 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 3, 4, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. (1911/12 war ein Baujahr). Direktion: Ing. Fabian Enders, Stellv. Ing. Heinr. Bantleon (aus A.-R. del.). Aufsichtsrat: (4–8) Vors. Bank-Dir. Sali Thalmessinger, Ing. Heinr. Bantleon, Rechts- anwalt Alfred Moos II, Bank-Dir. Karl Bührlen, Ulm; Rechtsanw. O. Thalmessinger. Ing. Ludw. Kilp, Dir. Gust. Klein, Stuttgart. Zahlstellen: Eigene Kasse: Ulm: Thalmessinger & Co.