„ Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Aktien-Gesellschaft für Betonbau Diss & Co. in Düsseldorf, Worringerstr. 12, Zweigniederlassungen in Berlin, Cöln, Diedenhofen, Düren, Dortmund, Frankf. a. M., München. Gegründet: 6./3. 1899. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der unter der Firma „ Gesellschaft für Betonbau Diss & Co.', und „Hast & Co.“ bisher betriebenen Geschäfte; Ausführung aller Beton- und Eisenbetonarbeiten, sowie Ankauf, Bearbeitung u. Verkauf aller hierauf bezüglichen Roh-, Neben- u. Zwischenprodukte. 1900 wurden 1083 qm Gelände mit zwei aufstehenden Ge- bäuden u. Staatsbahnanschluss f. M. 187 565 erworben. Das Jahr 1905 ergab infolge Ver- lustes bei dem Ennepe-Talsperrenbau, schlechter Preise im Baugewerbe, Einführungskosten der armierten Betonbauweise, Wasserschäden u. starken Abschreib. einen Gesamtverlust von M. 1 089 848, wovon M. 290 000 durch Auflös. der Res. gedeckt wurden. 1906 konnte der Verlust auf M. 685 856, 1907 auf M. 465 590 u. 1908 auf M. 361 036 herabgemindert werden. 1909 blieb er konstant, denn der Gewinn im Betrage von M. 100 744 wurde dem Rückstell.- Kto zugeführt. 1910 weitere Verminderung des Verlustes auf M. 205 509 u. gleichzeitig Er- höhung des Rückstell.-Kto auf M. 330 000. Nach Aufzehrung dieser Rücklage von M. 330 000 u. nach regulären Abschreib. von M. 495 239 sowie nach weiteren a. o. Abschreib. ergab sich für 1911 ein Gesamtverlust von M. 1 597 602. Das ungünstige Ergebnis ist auf verschiedene für die Ges. ungünstig verlaufene Prozesse zurückzuführen, sowie auf a. o. Abschreib. mit Rücksicht auf schwebende Streitfragen. Schliesslich haben auch die ungünstige Lage des Baumarktes u. der Verlust bei zwei grossen Berliner Objekten u. ferner die schlechte Ab- wickelung der Liquidation der Wiener Filiale ungünstig mitgewirkt. Die G.-V. v. 25./6. 1912 erteilte dem Aufsichtsrat die Entlastung, diejenige des Vorstandes wurde aber versagt. Ebenso wurde die Beschlussfassung über die Bilanz für 1911 vertagt. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./5. 1900 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1900, angeboten den Aktionären zu 120 %. Hypotheken: M. 75 000 zur I. Stelle zu 4 %, M. 49 000 zur II. Stelle zu 4¼ %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Immobil. 183 089, Geräte u. Masch. 450 056, Holz 270 874, Halbfabrikate 375 801, Effekten 260 183, Kassa 2933, Beteilig. 3750, Kaut. 72 838, Wechsel 17 075, Hypoth.-Guth. 93 500, Debit. 3 263 856, Avale 509 579, Verlust 205 509. – – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 124 000, Kredit. 2 745 469, Avale 509 579, Rückstell.- Kto 330 000. Sa. M. 5 709 049. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 361 036, Abschreib. 118 990, Gen.-Unk., Zs. u. Steuern 155 258. – Kredit: Betriebsgewinn 427 921, Kursgewinn auf Effekten 1855, Verlust 205 509. Sa. M. 635 286. Bilanz am 31. Dez. 1911: Wurde nicht veröffentlicht (siehe oben). Dividenden 1899–1911: 15, 15, 10, 0, 0, 2, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Rob. Priestersbach, Düsseldorf. Prokuristen: G. Charisius, W. Tacke, Diedenhofen; Richard Feldhagen, A. Schmidt, Berlin; H. Schlentermann, H. Krämer, Halle a. S.; F. Lebrecht, F. Richter, München. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Justizrat Dr. jur. Rob. Becker, Stellv. Exzell. v. Reichenau, Düsseldorf; Bank-Dir. Dr. Fuss, Berlin; Rich. Ritter von Schoeller, Gen.-Konsul Bankier Alex. von Schreiber, Wien. Zahlstellen: Düsseldorf: Eigene Kasse, Rhein.-Westfäl. Disconto-Ges.; Wien: Schoeller & Co.; Berlin: Disconto-Ges. Vereinigte Harzer Portlandcement- u. Kalkindustrie in Elbingerode i. Harz. (Firma bis 14./2. 1912 Vereinigte Harzer Kalkindustrie.) Gegründet: 19./8. 1898; eingetr. 19./9. 1898. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Die Ges. erwarb mit Wirkung ab 1./7. 1898 die sämtl. bedeutenden Kalkwerke im Harz, die bisher von den Firmen Buchholz & Märtens, Rübeland; Harzer Werke zu Rübeland u. Zorge, Blankenburg; Max Meyerstein, Hannover-Elbingerode, sowie Kattentidt & Pohlmann, Elbingerode, betrieben wurden, für zus. M. 3 950 000. Die Abfindung der Vorbesitzer geschah teils durch Aktien der Ges. (1400 Stück à M. 1000 = M. 1 400 000), teils bar (M. 1 350 000), teils (M. 1 200 000) aus den Mitteln unten aufgeführter Prior.-Anleihe. Zweck: Betrieb von Kalksteinbrüchen, Kalk- u. Ziegeleibrennereien, sowie allen aus diesen Betrieben sich ergebenden Nebenzweigen auf eig. oder fremdem Grundbesitz. Die Ges. besitzt folg. 4 Kalkwerke, die in der Nähe von Elbingerode nahe bei einander liegen u. sämtl. durch Anschlussgeleise mit der Halberstadt-Blankenburger Bahn verbunden sind: 1) Mühlenthal (früher Kattentidt & Pohlmann), 2) Kleiner Stein (früher Max Meyerstein), 3 Christinenklippe (früher Buchholz & Märtens), 4) Garkenholz (früher Harzer Werke). Wasser- kräfte der Werke ca. 300 PS. Sämtliche Werke liegen dicht beieinander u. mitten in den Kalksteinterrains, welche den weitaus grössten Teil des 182 ha grossen Grundbesitzes der Ges. bilden. Das Kalkvorkommen reicht noch für 200 Jahre. Es sind in den Werken vorhanden: