930 Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. in Res. gestellt wurde. Die für den Ausbau Sinzigs erforderlichen aufgewendeten Summen (ca. M. 120 000) waren grösser als veranschlagt werden konnte u. die während der Umbauten unrentable Fabrikation verschlang das, was in Friedland verdient wurde. Sinzig ist jetzt in jeder Beziehung neugestaltet. Kapital: Bis 1912: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 230 000, erhöht lt. G.-V. v. 12./8. 1907 um M. 70 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907, übernommen von der Hanseat. Bank in Hamburg zu 103 %, angeboten den alten Aktionären zu 105 %. Zwecks Erwerbung der Tonwarenfabrik H. Lindemann in Friedland beschloss die G.-V. v. 26./9. 1908 Erhöhung des A.-K. um M. 900 000 (also auf M. 1 200 000) in 90) Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1908. An- lässlich der Übernahme der Sinzinger Mosaikplatten- u. Thonwarenfabrik Akt.-Ges. (A.-K. M. 900 000) nochmals erhöht lt. G.-V. v. 27./4. 1910 um M. 300 000 (auf M. 1 500 000) in 300, ab 1./7. 1910 div.-ber. Aktien, angeboten den alten Aktionären zu 105 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. bis zum Zahlungstage; nicht bezogene Stücke sollten anderweitig zu 107 % verkauft werden. Die Tagesordn. der am 16./11. 1912 stattgefundenen G.-V. enthielt ausser den Regularien den Antrag auf Zus. legung des M. 1 500 000 betragenden A.-K. im Verhältnis von 5: 4 zum Zwecke der Tilg. der Unterbilanz (ult. Juni 1912: M. 266 270) sowie Beschlussfass. über Zu- zahlung von 20 % auf die zus.gelegten Aktien u. Umwandl. derjenigen Aktien, auf welche die Zuzahl. geleistet wird, in 6 % Vorz.-Aktien zwecks Beschaff. neuer Betriebsmittel. Die G.-V. v. 16./11. 1912 genehmigte diesen Sanierungsvorschlag. Hypotheken: M. 1 220 000 (Stand ult. Juni 1912). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Grundstücke 290 616, Gebäude u. Anlagen 1 101 000, Masch. 500 000, Werkzeuge u. Geräte 54 000, Fuhrpark 2200, Vorräte 583 241, Wechsel 18 599, Kassa 8838, Versich. 2498, Kaut. 4541, Effekten 575, Landwirtschaft u. Obstanlage 6000, Debit. 208 169, Verlust 266 270. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Hypoth. 1 220 000, div. Rückstell. 61 582, Kredit. 254 221, Arb.-Unterstütz.-F. 10 748. Sa. M. 3 046 551. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne, Gehälter, Zs., Versich., Handl.-Unk. 663 533, Kohlen u. Reparat. 182 896, Abschreib. 116 717, Dubiose 57 989, div. Rückstell. 35 400, Über- trag des Gewinnes aus 1910/11 aus R.-F. 8965, Abbuchungen auf Dubiose 4819. – Kredit: Vortrag 8965, Landwirtschaft u. Obstanlage 3532, Fabrikat.-Kto 763 404, Entnahme a. R.-F. 27 064, Eingang a. abgebuchte Forderungen 1084, Verlust 266 270. Sa. M. 1 070 321. Dividenden 1906/07–1911/12: 0 % (Baujahr), 5, 7, 8, 0, 0 %. Direktion: Kaufm. Leitung: C. Reinicke, Sinzig; techn. Leitung: Friedland: G. Caesar; Sinzig: M. Gotthardt. Aufsichtsrat: (5) Vors. Bank-Dir. Werner Kleinert, Stellv. Konsul Brockelmann, Dr. Witte, Rostock; Paul Kracht, Dr. F. von Liebermann, Berlin. Prokuristen: Eug. Moll, Sinzig; Rud. Heintze, Friedland. Zahlstellen: Sinzig: Ges.-Kasse; Rostock: Rostocker Bank. Mosaikplatten-Fabrik Dt.-Lissa in Deutsch-Lissa. Zweck: Fabrikation von Mosaikplatten. Kapital: M. 450 000 in 450 Aktien à M. 1000. Früher M. 500 000. Lt. G.-V. v. 12./5. 1896 auf M. 250 000 reduziert. Die G.-V. v. 28./6. 1906 beschloss Sanierung der Ges. (Unterbilanz Ende 1905 M. 141 899) durch Zuzahlung von M. 800 auf die Aktien (nicht erfolgt). Die a. o. G.-V. v. 28./12. 1906 beschloss dann Erhöhung des A.-K. um M. 250 000 auf M. 500 000, welcher Betrag lt. G.-V. v. 30./12. 1907 um M. 150 000, also auf M. 350 000 herabgesetzt wurde. Im J. 1911 bezw. 1912 wurden M. 100 000 neu begeben. Die Unterbilanz erhöhte sich 1909 von M. 73 374 auf M. 155 859, 1910 auf M. 271 328 u. 1911 auf M. 372 885. Hypotheken: M. 450 000. (Stand ult. 1911.) Anleihe: M. 200 000 in 5 % Partial-Oblig. à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. im Okt. (zuerst 1900) auf 2./1. Noch in Umlauf Ende 1912 M. 145 000. Zahlst.: Breslau: G. von Pachalys Enkel. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundstücke 41 490, Gebäude 74 525, Holzschuppen 10 100, Masch. 107 511, Formen 22 201, Werkzeuge 3153, Öfen 56 000, Brunnen 2908, Eisen- bahngleis 1409, Kaut. 400, Kassa 392, Wechsel 400, Debit. 284 851, Versich. 130, Neubau-Kto 440 106, Inventur 57 909, Verlust 372 885. – Passiva: A.-K. 350 000, A.-K.-Erhöhungs-F. 100 000, Oblig. 145 000, Hypoth. 450 000, Coup.-Einlös.-Kto 1750, Kontokorrent-Kto 428 341, Delkr.-Kto 1283. Sa. M. 1 476 375. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 271 328, Abschreib. 11 552, Handl.- u. Gen.-Unk. 98 754. – Kredit: Rohgewinn 8750, Verlust 372 885. Sa. M. 381 635. Dividenden 1895–1911: 0 %. Direktion: Ernst Tuschhoff. Prokurist: E. Grädler. Aufsichtsrat: Vors. Dr. jur. J. Giesel, Konsul Gotthardt von Wallenberg-Pachaly, Bankier Theod. Schwarz, Fabrikbes. Georg Schwarz, Dr. Leo Gottstein, Breslau. * = 0 ― * Steingutfabrik Grünstadt Akt.-Ges. in Grünstadt, Pfalz. Gegründet: 1801, als A.-G. 22./5. 1900 mit Wirkung ab 1./7. 1900; eingetr. 28./6. 1900. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Übernahme der Steingutfabrik Kuno Faist für M. 400 000.