944 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. übersetzte Kaufpreisforderung von über M. 630 000 nicht anerkannte und die gericht- liche Feststellung der Selbstkosten d. h. des Kaufpreises beantragt hat. Zweck: Herstellung von Glas und Glaswaren aller Art, Handel mit solchen Produkten, sowie Errichtung oder Erwerb von Glasfabriken und der dafür geeignet scheinenden Immobilien und Patente. Die Ges. hat keine Betriebsstätte u. wird eine solche bis auf weiteres auch nicht einrichten. Kapital: M. 650 000 in 650 Aktien à M. 1000 mit 25 % = M. 162 500 Einzahlung. Dividenden 1899–1910: 0 %. Bilanzen für 1901–1910: Dieselben wurden nicht veröffentlicht. Direktion: Wilh. Englaender, Ferd. Rinkel. Aufsichtsrat: Vors. S. Alfred Freih. von Oppenheim, Köln; Ed. Oppenheim, Frankfurt a. M.; Gen.-Dir. Konrad Eichhorn, Bonn. Rheinische Glashütten-Act.-Ges. in Köln-Ehrenfeld. Gegründet: 1872. Die Ges. übernahm s. Z. die Etablissements der Cölnischen Glashütten Nauter & Co. Zweck: Betrieb einer Glasfabrik zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen aus Glas. Die Ges. besitzt in Ehrenfeld ein Terrain von 237 702 q F. Zugänge auf Anlagen- Kti und Neuanschaff. 1906/07–1911/12 M. 120 276, 159 474, 50 116, 27 732, 41 126, ca. 20 000. Umsatz 1901/02–1911/12: M. 993 868, 1 082 990, 1 135 188, 1 270 304, 1 343 036, 1 614 287, 1 484 679, 1 473 700, ca. 1 700 000, 1 562 918, ?2. Die Ges. gehört der Vereinigung westdeutscher Hohlglasfabriken an. 1908/09 ergab einen Verlustsaldo von M. 104 272 (gedeckt a. R.-F.), hervorgerufen durch niedrige Verkaufspreise, geringe Nachfrage etc. 1909/10 u. 1910/11 waren die Verkaufspreise teilweise noch ungünstiger, sodass für 1909/10 wieder ein Verlust von M. 25 665 resultierte, wovon M. 10 724 aus dem restl. R.-F. Deckung fanden; 1910/11 stieg dann der Verlustsaldo auf M. 127 185 (nach M. 97 143 Abschreib. u. Rückstell.). Wegen Sanierung siehe bei Kap. Kapital: M. 300 000 in 1000 Aktien à Thlr. 100 = M. 300. Bis 1911: A.-K. M. 900 000. Zur Sanierung der Ges. bezw. zur Beseitigung der Unterbilanz (ult. Juni 1911 M. 127 185), u. grösseren Abschreib. u. Rücklagen beschloss die G.-V. v. 22./12. 1911 die Herabsetzung d. A.K. von M. 900 000 auf M. 300 000 durch Zus. legung des A.-K. 3: 1 (Frist 20./4. 1912). Bei späteren Aktien-Emissionen sind die jeweiligen Aktionäre im Verhältnisse ihres Aktienbesitzes zur Übernahme der einen Hälfte u. die an der ersten Em. von M. 750 000 Beteiligten zur Übernahme der anderen Hälfte der neuen Aktien al pari berechtigt. Anleihe: M. 400 000 in 4½ % (bis 1./10. 1906 5 %) Oblig. It. G.-V. v. 12./12. 1900. Sicherheit: Erststellige Hypothek auf den Grundbesitz. Der Erlös der Anleihe diente zur Ablösung der Hypothek in Höhe von M. 130 000 und zur Tilg. von Bankschulden. – M. 150 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 11./6. 1906, aufgenommen zur teilweisen Deckung der Bankschulden. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., event. weitere Rückl., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant- an A.-R. (mind. aber eine feste Vergüt. von M. 5000), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Grundstück 170580, Gebäude 264 089, Arb.-Wohnungen 12 859, Öfen 47 882, elektr. Anlage u. Motoren 1, Heizungs-Anlage 1, Fuhrpark 1, Masch. u. Apparate 59 083, Mobil., Utensil. u. Glasformen 53 327, Patent u. Musterschutz 1, Kassa 2619, Wechsel 17 372, Avale 9000, Waren 324 764, Materialbestände 50 057, Talonsteuer f. Oblig. 1697, Debit. 376 313. – Passiva: A.-K. 300 000, Oblig.-Kto 530 000, R.-F. 30 000, Delkr.-Kto 10 000, Rabatt-Kto 7500, rückst. Zs. 5962, unerhob. Div. 177, rückst. Löhne 8570, do. Jahres- prämie 8000, Talonsteuer-Res. 652, Avale 9000, Kredit. 479 786. Sa. M. 1 389 649. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust 127 185, Gen.-Unk. 148 086, Zs. 51 314, Disagio- Oblig. 400, Delkr.-Kto 10 000, rückständige Jahresprämie 8000. —— Kredit: Waren 330 443, Patente 4644, Verlust 9899, gedeckt a. d. Aktienzus. legung. Sa. M. 344 987. Dividenden 1889/90–1911/12: 7, 8, 5, 4, 0, 3, 3, 5, 6½, 6½, 6, 0, 0, 0, 2, 3, 3, 3, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: L. F. Bukowski. Aufsichtsrat: Präs. Justizrat Dr. C. Mayer, Stellv. Konsul Hch. von Stein, Rechtsanw. Dr. Ferd. Esser, Dr. Carl Joest. Zahlstellen: Cöln, Berlin: A. Schaaffh. Bankver.; Cöln: J. H. Stein.? Bayerische Krystallglas-Fabriken vorm. Steigerwald Akt.-Ges. in Ludwigsthal in Niederbayern. Gegründet: 13./2. 1901; eingetr. 16./7. 1901 unter der Firma Vereinigte Bayerische Kry- stallglas-Fabriken in München. Firma geändert wie oben u. Sitz nach Ludwigsthal verlegt lt. G.-V. v. 13./5. 1905. Letzte Statutänd. 13./5. 1905. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Hch. Mayer in Stuttgart brachte in die A.-G. die Glasfabrik Schliersee mit allem Zubehör für zus. M. 557 006 ein, wovon M. 166 765 Passiva abgingen: Anton Röck erhielt für das Einbringen der von ihm gepachteten Glasfabriken Regenhütte u. Ludwigsthal M. 365 000; Oscar Steiger- wald in Pasing für seine auf ärarischem Grund u. Boden in Regenhütte belegene Fabrik- anlagen M. 200 000.