pinnereien und-Webereien. Crefeld ca. 3650 am, Barmen ca. 7350 am, Sa. ca. 24 500 qam bebaute Fläche. Buchwert der Grundstücke u. Gebäude Ende 1908 zus. M. 4 245 467. Neuanlagen u. Anschaff. erforderten 1904/05–1911/12 M. 73 198, 94 087, 283 031, 198 732, 328 968, 339 546, 283 610, 64 561. Die Artikel, welche in den verschiedenen Betriebsstätten fabriziert werden, sind folgende 3 Rittershausen: Masch.-Fabrik. I. Masch. f. Mercerisieren, Bleichen, Färben u. Appretieren von Stückwaren, Bändern, Garnen u. losem Material. Komplette Anlagen. Entnebelungseinricht. II. Hydraulische Pressen, Akkumulatoren u. Pumpen für alle Industriezweige. Oehde: Türkischrotgarnfärberei u. Kunstseidefabrikation. Augsburg: Mech. Bunt- u. Jacquardweberei. Baumwollene Flanelle, Schürzenzeug, Tischzeug, Damaste, div. Kunstseidegewebe etc. Crefeld: Färbe- u. Mercerisieranstalt f. baumwollene Garne. Die Waren werden grösstenteils nur im Lohn gefärbt; in Garnen wird aber auch Handel getrieben. Umsatz 1905/06: M. 5 714 132; später nicht mehr veröffentlicht. In 1908/09, besonders im ersten Halbjahr, war die Beschäftigung eine ungünstige; der reguläre Betrieb erbrachte nicht einmal die Abschreib. Die Verwalt. hielt es aus Gründen eines soliden Geschäftsgebarens daher nicht für richtig, aus Zufallsgewinnen (Lizenzverkäufen und gewonnenen Prozessen) eine Div. zu verteilen. 1909/10 trat eine langsame Erholung des Geschäftsganges ein, sodass 3 % Div. verteilt werden konnten. Das Geschäftsjahr 1910/11 hat unter der ungünstigen Konjunktur in der Baumwollbranche und unter der ungünstigen Moderichtung gelitten. Im Zusammenhang damit hat die Stück- färberei sehr schlecht gearbeitet, sodass sich ein Betriebsverlust von M. 96 087 ergab, der nach Abschreib. u. Delkred.-Rücklage auf M. 337 580 stieg, gedeckt aus dem Extra-R.-F. Infolge der Unrentabilität der Stückfärberei (vorm. Mommer) beschloss die G.-V. v. 18./12. 1911 die Stillegung derselben. Hiervon wird die Appreturanstalt in Pfersee (Augsburg), soweit es sich um die Befriedigung des eigenen Bedarfes handelt, nicht betroffen. Die Masch. gingen an die Stückfärberei-Vereinigung des Wuppertales über, welcher Verband hierfür sowie als Entschädigung für die Stillegung zus. M. 750 000 in 5 Jahresraten à M. 150 000 von 1912 bis ult. 1916 zahlt. Diese Abfind.-Summe wird zur Extra-Rückzahl. von Oblig. verwendet. Die wertvollsten, auf Kunstseide und die Maschinenfabrikation sich erstreckenden Patente verbleiben der Bemberg-Gesellschaft auch weiterhin. Die durch Einstellung des Stückfärbereibetriebes freiwerdenden Gebäude hofft die Ges. angesichts ihrer guten Lage vorteilhaft verkaufen zu können. Inzwischen ist ein Teil davon bereits vermietet. Brutto- gewinn für 1911/12 M. 196 939, welcher wie folgt verwandt werden soll: Abschreib. M. 113 520, Ueberweis. an Delkr.-Kto M. 44 260, Extra-Abschreib. M. 17 930, Vortrag M. 21 229. Sämtl. Abteil., wie Türkischrotgarnfärberei, Garnmercerisierwerk, Abteil. Augsburg, Masch.-Fabrik waren 1911/12 flott bezw. genügend beschäftigt; die Abteil. Kunstseide hatte weitere Fort- schritte zu verzeichnen, so dass diese ohne Verlust abgeschlossen werden konnte. Das Patent-Konto ist bis auf M. 1 abgeschrieben; Zahl der Patente und Gebrauchs- muster der Gesellschaft 64. Alle Prozesse, welche in Deutschland mit der Nichtigkeits- erklärung des Mercexrisierpatentes (Thomas und Prevost) in Verbindung standen, sind erledigt. Auch in Österreich und Italien ist das Patent gefallen. Die gegen das Seidenfinishpatent (Nr. 85 368) in Deutschland von verschiedenen Firmen schon vor Jahren eingeleitete Nichtigkeitsklage ist im Juni 1904 vom kaiserl. Patentamt verworfen und das Patent bestätigt worden; im April 1905 auch vom Reichsgericht. Trotzdem haben die Patentverletzer ihre Tätigkeit nicht eingestellt. Am 10./1. 1906 wurde indes eine Reichs- gerichtsentscheidung bezügl. Anwendung von mehr als 20 Rillen zu Gunsten der Ges. gefällt 5 Am 23./6. 1909 ist das Patent erloschen. Die Ges. hat 1905 ihre damaligen Patente auf Kunst- seide an eine belgische Ges. verkauft. Durch den erzielten Betrag sind die während 5 Jahren aufgewandten u. auf Unk. abgebuchten Ausgaben reichlich wieder eingebracht. Die Ges. hat sich das Recht vorbehalten, in Deutschland die Herstellung gegen eine mässige Abgabe zu betreiben, wozu sie 1909 in vorerst bescheidenem Umfange übergegangen ist; 1910 wurden = die diesbezügl. Anlagen bereits erweitert. 1906/07–1908/09 wurden für Verwertung von Patenten M. 405 386, 427 362, 295 499 vereinnahmt. Kapital: M. 3 750 000 in 3750 abgest. Aktien, sämtlich à M. 1000. Urspr. M. 2 400 000, erhöht lt. G.-V. v. 31./10. 1898 um M. 2 600 000 (auf M. 5 000 00), wovon M. 2 300 000 zum Ankauf der Firma Ferd. Mommer & Co., Barmen, dienten, der Rest von einem Konsortium zu pari übernommen. Die Bilanz per 30./9. 1902 ergab M. 232 043 Fehl- betrag; zur Deckung desselben und Vornahme von Abschreib., besonders mit Rück- sicht auf die Vernichtung des Mercerisierungspatentes auf Patentkto, beschloss die G.-V. v. 19./1. 1903 zur Sanierung der Ges. Herabsetzung des A.-K. von M. 5 000 000 auf M. 3 750 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 4: 3 u. Umwandlung der zus.- gelegten Aktien gegen Zuzahlung von M. 250 per Aktie (ohne Erhöhung des A.-K. Vorz.-Aktien. Frist bis 31./5. 1903. 26 zur Zus. legung nicht eingereichte Aktien wurden für kraftlos erklärt. Nach Durchführung obiger Beschlüsse sind 5000 Aktien in 3750 Aktien zus.- gelegt; auf 3684 zus.gelegte Aktien wurde die Zuzahlung geleistet und sind solche als Vorz.- Aktien abgestempelt. Die Sanierung erbrachte M. 2 171 000 Buchgewinn, wovon auf die Zus. legung der Aktien M. 1 250 000, auf Zuzahl. M. 921 000 entfielen. Hiervon zur Deckung des Verlustes aus 1902/1903 M. 232 043, zur Füllung des R.-F. M. 375 000, zu Abschreib. auf Patentkto M. 1 044 279, zu Extraabschreib. M. 430 000 und für das Delkr.-Kto M. 50 000 verwendet, M. 36 055 auf Unk.-Kto vorgetragen. Die G.-V. v. 5./9. 1904 beschloss Umwand- jung der noch bestehenden 66 St.-Aktien in Vorz.-Aktien gegen Zuzahl. von M. 250 pro Aktie ohne Erhöhung des A.-K. (Frist bis 30./9. 1904); die Zuzahlung erfolgte auf alle 66 Aktien Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1912/1913. II. 63