1028 Verschiedene Spezial-Fabriken der Textil-Industrie. Mechanische Weberei in Zittau i. Sachsen. Gegründet: 23./12. 1871 (eingetr. 5./1. 1872) als „Fränkelsche Orleans-Weberei, A.- G.“ Die jetzige Firma besteht seit 22./6. 1883. Zweck: Herstell. von Konfektionsstoffen aller Art. In der Hauptsache werden hergestellt: Mohairs und Alpakas ferner Kleider-, Blusen- und Konfektionsstoffe aller Art in Baumwolle, Halbwolle und Wolle. Das Areal der Ges. ist 1910 durch Zukauf von 10 000 qm auf 33 000 qm vergrössert worden. Die Fabrikanlagen enthalten eigene Weberei mit allen Vorbereitungseinrichtungen, Färberei, Walke und Appretur und sind 1907/08 sowie 1909/10 bedeutend erweitert worden. 1910/11 erforderten Zugänge auf An- lagen-Kti ca. M. 250 000, davon entfallen M. 161 817 auf ein erworbenes angrenzendes Grundstück u. Neubau. In Betrieb sind 10 grosse Dampfkessel u. 2 grosse u. 3 kleine Dampf- maschinen. Die Kraftanlage (Dampf u. Elektr.) u. die elektr. Lichtanlage haben zus. ca. 750 PS. Ferner laufen ca. 950 breite Webstühle. In der Färberei können 4000 Stück Ware wöchentlich appretiert u. gefärbt werden. Ca. 900 Arb. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. Im Jahre 1887 wurde das A.-K. durch Schenkung von 1666 eigenen Aktien à Tlr. 100 von urspr. M. 1 500 000 auf M. 1 000 200 herab- gesetzt, dagegen 1889 durch Umwandlung der Aktien à M. 300 in solche à M. 1000 u. Ausgabe neuer Aktien auf M. 1 200 000, begeben zu 140 %, erhöht. Die a. o. G.-V. v. 7./5. 1907 beschloss behufs Betriebserweiterungen Erhöhung des A.-K. um M. 300 000 (also auf M. 1 500 000) in 300 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./5. 1907, übernommen von einem Konsort. zu 170 %, angeboten den alten Aktionären 4: 1 vom 22./5.–4./6. 1907 zu 175 %. Agio mit ca. M. 200 000 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./10. 1912 um M. 300 000 (auf M. 1 800 000) in 300 Aktien mit halber Div.-Ber. für 1912/13, übernommen von einem Konsort. zu 145 %, angeboten den alten Aktionären zu 150 %. Geschäftsjahr: 1. Mai bis 30. April. Gen.-Vers.: Spät. im Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., Maximum 250 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen, 5 % Div., vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von zus. M. 5000), Tant. an Dir. u. Beamte, Rest Super-Div. bezw. als Spez.-R.-F. Bilanz am 30. April 1912: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 1 511 428, do. II 24 335, Weberei-Utensil. 272 632, Färbereieinricht. 140 7 69, elektr. Kraft- u. Lichtanlage 85 728, Pferde u. Wagen 1, Assekuranz 6482, Krankenkasse 1600, Garne 705 896, Waren 751 844, Färberei 26 764, Webe-Kto 13 479, Reparat.-Werkzeug 3136, Dampfkesselfeuer. 697, Beleucht. 2402, Wechsel 19 093, Kassa 10 442, Debit. 896 134, Reichsbankkto 4698, Postscheckkto 3330, Effekten 8302. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 320 000, Spez.-R.-F. 180 000, Unterst.-F. 221 147, Kredit. 1 148 332, Talonsteuer-Res. 5625 (Rückl. 1875), Div. 90 000, do. unerhob. 500, Grat. 13 995, Vortrag 9602. Sa. M. 3 489 201. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Assekuranz 7814, Reisespesen 8019, Handl.-Unk. 112 000, Krankenkasse 6984, Invalidenversich. 5185, Berufsgenossenschaft 2517, Färberei 21 513, Abschreib. 56 522, Gewinn 115 472. – Kredit: Vortrag 46 900, Skonto- u. Interessen- Zs. 26 458, Waren 173 396, Garnkto 69 937, Webekto 19 337. Sa. M. 336 030. Kurs Ende 1889–1912: In Berlin: 149.75, –, 127.10, 155.80, 173, 160, 175.25, 174, –, 144, 165.50, 157.50, 158, 190, 213.75, 222, 179.75, 223, 209.75, 194.50, 216.50, 211.25, 187, 161 %. Eingef. am 6./8. 1889 zu 150 %. – In Leipzig: 149.50, 139, 127, 166.50, 172, 160, 178, 173, 141, –, 157, 193, 221, %....... ........ 161 %. Dividenden 1885/86–1911/12: 0, 0, 10, 12, 12, 12, 12, 14, 14, 8, 14, 9, 7, 8, 14, 16, 16, 16, 16, 8, 12, 18, 14, 12, 14, 10, 6 %. Coup.-Verj.: 3 J. (F.) Direktion: Herm. Schneider. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. L. H. Buddeberg, Stellv. Justiz- rat Dr. Haensel, Bankier Fritz Andreae, Berlin. Prokuristen: Carl Schmidt, Max Popp, Ing. Hans Pilch. Zahlstellen: Eig. Kasse: Berlin: Hardy & Co. G. m. b. H. Leipzig u. Dresden: Deutsche Bank.* Wagner & Moras, Akt.-Ges. in Zittau. Gegründet: 27./5. 1911 mit Wirkung ab 1./5. 1911; eingetr. 8./7. 1911. Gründer: Alfred Moras, Eckartsberg; Fabrikbes. Friedr. Wagner, Olbersdorf; Fabrikant Otto Moras, Fabrikbes. Theod. Seidel, Zittau; Rittergutsbes. Paul Frohberg, Rittergut Oberullersdorf. Die Akt.-Ges. übernahm die Firmen Wagner & Moras u. Mechan. Schlichterei Moras & C0. in Zittau. Zweck: Betrieb der Weberei, Färberei, Zwirnerei, Schlichterei u. Appretur, der Handel mit Rohstoffen u. Erzeugnissen der Textil-Industrie sowie Beteilig. an Unternehmungen der gleichen Art. Mech. Weberei für halbwollene u. baumwollene Serges u. Zanellas, Armel- futter u. sonst. Futterstoffe. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Hypoth.-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. It. Beschluss des A.-R. v. Juli 1912, rückzahlbar zu 103 %. Stücke Nr. 1–250 à M. 1000 u. Nr. 251–750 à M. 500, lautend auf den Namen der Revision Treuhand-Akt.-Ges. in Leipzig oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. lt. Plan ab 1917 bis spät. 1941 durch jährl. Auslos.; ab 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. vorbehalten. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle. Der Erlös der Anleihe diente zur Abstoss. von Hypoth. u. zur Stärkung der Betriebsmittel. ――