Fabriken für Chemikalien etc. 1059 Unternehmungen, die mit dem Gegenstand des Unternehmens im Zusammenhang stehen. d) Alle Geschäfte u. Massnahmen, die sich mit der Permutitanwendung oder der Wasser- reinigung befassen oder sonst mit der Permutitanwendung oder Wasserreinigung im Zu- sammenhang stehen. e) Betrieb von Geschäften jeder Art, sofern sie auf chemischem oder technischem Gebiete liegen und mit dem Gegenstande des Unternehmens im Zusammen-— hange stehen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu 115 %, u. zwar von Carl Aug. de Bary M. 1 960 000, von den übrigen Gründern je M. 10 000. Auf das A.-K. sind 25 % eingezahlt, und zwar M. 500 000 auf M. 3 000 000 sowie M. 300 000 Aufgeld von 15 % auf die M. 2 000 000 Aktien. Es wird in dem Revisionsbericht hierzu bemerkt, dass die Einzahlung von M. 795 000 nicht von den Gründern der Ges., sondern vom A. Schaaffhausenschen Bankverein auf Veranlassung der Firma Osterrieth & Co. Antwerpen wegen des Syndicat International Permutit, Antwerpen, geleistet worden sind. Wie die Direktion der neuen Akt.-Ges. versichert, tritt das Syndikat hierdurch in die Verpflichtung der Gründer durch Einzahlung von 25 % auf die Aktien plus Zahlung von 15 % Agio ein. Weitere M. 5000 sind zur Begleichung der Gründungskosten dem Notar Dr. Meidinger, direkt überwiesen worden. Durch die in den §§ 38 u. 41 des Gesellschafts- vertrages getroffenen Bestimmungen werden die Rechte der Aktionäre zugunsten des Syndicat International du Permutit Société Anonyme eingeschränkt. Über die Verteilung des Reingewinns enthält § 38 des Gesellschaftsvertrages Bestimmungen, wonach 5 % dem gesetzl. R.-F. zufliessen. 5 % werden auf das A.-K von M. 2 000 000 bezw. auf den einge- zahlten Betrag verrechnet. Aus der Hälfte des nach Abzug der voraufgeführten Beträge verbleibenden Gewinnes wird eine Abgabe von M. 307 auf die Tonne verkauften und be- zahlten Permutits an das Syndicat International du Permutit, Société Anonyme, in Ant- werpen geleistet. Ist in früheren Jahren diese Abgabe ganz oder teilweise nicht erreicht, so sind die Rückstände aus der Hälfte des Gewinnes in den folgenden Jahren zuzüglich jährlich 4 % Zs. nachzuzahlen Der Rest des hiernach vorhandenen Gewinnes wird ver- wendet: 1. für ausserordentl. Rücklagen nach Beschluss der G.-V., 2. für weitere 5 % auf das eingez. A.-K. von dem dann noch verbleibenden Überschuss erhalten: 10 % der A.-R., 90 % die Aktien als weiteren Anteil am Gewinn. Im Falle der Auflös. der Ges. sind aus dem Vermögen der Ges., das nach Berichtigung der Schulden verbleibt, vorweg die rück- ständigen Abgaben an das Syndicat International du Permutit Société Anonyme zu ent- nehmen und an deren Inhaber auszuzahlen. Direktion: Kaufm. Walter Gerstel, Ing Heinr. Kriegsheim. Aufsichtsrat: Vors. Dr. phil. Walther Rathenau, Berlin; Dr. Otto Hanns Mankiewicz, Hamburg; Bankier Carl Fürstenberg, Berlin; Carl August de Bary, Antwerpen; Dir. Marc Fuchs, Charlottenburg; John J. Waterbury, New York. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Berliner Handels-Ges. = 65 Ö * 0 Sauerstoff-Industrie Akt.-Ges. in Berlin. NW. 23, Flotowstrasse 1. Gegründet: 10./2. 1910; eingetr. 2./6. 1910. Gründer: Fabrikbesitzer Caspar Berninghaus, Duisburg; Fabrikbesitzer Dr. Bernh. Hecker, Berlin; Rheinisch Westfäl. Elektricitätswerk, Essen; Rheinische Bank, Duisburg; Thyssen & Co., Mülheim-Ruhr; Hugo Stinnes, Mühlheim- Ruhr. Von dem A.-K. wurden M. 700 000 von den Gründern gegen Bezahlung übernommen; die restl. M. 200 000 u. M. 100 000 in bar wurden dem Fabrikbesitzer Caspar Berninghaus gegen Einbringung von Patenten usw. überlassen. Die Gründer u. Prof. Raoul Pictet erhielten Genussscheine im Betrage von M. 1 109 781, deren Tilg. aus dem Reingewinn der Gesellschaft oder bei einer Liquidation aus der Liquidationsmasse geschieht. Die Sacheinlagen, bestehend in dem von dem Mitbegründer Caspar Berninghaus sowie Prof. Raoul Pictet u. Dr. Hecker während einer Reihe von Jahren in den Anlagen zu Manchester u. Berlin gesammelten Er- fahrungen gingen auf die Gesellschaft über; ausserdem erwarb dieselbe noch die Herrn Berninghaus gehörigen Patente u. Verfahren zur Erhöhung der Leuchtkraft von Glühlichf. Zweck: 1. Herstellung u. Verwertung von Sauerstoff u. anderen Gasen, inbesondere unter Verwertung der auf Sauerstoff u. Stickstoff bezügl. Prof. Pictetschen Erfindungen. 2. Erwerb, Bau u. Vertrieb von Sauerstoffanlagen u. anderen Gasanlagen. 3. Erwerbung u. Veräusserung von Patenten u. Erfinderrechten für Herstellung von Sauerstoff u. für Ver- fahren u. Einrichtungen zur Verwendung von Sauerstoff u. anderen Gasen. 4. Beteiligung bei anderen auf denselben oder ähnliche Gegenstände gerichteten Unternehmungen. Für das erste Geschäftsjahr (1910) ergab sich bei einem Betriebsgewinn von M. 41 132 ein auf neue Rechnung vorgetragener Verlust von M. 61 894, wobei M. 30 000 zu Abschreib. auf das mit M. 300 000 zu Buch stehende Patentkonto verwandt sind. Zur Vermeidung von Konkurrenzkämpfen hat die Ges. einen Vertrag mit zwei grösseren Sauerstoffabriken abge- schlossen, 25 % des Kap. der Sauerstoff-Werke G. m. b. H. in Berlin übernommen u. sich mit einem namhaften Betrage an der Fabrica Italiana di Ossigeno Dr. U. Locatelli & Co. in Mailand beteiligt. Im ganzen werden M. 109 000 Beteiligungen in der Bilanz ausgewiesen. Die in Borsigwalde errichtete Fabrik hat erst im J. 1912 ihren Betrieb aufnehmen können. Ausserdem wurde eine weitere Fabrik in Hannover im Juni 1912 in Betrieb genommen. Die Anlage in Mailand, an der die Ges. beteiligt ist, hat Anfang 1912 den Betrieb aufge- 67*