1068 Fabriken für Chemikalien etc. jahr 1910/11 ergab M. 108 940 Verlust, wovon M. 55 076 durch Auflös. d. R.-F. Deckung fanden, weitere M. 42 643 aus dem Gewinn 1911/12 getilgt. Kapital: M. 1 000 000, u. zwar M. 550 000 in 550 abgest. Aktien, wovon 60 à M. 5000, 250 à M. 1000, u. M. 450 000 in 6 % Vorz.-Aktien à M. 1000; letztere mit Div.-Recht ab 1./4. 1903. Urspr. M. 600 000 in 120 Aktien I. u. II. Em. à M. 5000; erhöht lt. G.-V. v. 22./12. 1898 um M. 500 000 (auf M. 1 100 000) in 500 Aktien III. Em. à M. 1000, begeben zu pari. Behufs Be- seitigung der 31./2. 1902 M. 190 620 betragenden Unterbilanz beschloss die G.-V. v. 17./2. 1903, das A.-K. auf M. 550 000 in der Weise herabzusetzen, dass von den 120 Aktien I. u. II. Em. à M. 5000 60 Aktien = M. 300 000 u. von den 500 Aktien III. Em. à M. 1000 250 Stück = M. 250 000 eingezogen u. vernichtet wurden. Es ist demnach von je 2 eingelieferten Aktien I. u. II. Em. à M. 5000 u. von je 2 eingelieferten Aktien III. Em. à M. 1000 eine Aktie vernichtet, die andere abgest. zurückgeliefert worden (Frist bis 15./5. 1903). Durch den dieser Art er- zielten Buchgewinn von M. 550 000 wurde die Unterbilanz getilgt. Gleichzeitig wurde Ausgabe von M. 450 000 6 % Vorz.-Aktien beschlossen, angeboten den Aktionären 20./9.–5./10. 1903 zu pari zuzügl. 6 % Stück-Zs. ab 1./1. 1904. Prioritäts-Anleihe: M. 450 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905 durch jährl. Ausl. von M. 15 000 im Sept. auf 1./7. Bisher M. 90 000 getilgt. Zahlstellen: Hannover u. Harburg: Hannov. Bank. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Juli. Stimmrecht: Je M. 1000 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, 5 % Div. an abgest. Aktien. vom Ubrigen 20 % Tant. an A.-R., Dir. u. Beamte, Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Die Vorz.-Aktien geniessen eine 6 % Vorz.-Div. mit der Verpflichtung der Nachzahlung auf 5 Jahre, auch im Falle der Liquidation der Ges. eine Befriedigung vor den St.-Aktien. Bilanz am 31. März 1912: Aktiva: Grundstück 128 149, Gebäude 431 280, Masch. u. Apparate 854 370, Utensil. 53 777, Neubaukto 190 553, Kassa, Wechsel u. Reichsbankguth. 5265, Assekuranzprämien 2179, Debit. 188 602, Bürgschafts-Kto 11 250, Vorräte 485 518, Verlust 10 320. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Prior.-Anleihe 345 000, do. Zs.-Kto 22, Arb.-Unterst.-F. 1403, Kredit. 325 175, Bankkredit. 678 415, Bürgschaftsakzepte 11 250. Sa. M. 2 361 266. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 52 964, Handl.-Unk., Zs., Versand-Unk., Reisespesen, Diskont u. Dekortkto 152 924, Abschreib. auf uneinbringl. Forder. 605, Abschreib. 58 045. – Kredit: Fabrikat.-Kto 254 219, Verlust 10 320. Sa. M. 264 540. Dividenden: Aktien bezw. abgest. Aktien 1890/91–1911/12: 4½, 5, 4, 5½, 0, 6½, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 6, 6, 6, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1903/04–1911/12: 6. 6. 6. 6. 6, 6 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Direktion: Gen.-Dir. H. Willi Stöve, Otto Heydorn. Prokuristen: W. Weniger, E. Lindloff, A. Stille. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Komm.-Rat Wilh. Weber, Harburg; stellv. Vors. Bank-Dir. Dr. Ad. Endemann, Hannover; Rechtsanw. u. Notar Justizrat Rich. Palm, Harburg. Stickstoffwerke Akt.-Ges. in Herringen bei Hamm. Gegründet: 1./6. 1912; eingetr. 30./12. 1912 in Hamm. Gründer: Kommandit-Ges. les pPetits fils de F. de Wendel & Comp., Hayingen; Deutsche Stickstoffindustrie G. m. b. H. Buff & Lange, Dortmund: Dr. jur. Eugen Gabriel, Wiesbaden; Ing. Max Glaser, Berlin. Die Deutsche Stickstoffindustrie G. m. b. H. in Dortmund machte auf das A.-K. folgende Einlage zum vereinbarten Preise von M. 200 000: Sie übertrug an die Akt.-Ges. alle ihr aus den Verträgen vom 12./8. 1907 u. 6./5 1912 gegenüber dem Prof. Dr. Häusser zustehenden Rechte, soweit sie sich auf das Deutsche Reich erstrecken, zur alleinigen Verwertung in diesem Gebiete. Insbesondere übertrug sie die bereits erwirkten Deutschen Reichspatente Nr. 216 518 u. 232 569 sowie die in ihrer Versuchsanstalt zu Nürnberg gesammelten Be- triebserfahrungen über das Häussersche Luftstickstoffverfahren zur alleinigen Verwertung im Deutschen Reich. Schliesslich verpflichtete sie sich der Ges. alle Patente, Lizenzen u. Verfahren zur Verwertung des Luftstickstoffes, welche sie von Dritten erwirbt, zur alleinigen Verwertung im Gebiete des Deutschen Reiches zu überlassen. Auch hat sich der Professor Dr. Häusser weiterhin verpflichtet, namens der Deutschen Stickstoffindustrie G. m. b. H. in Dortmund seine gegenwärtigen u. zukünftigen Deutschen Reichspatente und Reichszusatz- batente sowie die Ansprüche auf Erteilung solcher Patente zur Verarbeitung des Luftstick- stoffes auf die Akt.-Ges. zur alleinigen Verwendung im Deutschen Reichsgebiete zu über- tragen, einschl. derjenigen Neuerungen im vorgedachten Verfahren, die nicht patentfähig sind. Inferentin erhielt dafür 200 Aktien zum Nennwerte, d. i. M. 200 000. Zweck: Bau, Betrieb u. Veräusserung chemischer Fabriken, Erwerb und Veräusserung von Patenten u. Lizenzen auf Herstellung chem. Produkte; der Handel mit solchen sowie die Beteilig. an ähnlichen Unternehmungen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Direktion: Prof, Dr.-Ing. Friedr. Häusser, Herringen. Trokurist: Kaufm. Hermann Nahrgang, Hamm. Anfsichtsrat: Vors. Dr. jur. Gabriel, Wiesbaden; Hüttenbes. Humbert de Wendel, Joeuf; Bergwerksdir. a D. Alfred Lange, Dortmund; Gen.-Dir. Rob. Pastor, Hayingen; Ing. Max Glaser, Berlin; Bergwerksdir. Aug. Hochstrate, Herringen b. Hamm; Gen.-Dir. Wilh. Simon, Klein Rosseln.