Fabriken für „% 1036 *Deutsche Industriegas-Akt.-Ges. in Mannheim. Gegründet: 8./6. 1912; eingetr. 13./6. 1912. Gründer: Ernst Kauffmann, Fritz Simon, Eugen Finckh, Otto Nachbar, Theodor Hoch, Mannheim. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Sauerstoff, Wasserstoff, aller komprimierten Gase u. aller einschlägigen Apparate sowie der Erwerb der von der Süddeutschen Industriegas.-Ges. m. b. H. in Mannheim bereits betriebenen Werke. Die a. o. G.-V. v. 29./11. 1912 beschloss: Abschluss eines Interessengemeinschaftsvertrages mit der Deutschen Oxhydric G. m. b. H.. Düsseldorf-Eller. Erhöh. des A.-K. um M. 1 250 000 unter Ausschluss des gesetzl. Bezugs- rechts der Aktionäre. Die Aufsichtsräte der beiden Gesellschaften in Mannheim u. Düsseldorf haben im Nov. 1912 einen dreissigjährigen Interessengemeinschaftsvertrag zwischen ihren beiden Gesellschaften beschlossen. Die Deutsche Oxhydric G. m. b. H. wird unter gleichzeitiger Umwandlung in eine Akt.-Ges. ihr verantwortliches Kap. auf M. 2 250 000, die Deutsche Industriegas-Akt.-Ges. ihr A.-K. auf M. 2 000 000 erhöhen (s. oben). Das St.-K. der diesen beiden Gesellschaften gehörenden Mitteldeutschen Sauerstoff-Ges. m. b. H. in Berlin wird zunächst auf M. 500 000 erhöht. Diese Kapitaltransaktionen werden durch ein unter Führung der Süddeutschen Disconto-Ges. A.-G. in Mannheim stehendes Konsortium, dem auch die Firma Gebr. Röchling in Saarbrücken angehört, durchgeführt. Gleichzeitig hat die Verwalt. der Deutschen Industriegas-Akt.-Ges. mit der „Industriegas“ Ges. für Sauerstoff u. Stickstoff- Anlagen m. b. H. in Berlin einen Freundschaftsvertrag geschlossen, welcher seinen besonderen Ausdruck finden wird in einer gegenseitigen finanziellen Interessennahme u. dem Austausch von Aufsichtsratsmitgliedern. Die Mannheimer Ges. betreibt jetzt Werke in Ludwigshafen, Schenkenzell, Saarbrücken, Sulz a. N., u. ein neues Werk in Aalen (Württenberg) ist im Bau. Die neuen Mittel sind für diese u. eine weitere Ausdehnung bestimmt. Von den M. 1 250 000 neuen Aktien (s. oben) übernimmt die Berliner Industriegas-Ges. m. b. H., von der die Mann- heimer Ges. ihre Lizenz für die Sauerstoff-Fabrikation hat, 400 Stück mit Div.-Ber. ab 1.3/7 1913, die restl. 850 Stück, die mit 12 ab 1./1. 1913 voll an der Div. teilnehmen, eine Gruppe, zu der auch die Disconto-Ges. in Berlin gehört. Die Mannheimer Ges. übernimmt ihrerseits einen Teil des St.-Kapitals der Berliner Industriegas-Ges. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000, urspr. M. 750 000, übernommen von den Gründern zu pari Die Ges. ist an der Schweizerischen Industriegas-Akt.-Ges. in Schaff- hausen u. an der Mitteldeutschen Sauerstoff-Ges. m. b. H. in Berlin namhaft beteiligt. Wegen Erhöh. um M. 1 250 000 siehe oben. Direktion: Dr. Leo Simon, Lion Hanau. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Theodor Frank, Konsul David Simon, Fabrikant Dr. Otto Zimmermann, Mannheim; Dir. Wilh. Neu, Saarbrücken; Geh. Komm.-Rat Julius Schaller, Strassburg; Dir. Dr. Max Hesse, Mannheim; Bank-Dir. Dr. Rich. Fuss, Berlin; Arthur Werther, B.-Steglitz. Prokurist: Otto Nachbar. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Mannheim: Südd. Disconto-Ges.; Saarbrücken: Gebr. Röchling. Bayerische Stickstoff-Werke Akt.-Ges. in München. Gegründet: 6./11. 1908; eingetr. 12./11. 1908. Gründer, die alle Aktien übernommen haben, sind: Die Cyanid-Ges. m. b. H. in Berlin; Hans Herz, Bernh. Hutzelmann, Friedemann Müssen- berger, Adolf Espermüller, München. Beteiligt sind an der Akt.-Ges. ausser der Cyanid- Ges. m. b. H. die Deutsche Bank, Berlin; Merck, Finck & Co., München; Berliner Handels- Ges., Bank für Handel u. Ind., Berlin: Bayerische Bank für Handel u. Industrie, München; Anglo Continentale (vorm. Ohlendorffsche) Guanowerke Hamburg; Chem. Fabrik Kalk, G. m. b. H., Köln; Siemens & Halske A.-G., Elektrische Licht- und Kraftanlagen-Aktien-Ges., Berlin; Bayerische Handelsbank, Bayerische Hypoth.- und Wechselbank, Bayerische Vereinsbank, München. Zweck: Herstellung und Ausnützung von Wasserkraftanlagen zur Gewinnung, Ver- arbeitung und Verwertung von landwirtschaftlichen Düngemitteln und anderen chemischen Produkten sowie aller daraus oder in Verbindung damit zu gewinnenden Erzeugnisse, ferner der Betrieb des Handels mit landwirtschaftlichen Düngemitteln und chemischen oder Waren ähnlicher Art. Fabriziert werden: Stickstoff, Kalkstickstoff, Ammoniac, Carbid. Der Cyanid-Gesellschaft m. b. H., Berlin, ist von der bayerischen Regierung die Konzession zur Ausnutzung einer Wasserkraft an der Alz bei Trostberg und Tacherting erteilt worden, welche auf die Bayerischen Stickstoff-Werke übergegangen ist. In der Nähe von Trostberg u. Tacherting wurden zwei grössere Fabriken errichtet, und zwar die Karbid- fabrik auf dem linksseitigen Ufer des Werkkanals kurz vor der Kraftstation II, die Kalk- stickstoffabrik auf dem rechtsseitigen Ufer der Alz in der Nähe des Bahnhofs Trostberg, in denen stickstoffhaltige Düngemittel u. ähnliche Fabrikate als Massenprodukte hergestellt werden. Zum Betriebe der Fabriken wird die Wasserkraft der Alz auf eine Flusslänge von 6 km ausgenützt, u. zwar in zwei Gefällstufen, wovon eine bei Trostberg, die andere bei Tacherting errichtet wurde. Die gewonnene Kraft beträgt insgesamt maximal 15 000 PS. u. wurde für die fabrikatorische Ausnützung auf elektrochemischem Wege in elektr. Strom umgewandelt. Die Bauzeit für das Werk betrug ca. zwei Jahre, also bis 1911. Ende April 1911 wurde mit der teilweisen Eröffnung des Betriebes begonnen. Im Geschäftsjahr konnte