1094 Ö1., Seifen-, Kerzen- und Wachs-Fabriken. I, eilek. Kerzen- und Wachs-Fabriken. Fett- Raffinerie Akt.- Ges. in Bremen. (Firma bis 11./7. 1912: Hegeler K Brünings Fett- u. Seifenwerke A.-G.) Gegründet: 14./6. bezw. 21./6. 1907; eingetr. 2./7. 1907. Gründer s. Jahrg. 1908/09. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung das von der Firma Hegeler & E in Aumund betriebene Seifengeschäft. Die neue Firma Fett-Raffinerie übernahm) nachdem im Nov. 1911 die Fabrikanlagen der genannten Ges. grösstenteils durch Feuer zerstört waren, u. nachdem wegen der ungünstigen geographischen Lage ein Wiederaufbau der Anlagen in Aumund aus- geschlossen erschien, das noch restierende teils in bar u. teilweise in einer bewährten Apparatur fur die Raffinierung von Fetten aller Art vorhandene A.-K. in Höhe von M. 400 000. Kapital der neuen Firma z. Z. M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000. Dieses setzt sich zus. aus M. 400 000 alten Aktien der Firma Hegeler & Brünings (die anderen M. 400 000 dieser Ges. sind von den derzeitigen Aktionären kostenlos zur Verfüg. gestellt), ferner aus einer Beteil. der Ölfabrik Gross-Gerau Bremen mit M. 400 000 u. einer solehen von Bremer Kauf- leuten u. Kapitalisten im Betrage von M. 600 000. Das A.-K. soll in der G.-V. v. 20./2. 1913 um M. 600 000 erhöht werden. Die Herstell. von Seifen ist gänzlich aufgegeben; die Ges. wird sich ausschl. mit der Herstell. u. Verarbeit. von Fetten aller Art, dem Handel damit, sowie dem Betriebe aller nach Ermessen des A.-R. damit in Verbindung stehenden Geschäfte befassen. Ausser den der neuen Ges. zur Verfüg. stehenden wertvollen Verfahren zur Raffinierung u. zum Spalten von Fetten, die von der früheren Ges. Hegeler & Brünings A.-G. ausgearbeitet worden sind, hat die Ges. ein zum Patent angemeldetes Verfahren erworben zur Herstell. gehärteter Fette. Das sichere Funktionieren dieses Verfahrens ist der Fett-Raffinerie von den Patentinhabern garantiert, ebenfalls die Kosten der Herstell. Die Ges. hat in Brake a. d. Weser ein günstig gelegenes Gelände mit Wasser- u. Bahnanschluss erworben u. steht im Begriff, dortselbst eine Fabrik mit modernen Apparaten u. Maschinen zu errichten. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Villengrundstück 27 500, Masch., Apparate, Einricht. etc. 180 000, Fuhrwerk 2200, Kontor- u. Laboratoriumeinricht. 1000, Waren 297 440, Material. 336, Kassz 415, Debit. 357 412, vorausbez. Versich. 7395, Verlust 327910. – Passiva: A.-K. 800 000, Kredit. 375 451, Hypoth. 23 000, Akzepte 3158. Sa. M. 1 201 610. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalwaren 10 311, Debit. 1995, Gen.-Unk. 90313, Reklameunk. 4489, Zs. etc. 38 138, Abschreib.: Grundstück, Gebäude u. Bahnanschluss 869, do. Masch., Apparate, Einricht. etc. 130 312, do. Kontor- u. Laboratorium-Einricht. 7900. Kredit: Entnahme a. R.-F. 111 419, Verlust (Vortrag a, neue Rechnung) 327 910. Sa. M. 439320 Dividenden 1907–1911: 0, 0, 0, 0 % (1909–1911 Baujahre). Direktion: Goswin H. Boner, Dr. Ferd. Hensel. Aufsichtsrat: Vors. Konsul George Albrecht, C. H. Cremer, Gen.-Konsul Stephan, C. Michaelsen, Dr. jur. Wm. Söder, Wilh. H. A. Voigt, Bank- Dir. Dr. Strube, Bremen; Dir. Dr. Carl Paul, Oldenbrock, Zahlstellen: Ges. -Kasse; Bremen: Deutsche Nationalbank, E. C. Weyhausen; Oldenburg Braße: Oldenb. Spar- u. Leihbank. Danziger Oelmühle in Danzig. Gegründet: 17./7. 1875. Firma früh. Danziger Ölmühle Petschow & Co., Danziger Öl- mühle Petter, Patzig & Co., dann lt. G.-V. v. 26./7. 1899 Danziger Oelmühle Kommandit-Ges. a. Aktien Patzig & Co. Nach Durchführung d. Beschlüsse der G.-V. v. 3./5. 1902 ist die Ges. in eine Akt.-Ges. unter der Firma „Danziger Oelmühle, Aktiengesellschaft“ um- gewandelt (s. auch unter Kapital) u. als solche 21./2. 1903 handelsger eingetr. worden; zu diesem Zwecke wurde auch die Bilanz per 31./12. 1902 gezogen. Zweck: Fabrikation von Ö1 u. anderen Fettwaren, Handel mit Saaten, Ölkuchen, ferner Fabrikation von Weizenmehl, Roggenmehl, Stärke etc. Die Ges. besitzt die 1 in Danzig, Stein- damm 26/27 u. Schleusengasse 1/2 belegene Olmühle und den zugehörigen, auf der Speicher- insel, Hopfengasse 74, belegenen Speicher- u. Lagerraum, ferner Steindamm 28/30 eine Mahl- mühlé und Weizenstärkffabrfk (Bewertung siehe Bilanz). Flächeninhalt des Gesamtbesitzes 31 281 qm, Feuerkasse der Gebäude M. 720 780. Auf genannten Grundstücken sind zu gunsten der Deutschen Treuhand-Ges., Berlin, bezw. der jeweilig legitimierten Inhaber der Teilschuldverschreibungen eine Sicherungshypothek von M. 1 000 000 zur ersten Stelle zur Gesamthaft eingetragen. Nach dem Brande im Jahre 1899 (siehe Kap.) wurden 1900 die Weizenstärkefabrik neu aufgebaut, die Öl- u. Mahlmühle mit neuen maschinellen Ein- richtungen versehen u. ist die Ges. jetzt im Besitze von 3 den Anforderungen der Neuzeit durchaus entsprechenden Fabrikanlagen, deren Buchwert samt Zubehör 31./5. 1908 M. 1 647 207 betrug. 1902/03–1909/10 hat die Ölmühle bei 30 000 t jährl. Leistungsfähigkeit 23 845, 22 600, 25 400, 17 550, 12 350, 18 000, 4900, 9900 t Ölsaaten, die Mahlmühle bei 9000 t Leistungs- fähigkeit 8750, 7810, 8415, 7400, 7670, 5910, 3700, 7000 t Roggen u. Weizen verarbeitet. Von der