G1., Seifen-, Kerzen- und Wachs-Fabriken. 1097 Direktion: Arthur Lenz, Arth. Siebers. Prokurist: Franz Knoche. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Konsul Eugen Patzig, Danzig; Stellv. Conrad Meyer, Grune- wald-Berlin; Eugen Runde, Josef Wolff, Danzig. Zahlstelle: Berlin: Mitteld. Creditbank. Chemische Fabrik Dorfstadt, Akt.-Ges., Dorfstadt (Vogtland). Gegründet: 17./9. 1910 mit Abänd. v. 10./12. 1910 u. 25./2. 1911 mit Wirkung ab 1./10. 1910; eingetr. 16./3. 1911 in Falkenstein i. V. Gründer: Chemiker Eduard Marschner, Privat- mann Wilh. Denzler, Kaufm. Moritz Rich. Gohrisch, Leipzig; Fabrikant Paul Simon, Kaufm. Wilh. Diederich Reents, Plauen i. V.; Baugewerksmeister Franz Eckstein, Falkenstein. Ed. Marschner, Wilh. Denzler, M. R. Gohrisch legten in die A.-G. ein das ihnen gehörige, von Ed. Marschner erfundene Geheimverfahren zur Herstell. von raffiniertem Teeröl u. dessen Nebenerzeugnissen mit der Wirkung, dass alle etwaigen, von den Genannten in den nächsten 20 Jahren erzielten Verbesserungen u. Vervollkommnungen des Verfahrens einschl. der darauf zu erwerbenden Schutzrechte der A.-G. gehören u. auf sie übergehen. Eduard Marschner, Denzler u. Gorisch erhielten, ohne dass sonst besondere Vorteile gewährt werden, als angemessene Gegenleistung hierfür 400 Aktien der A.-G. Diese Aktien erhielten die Bezeichnung „Lit. B'. Die übrigen zur Zeichnung aufgelegten 850 Aktien erhielten die Bezeichnung „Lit. A' u. wurden zum Nennwert ausgegeben. Zweck: Herstellung von raffiniertem Teeröl u. seinen Nebenprodukten aus Teer u. Teeröl spez. Benzinersatz. Nach Fertigstell. der Fabrik wurde ab Anfang Jan. bis März 1912 mit der Fabrikation begonnen. Kapital: M. 1 250 000 in 850 Aktien A (eingezahlt 50 %), seit 10./1. 1912 75 % ein- gezahlt und 400 Aktien B à M. 1000. Die Aktien Lit. B sind im Falle einer Liquidation erst an letzter Stelle zu berücksichtigen. Sie nehmen am Reingewinn erst dann teil, wenn die Ausbeute des Marschnerschen Geheimverfahrens derart rentabel ist, dass die Ges. in der Lage ist, unter Berücksichtig. der in $§ 29 des Gesell- schaftsvertrags enthaltenen Vorschriften über die Abschreib. u. Gewinnverteil. auf das gesamte A.-K. von M. 1 250 000 mindestens 10 % Div. zu verteilen. Eduard Marschner, Denzler u. Gohrisch sind verpflichtet, die ihnen überlassenen 400 Aktien Lit. B (siehe oben) ohne jede Entschädigung zu Eigentum zu übertragen, wenn ein Reingewinn von mind. 10 % von dem Kapitale von M. 850 000 nicht in einem jeden der ersten zwei Geschäftsjahre erzielt wird u. wenn ferner im dritten Geschäftsjahre nur 5 % oder weniger Div. auf das A.-K. von M. 850 000 entfallen. Der Heimfall der Aktien Lit. B findet nicht statt, wenn bereits während der ersten drei Geschäftsjahre M. 400 000 für das Geheimverfahren voll- ständig abgeschrieben sind. Die Aktien Lit. B werden mit den Aktien Lit. A im vollen Umfange gleichberechtigt, sobald ein Reingewinn von mind. 10 % auf das gesamte A.-K. von M. 1 250 000 zur Verteilung gelangt u. der Wert des Geheimverfahrens mit M. 400 000 abgeschrieben ist. Zur Sicherstellung des Anspruchs der Ges. auf den Heimfall der Aktien Lit. B sind die 400 Aktien Lit. B von dem A.-R. der Ges. bei einer Bank zu hinterlegen. Erst wenn feststeht, dass nach den vorstehenden Bestimmungen der Heimfall der Aktien Lit. B. nicht stattzufinden hat, sind diese Aktien den Herren Marschner, Denzler u. Gohrisch nach Massgabe ihrer im Gründungsprotokolle festgelegten UÜbernahmeerklärung aus- zuhändigen, soweit der Ges. nicht auf Grund besonderer Verträge das Recht zusteht, die Aktien als Sicherheit zu behalten. Das Geheimverfahren bleibt in jedem Falle Eigentum der A.-G. Mit Rücksicht darauf, dass zur Zeit des Beginns des Geschäftsbetriebs der Ges. das mit dem 30./9. 1911 endigende Geschäftsjahr zum grössten Teile abgelaufen sein wird, gilt als erstes Geschäftsjahr im Sinne der vorstehenden Bestimmungen das Geschäftsjahr vom 1./10. 1911 bis zum 30./9. 1912. Die Aktien Lit. B nehmen am Reingewinn des mit dem 30./9. 1911 ablaufenden Geschäftsjahres dann teil, falls der in dem letzteren erzielte Reingewinn, im Verhältnis der Dauer des Geschäftsbetriebes zu einem vollen Geschäftsjahre berechnet, eine Div. von 10 % auf das A.-K. ergibt. Geschäftsjahr: 1./10.–230./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1911: Aktiva: Grundstücke 99 000, Gebäude 3516, Gleisanlage 28 317, Brunnen 419, Laboratorium 2309, Geheimverfahren 400 000, Kontorutensil. 1298, noch einzufordernde Einzahl auf Aktien A 425 000, Kassa 1855, Bankguth., Debit. u. Vorschüsse an Lieferanten 251 306, Verlust 45 481. – Passiva: Aktien A 850 000, do. B 400 000, Kredit. 1503, feste Vergüt. an A.-R. 7000. Sa. M. 1 258 503. lewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter 15 999, Reisespesen 5289, feste Vergüt. an A.-R. 7000, sonst. Unk. 17 952, Abschreib. a. Laboratorium 1112. – Kredit: Zs. 1873, Verlust 45 481. Sa. M. 47 354. Dividende 1910/11: 0 % (Baujahr). Direktion: Chemiker Eduard Marschner, R. Gohrisch. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Hugo Lange, Falkenstein; Stellv. Fabrikbes. Alex. Wilisch, Schneeberg; Fabrikbes. Friedr. Ed. Keffel, Dresden; Komm.-Rat E. Meinel, Tannenbergsthal; Rechtsanw. Leop. Waldheim, Leipzig; Fabrikbes. Paul Körner, Plauen i. V.