Öl., Seifen-, Kerzen- und Wachs-Fabriken. 1103 zurückzuführen. Im J. 1911/12 wurde ein Fabrikations-Uberschuss von M. 248 139 erzielt, so dass nach M. 75 096 Abschreib. (davon M. 50 000 auf Delkr.-Kto) die vorjährige Unter- bilanz von M. 135 679 bis auf M. 75 019 getilgt werden konnte. Infolge der grossen Preis- schwankungen für Leinsaaten in den letzten Jahren hat sich die Ges. neuerdings mehr als bisher auf die Fabrikation von Speiseöl geworfen. Neuanlagen, besonders von Masch, er- forderten 1911/12 ca. M. 140 000. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000, begeben zu pari plus 2 % für Aktienstemp. Hypotheken: M. 700 000 und zwar M. 500 000, M. 100 000, M. 100 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1912: Aktiva: Fabrikgrundstück 142 500, Bollwerk 75 000, Gleis 1, Arbeiterkolonie 119 000, Fabrikgebäude 574 000, Masch. T 100 000, do II 123 000, Dampf- kessel 1, elektr. Anlage 14 500, Tankwagen 3000, Utensil. u. Geräte 4000, Kontorinventar 1500, Automobil 4500, Kassa 3852, Effekten 2432, Debit. einschl. Bankguth. 451 171, Wechsel 12 313, Avale 7100, Feuerversich. 3508, Saat, Ö1, Kuchen, Fastagen, Presstuch, Kohlen etc. 1 325 992, Verlust 75 019. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Darlehen gegen hypothek. Sicherheit 700 000, Kredit. einschl. Bankschulden 780 291, Avale 7100, Unfallvers. 4000, Handl.-Unk. 1000, Rückstell. für zweifelh u. bestrittene Forder. 50 000. Sa, M. 3 042 391. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 135 679, Zs. für Darlehen 47 114, Gehälter 39 026, Handl.-Unk. 33 092, Abschreib. 75 096. – Kredit: Miete 6850, Fabrikat.- Kto 248 139, Verlust 75 019. Sa. M. 330 010. = Dividenden: 1908/09: 0 % (v. 28./11. 1908–31./3. 1909); 1909/10–1911/12: 6, 0, 0 %. Direktion: Wilh. Asmus, Lübeck. Prokuristen: F. J. Ehlert, Max Jacobson. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Heinr. Görtz, Stellv. Bank-Dir. Herm. Otte, Bank- Dir. Rich. Janus, Alex. S. Carlebach, Wilh. Cohn, Lübeck; Max Esselsgroth, Kiel: G. Ebert, Hamburg; Gutsbes. P. v. Schiller, Buckhagen. Lüneburger Wachsbleiche J. Börstling A.-G. in Lüneburg. Gegründet: 14./9. 1897; eingetr. 9./11. 1897. Gründ. s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Verarbeit., sowie An- u. Verkauf von Wachs (Bienenwachs, Ceresin, Carnaubawachs), auch Fabrikat. von Kerzen aller Art sowie Grosshandel mit anderen Waren, namentl. Drogen- u. Produkten. Das Drogerie- und Produktengeschäft J. Börstling ist im Okt. 1902 als Einzelfirma ein- gegangen u. wird als Zweigabteilung der Lüneburger Wachsbleiche weitergeführt. 1898/99 wesentliche Vergrösserung der Fabrik durch Neubauten u. gleichzeitige Teilung der einzelnen Raffinerien. 1907/08: Bau einer Kerzenfabrik; Zugänge auf Anlage-Kti M. 49910; 1908/09–1911/12 M. 29 320, 41 250, 49 708, ca 65 000. Grösse des Areals der Ges. in Lüneburg etwa 73 600 qm, wovon rund 7300 qm bebaut sind. Es wird daselbst auch Mälzerei betrieben. Zweiggeschäft in Moskau. 1899 für die Zwecke des Überseehandels der Ges. Errichtung einer Zweig- niederlass. in Liverpool unter der Firma Beeswax Company Limited, 1903 nach London verlegt. Diese Ges. erhöhte 1903 ihr A.-K. von £ 350 auf £ 3000; die neuen Aktien wurden von der Wachsbleiche übernommen. Die Lüneburger Ges. betreibt bedeutenden Export. 1904 Erwerb des Geschäfts der Firma J. F. Otto, Ceresinfabrik in Frankf. a. O. ohne Liegen- schaften. 1909 Erwerb der Standard Candleworks in Brüssel. Kapital: M. 4 250 000 in 3500 St.-Aktien (Nr. 1–3500) u. 750 Vorz.-Aktien (Nr. 1–750), sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000 in 1500 St.-Aktien, Erhöhung lt. G.-V. v. 10./11. 1898 um M. 750 000 in 750 ab 1./1. 1899 div.-ber. Vorz.-Aktien, begeben an das Bankhaus Simon Heine- mann in Lüneburg zu 100 %. Die Vorz.-Aktien haben Anspruch auf Div. nur bis zu 5 %; sollte der jährl. Reingewinn nicht ausreichen, um eine 5 % Div. auf die Vorz.-Aktien zu zahlen, 80 wird nur eine solche Div. auf dieselben verteilt, als der vorhandene Reingewinn gestattet. Die Vorz.-Aktien können auf Beschl. der G.-V. mit 3 Mon. Frist gekündigt und dürfen nur aus dem Reingewinn des betreffenden Geschäftsjahres zuzügl. 5 % Aufschlag zurückbezahlt werden. Im Falle Liquid. der Ges. werden sie vor den St.-Aktien befriedigt. Die G.-V. v. 16./5. 1900 beschloss fernere Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien, div.-ber. ab 1./4. 1900, hiervon angeboten M. 750 000 den St.-Aktionären 2:1 v. 5.–18./6. 1900 zu 150 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1900. Die G.-V. v. 17./4. bezw. 22./5. 1902 endlich beschloss zur Stärkung der Betriebsmittel der Ges. Erhöh. des A.-K. um weiter M. 1 000 000 (auf M. 4 250 000) in 1000 ab 1.4. 1902 div.-ber. St.-Aktien, übernommen von der Deutschen Bank u. der Hannov. Bank, angeboten den Besitzern der St.- (icht auch der Vorz.-) Aktien 3: 1 bis 23./6. 1902 zu 122.50 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1902 u. Schlussscheinstempel. Agio mit M. 149 475 in den R.-F. Anleihe: M. 250 000 in 4 % Partialoblig. von 1898, rückzahlbar zu 105 % 1Zs. 2./1, u. 1./7.; Tilg. ab 1899 in 40 J. durch jährl. Ausl. auf 1./7.: kann verstärkt bezw. ganz gekündigt werden. Zur Sicherheit sind die Grundstücke und Gebäude der Bleiche hypoth. verpfändet. Noch in Umlauf am 1./7. 1912 M. 166 000. Nicht notiert. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. 1 St.-Aktie = 1 St., 2 Vorz.-A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % an St.-Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (s. auch unten), Rest weitere Div., wobei auf die Vorz.- Aktien im ganzen 5 % entfallen ohne Nachzahlungsanspruch (s. Kapital). Die Mitgl. des A.-R. erhalten etwaige bare Auslagen sowie auch 8 % von der ihnen für das abgelaufene Geschäftsjahr bezahlten Gesamtentschädigung vergütet, ferner als Entlohnung für ihre Mühewaltung ein jedes Mitgl. jährlich M. 1500 u. ausserdem alle Mitgl. zus. eine nach den Vorschriften des § 245 H.-G.-B. zu berechnende Tant. von 10 % des Reingewinns. ö