1108 Dünger- und Leim-Fabriken. Zweck: Fortführung der unter der Firma H. Stodiek & Co. in Bielefeld (Fabrik in Löhne) seither betriebenen Fabrik von Kunstdünger, Schwefel- u. Salpetersäure. Die Grundstücke der Schwefelsäurefabrik in Löhne i. W. umfassen ein Areal von 1 ha 30 a 85 qm, wovon ca. 6532 am bebaut sind. 1905 wurde eine neue Düngerfabrik in Kaarst bei Neuss, mit M. 230 000 Kostenaufwand errichtet u. Anfang 1906 in Betrieb genommen. Das Areal in Kaarst umfasst 4 ha 58 a 7 qm, wovon ca. 4530 am bebaut sind. Grösse der Bielefelder Grundstücke, welche nicht mit zur Fabrikation dienen, 4 a 48 qm. Sämtl. Grundstücke sind frei von Hypoth. Zur Anleg. eines Eisenbahn-Anschlussgeleises sind 1905 noch 1–2 Morg. Land hinzugekauft. In den beiden Fabriken in Löhne u. Kaarst werden insbes. hergestellt: Aufgeschlossener Guano, Superphosphate, sowie deren Mischungen mit Stickstoffträgern, wie schwefelsaurem Ammoniak, Chilisalpeter etc., in Löhne ausserdem noch Schwefelsäure. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1906/1907–1911/12 M. 244 990, 116 904, 2517, 26 813, 76 672, 99 208, besonders für Dünger- u. Säurefabriken. Umsatz 1902/03–1904/05: M. 1873 345 2 188 092, 2 509 672; später nicht veröffentlicht. 200 Arbeiter. Kapital: M. 1 300 000 in 1300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhölt zum BEa einer neuen Düngerfabrik lt. G.-V. v. 29./12. 1905 um M. 300 000 in 300 Aktien mit Div.-Recht ab 1./11. 1905, übernommen unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre von einem Konsortium zu 133 %. Agio mit M. 90 050 in den R.-F. Geschäftsjahr: 1./11. 31. 10. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. bes. Abschreib. u. Rückl., vertr. Tant. an Vorst. u. Beamte, 5 % Div., vom Ubrigen 6 % Tant. an A.-R. (mind. zus. M. 3000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Okt. 1912: Aktiva: Grundstücke 120 323, Dünger- u. Säurefabrik 446 384, Wohngebäude u. Kontor 38 939, Masch. u. Einricht. 142 271, Eisenpahnanschl. 81 814, Mobil., Utensil., Pferde u. Wagen 5, Kassa u. Reichsbankguth. 60 014, Wechsel 226 627, Debit. 1312 903, Lagerbestände 7 945. – Passiva: A.-K. 1 300 000, Kredit. 709 249, R.-F. 15 130 000, do. II 684 000 (Rückl. 120 000), Tant. 31 598, Div. 195 000, Vortrag 54 381. Ga. M. 3.104 229. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen. -Unk. 806 882, Abschreib. 75 331, Gewinn 400 979. (Krxredit: Vortrag 50 356, Bruttogewinn 1 232 836. Sa. M. 1 283 193. Kurs Ende 1906–1912: 170) 167, 156.25, 184, 202, 224.30, 236.50 %. Zugel. März 1906; erster Kurs 9./6. 1906: 166 %. Notiert Berlin. Dividenden 1901/1902–1911/12: 8, 9, 9, 10, 10, 12, 12, 12, 12, 12, 15 %. Coup. Verf.: 4 J. (K.). Direktion: H. H. Stodiek, Stellv. Karl Meyei, Wilh. Stodiek. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bank-Dir. Ed. Delius, Stellv. Komm.-Rat Osthoff, Bielefeld; Aug. Diering, Suttorf- abee b. Melle. Zahlstellen: Bielefeld: Ges.-Kasse, Rhein.-Westfäl. Disconto-Ges.; Berlin: Delbrück Schickler & Co. Wilhelmsburger Chemische Fabrik Hamburg, Sitz der Direktion in Hamburg 20, Haynstr. 9. Fabrik in Wilhelmsburg (Elbe) 1. Gegründet: 27./11. 1872 unter der Firma „Chemische Fabrik auf Wilhelmsburg bei Ham- burg', abgeändert wie obenstehend am 30./10. 1877. Zweck: Herstell. von Fett, Leim, Dünger u. anderen chem. Produkten sowie der Handel mit solchen. Die Ges. ist seit 1./1. 1897 alleinige Eigentümerin der Wilhelmsburger Sulfat- fabrik (früher Hüttner) G. m. b. H. Diese Fabrik wurde Anfang 1907 vollständig übernommen. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten v. 1./7.–30./9. 1911 M. 21 474. 1911/12 (15 Mon.) M. 184 877. Für Vervollkommnung der techn. Einricht. der Fabriken sind in den letzten Jahren erhebl. Mittel aufgewandt. Kapital: M. 600 000 in 600 gleichberechtigten Aktien à M. 1000. Das urspr. Kapital betrug M. 600 000, wurde dann auf M. 750 000 erhöht. Lt. G.-V.-B. v. 17./10. 1891 sind 500 Vorz.-Aktien à M. 1000 im Umtausch gegen Rückgabe je 1 alten Aktie zu M. 1500 u. Zuzahl. von M. 300 aus- gegeben worden, die gegen eine Vorz.-Aktie umgetauscht wurden. Lt. fernerem Beschluss der G.-V. vom 30./10. 1896 konnten die Inhaber der Vorz.-Aktien eine Einzahl. von M. 200 per Aktie gegen 5 % Schuldscheine leisten; diejenigen Vorz.-Aktien, auf welche diese Einzahl. nicht geleistet wurde, sollten in St.-Aktien umgewandelt werden. Von diesem Rechte haben bis zum 1./12. 1898 sämtl. 390 Vorz.-Aktien Gebrauch gemacht. Die G.-V. v. 26./10. 1908 ge- nehmigte die Gleichstell. der vorhandenen M. 390 000 Vorz.-Aktien u. M. 22 000 St.-Aktien. Erhöht lt. G.-V. v. 22./11. 1910 um M. 188 000 (auf M. 600 000) in 188 Aktien, übernommen von Jos. L. Levy & Co. in Hamburg zu 115 %, angeboten den alten Aktionären zu 117 %, eingez. 25 % (div.-ber. ab 1./1. 1911) u. Aufgeld beim Bezuge, restl. 75 % (div.-ber. ab 1./7. 1911) wurden zum 23./12. 1911 einberufen. Schuldscheine: M. 78 000 in 390 Stücken à M. 200, verzinslich zu 5 %. Zahlstelle: Hamburg: Jos. L. Levy & Co. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9.; bis 1911 v. 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div. an Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 1500 für jedes Mitgl.), ausserdem an den engeren Ausschuss 4 %. Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B.