Dünger- und Leim-Fabriken. 1141 war den Aktionären Heufelds das Vorrecht eingeräumt. Bis 1912 erforderten die Aufschluss- arbeiten noch weitere Mittel. Das Unternehmen in Heufeld hatte 1907/08 unter dem andauernden Versagen der Werk- anlagen u. den fortgesetzten Betriebsstörungen, die sich grösstenteils aus den alten Kraftanlagen ergaben, zu leiden. Zur Abhilfe dieser Misstände wurde eine elektr. Kraftanlage errichtet, die im Oktober 1908 in Betrieb gekommen ist. Die Kosten beliefen sich auf ca. M. 350 000. Seit 1912 wird elektr. Strom auch an Dritte abgegeben. Mit der Firma Akt.-Ges. für chem. Produkte vorm. H. Scheidemandel in Berlin u. der Firma Otto Zimmermann in Ludwigshafen a. Rh. hat die Ges. Verträge (die Osséingemeinschaft) abgeschlossen, nach welchem ihr Knochenkontingent ab 1./1. 1908 auf Syndikatsdauer von der Scheidemandel-Ges. verarbeitet wird, wogegen die Ges. am Gewinn dieser Ges. beteiligt ist u. ab 1./1. 1908 einen garantierten Mindestnutzen geniesst. An Stelle der ausfallenden Herstellung von Dampfleim werden andere Präparate erzeugt. Das Unternehmen schlos-- auch das Geschäftsjahr 1907/08 mit einem Verlust von M. 29 563, aus dem R.-F. gedeckt. Das Geschäftsjahr 1908/09, welches einen Verlust von M. 105 122 aufwies, wurde durch die Umbauten, Instandsetzung schadhafter Anlagen, Kosten für Provisorien zur Aufrechterhalt. des Betriebes während der Umbauten ungünstig beeinflusst. Der Geschäftsgang liess alles zu wünschen übrig, da die als Abnehmer in Betracht kommenden Industrien zum Teil nur mit halber Beschäftigung arbeiteten. Auch das Geschäftsjahr 1909/10 war infolge gedrückter Preise für Sulfat, Superphosphate u. Schwefelsäure unbefriedigend; nach M. 64 458 Abschreib. ergab sich noch ein Verlust von M. 9077, sodass sich der Gesamtverlust von M. 105 122 auf M. 114 199 erhöhte, gedeckt aus Spez.-R.-F. Die Ges. hat 1910 neue Fabrikationen aufge- nommen, so die Herstellung von Eisenoxydrot u. von Zementschlackensteinen; erstere aus Kiesabbränden, letztere aus den in der früheren Sodafabrik in Jahrzehnten angesammelten Kohlenschlacken. Die Herstellung dieser Erzeugnisse ermöglicht jetzt eine bessere Aus- nutzung der Wasserkraft. 1910/11 konnte nach M. 61 289 Abschreib. ein Reingewinn von M. 30 339, 1911/12 M. 3259 erzielt werden. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1910/11 ca. M. 185 000, davon für Apparate M. 118 152. 1911/12 Neueinricht. des Schwefelsäurebetriebes, Rösterei, Laugerei, was bis ult. April 1912 M. 256 397 erforderte. Umsatz 1902–1906: M. 1 592 908, 1 462 988, 1 583 277, 1 327 014, 1 209 054: 1907 (4 Mon.) M. 545 456; 1907/08–1911/12: M. 1 293 638, 793 582, 1 194 188, 1 265 640, 1 207 059. Kapital: M. 1 575 000, u. zwar M. 750 000 in 1000 Aktien I. Em. à M. 450 u. in 1000 Aktien II. Em. à M. 300, M. 825 000 in Prior.-Aktien, u. zwar 1000 I. Em. à M. 600 u. 225 II. Em. à M. 1000. Die Prior.-Aktien berechtigen zu 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahlungsrecht u. ge- niessen Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Urspr. A.-K. fl. 500 000 in 1000 Aktien à fl. 500 = M. 900, erhöht 1870 auf M. 1 500 000 in 1000 Aktien à M. 600, reduziert im Juni 1882 die Aktien à M. 900 auf M. 450 u. die Aktien à M. 600 auf M. 300 = M. 750 000. – Prior.-A.-K. urspr. M. 600 000 in 1000 Aktien à M. 600 erhöht lt. G.-V.-B. vom 4./5. 1895 um M. 225 000 in 225 Aktien à M. 1000, total M. 825 000 Anleihen (nach dem Stande vom 30./4. 1912): 4½ % Darlehen der Südd. Bodencreditbank M. 103 900; ferner 4 % Anleihen von 1887 M. 69 000 in Stücken à M. 1500, u. M. 150, bezw. 1893 M. 72 000 in Stücken à M. 1000 u. à M. 100. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. der Anleihe von 1887 durch jährl. Auslos. auf 2./1., der Anleihe von 1893 ab 1904–33 durch jährl. Auslos. von M. 3000 auf 2./1. Zahlst.: Ges.-Kasse; München: Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4.; bis 1906: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je 4 Aktien I. Erfh., je 6 Aktien II. Em., je 5 Prior.-Aktien I. Em. = je 1 St., M. 1000–5000 Prior.-Aktien II. Em. = 1 St., M. 6000 Prior.-Aktien II. Em. = 2 St., je weitere M. 3000 Prior.-Aktien II. Em. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., M. 1000 an die Fabrikpensionskasse Heufeld, event. Sonderrücklagen; hierbei sollen alljährlich 20 %, mind. aber M. 10 000 auf Spez.-Res. über- wiesen werden, soweit dies der Gewinnrest ermöglicht, welcher nach Abzug von 6 % Div. an die Prior.-Aktien verbleibt, vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Div. an Prior.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 1000 für jedes Mitglied). Sollte in einem Geschäftsjahr der Reinertrag nicht ausreichen, um den Prior.- Aktien die Div. von 6 % zu gewähren, so wird das Fehlende aus dem Reinertrag des folg. Jahres, bezw. der weiter folg. Jahre nachgezahlt. Diese Nachzahlung wird an den jeweils ältesten Div.-Coup. abgerechnet. Rest zur Verf. der G.-V.; an der event. gewährten Super- Div. partizipieren die Prior.-Aktien mit , die übrigen Aktien mit ¾. Bilanz am 30. April 1912: Aktiva: Grundbesitz 44 199, Wasser-, Weg- u. Bahnbauten 217 403, Hochbauten 486 403, Apparate 361 446, Mobil., Geräte u. Werkzeuge 32 713, Fuhrwerk 4714, allgem. Bau-Kto 256 397, Rohmaterial, fert. u. halbfert. Waren 196 073, Betriebsmaterial. 87 813, Konsortialbeteilig. (Bergbau Panzendorf-Tessenberg G. m. b. H., Osséingemeinschaft u. Syndikate) 337 262, Debit. 419 990, Kaut. 29 500, Kassa 4064. Wechsel 880. – Passiva: St.-Aktien 750 000, Prior.-Aktien 825 000, R.-F. 77 256 (Rückl. 161), Darlehen der Südd. Boden- kreditbank 103 900, Anlehen von 1887 69 000, do. von 1893 72 000, Fabrik-Pens.-Kasse 68 496, Bankschuld 330 490, Kredit. 142 477, Avale 29 500, z. Arb.-Pens.-Kasse 1000, Tant. 255, Vortrag 9485. Sa M. 2 478 861. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Kto 1 044 190, Handl.-Unk. 73 607, , 14 866. Abschreib. 71 783, Patentgebühren 2749, Versuche 714, Gewinn 10 902. –— Kredi“: Vortrag 7642, Waren 1 207 059, Mieten 4112. Sa. M. 1 218 814.