1118 Gummi-, Guttapercha-, Celluloidwaren- und Linoleum-Fabriken. Vermögen der Ges. eröffnet. Konkursverwalter: Justizrat Lazarus, Frankf. a. M., Gr. Eschen- heimerstr. 45. Frist zur Anmeld. von Forder. 15./1. 1911; erste Gläubiger-Versamml. am 6./12. 1910, allg. Prüfungstermin am 26./1. 1911. Die Staatsanwaltschaft zu Dortmund hat gegen den früheren Vorstand der Ges. Dr. Nolden, u. gegen die Gründer, Bankier Ohm u. Bank-Dir. Quantz von der Lünener Bank, Anklage wegen Untreue u. falsche Angabe bei der Gründung der Ges. erhoben. Gegen Dr. Nolden als Vorst. liegt noch Anklage wegen zu später Bilanzaufstellung vor. In dem früheren Fabriklokal befindet sich jetzt eine Zweigniederlassung der Firma: Vereinigte Hanfschlauch u. Gummiwarenfabriken zu Gotha Akt.-Ges. Der Konkursverwalter hat bis Jan. 1912 zwei Abschlagsverteilungen mit zus. 17½ % (10 % bezw. 7½ %) bewirkt u. dürfte im Jan. 1913 den Konkurs beendigt haben. Die Schlussdividende dürfte 8 % be- tragen haben. Zweck nach den Statuten: Betrieb einer Gummiwarenfabrik, insbes. Erwerb u. Betrieb der der Lünener Bank, Akt.- Ges. zu Lünen eigentümlich gehör., in Frankf. a. M.-Niederrad belegenen früheren Frankf. Gummiwarenfabrik Akt.-Ges. in Liquid. nebst zugehör. Anlagen, Grundstücken u. Gebäuden sowie Mobil., Werkzeugen, Formen, fert. u. halbfert. Waren u. Vorräten. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Ist verloren. Dividende: Nicht verteilt. Direktion: Max Stechow. Aufsichtsrat: Vors. Stadtrat Gust. Maiweg, Dortmund; Gen.-Dir. a. D. Rud. Daelen, Düsseldorf; Geh. Justizrat Rud. Im Walle, Münster i. W.; Dr. med. Peter Ührmacher, Godes- berg; Dir. Paul Wiecking, Osnabrück. Mitteldeutsche Gummiwarenfabrik Louis Peter Akt.-Ges. in Frankfurt a. M., Mainzerlandstr. 196, Zweigfabrik in Corbach (Waldeck). Filialen in Berlin SW., Breslau, Dresden, Hamburg, Hannover, Köln a. Rh., Königsberg i. Pr., Leipzig, Magdeburg, München, Nürnberg, Stettin, Strass- burg i. Els., Stuttgart, Amsterdam, Brüssel, London, Mailand, Zürich, Manchester. Gegründet: 7./4. 1905 mit Wirkung ab 1./10. 1904; eingetr. am 22./6. 1905. Gründer s. Jahrg. 1905/1906. Louis Peter hat in die A.-G. eingebracht die Fabrik und Handlung in Firma: „Mitteldeutsche Gummiwarenfabrik Louis Peter“ mit allen nach der Bilanz v. 1./10. 1904 ausgewiesenen Aktiven und Passiven; die Aktiven umfassen auch die Grundstücke, welche auf den Namen des Fabrikanten Louis Peter und dessen Ehefrau Margarethe Peter, geborene Claus, eingetragen waren. Mit den Aktiven gingen auf die Ges. auch alle der bisher. Firma zustehenden Patent- u. Erfindungsrechte, Patentlizenzen und weitere vertragsm. Rechte und Pflichten ohne Bewertung über. Auch das Firmenrecht und die Kundschaft wurde nicht bewertet. Alle Gründungskosten hat der Vorbesitzer getragen. Die Sacheinlagen des Louis Peter sind abzügl. der Passiven bewertet auf M. 2 811 131. Der genannte Gründer hat ferner in die Ges. eine Bareinlage von M. 183 869 eingebracht; zur Ausgleichung dieses Betrages sind demselben 2995 Aktien zum Nennbetrag von M. 1000 = M. 2 995 000 gewährt worden. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Gummiwaren jeder Art, von Bestandteilen und Zubehörstücken zu Fahrrädern und sonst. Fahrzeugen und von allen dieserhalb erforderlichen Einricht., Masch. u. sonst. Gegenständen. Das Frankf. Etablissement ist 1905/1906 durch einen Fabrikneubau erweitert. Zugänge auf Gebäude- u. Masch.-Kti hierfür M. 252 384. Investier. 1906/07 zus. ca. M. 250 000; 1907/08 M. 96 845. Die Zugänge für die im J. 1907/08 in Corbach angelegte Fabrik erforderten ca. M. 1 150 000. Gesamtzugänge 1908/09: M. 992 997. 1909/10: M. 616 351. 1910/11: M. 1 702 001. Beschäftigt werden ca. 1200 Personen. Nach Dotierung eines Rückstell.-Kto mit M. 272 000, nach Abschreib. auf Anlagen M. 356 643, desgl. von M. 150 364 auf Dubiose, sowie von M. 422 000 Rückstellungen u. ausserord. Abschreib. auf Warenbestände schloss das Geschäftsj. 1910/11 mit M. 1 131 374 Unterbilanz ab, die aus dem R.-F. Deckung fand. Der Abschluss des Geschäftsj. 1911/12 ergibt einen Verlust von M. 1 852 216, welcher aus den vorhandenen Reserven Deckung findet. Per Verlust ist darauf zurückzuführen, dass bei der Abstossung älterer, nicht mehr marktfähiger Warenbestände besonders aus der Fahrradbereifung, erhebl. Preisnachlässe gewährt oder in der Inventur zugrunde gelegt werden mussten. Ferner lagen Minderleistungen der Massivreifen während der ersten Monate des abgelaufenen Geschäftsj. bei den schwebenden Verträgen vor; endlich wurden Verluste, die sich durch die völlige Neuorganisation u. Auflös. einzelner Filialen ergeben hatten, gänzl. verrechnet. Ausserdem wurden dem Disp.-F. M. 100 000 u. dem Rückstell.-Kto M. 162 000 zur Deckung von Ausfällen bei den Filialen u. einer in der Filiale Brüssel vorgekommenen Veruntreuung entnommen. Durch die Deckung des neuen Ver- lustes aus den Reserven ermässigen sich diese auf rund M. 500 000. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 22./1. 1910 um M. 2 000 000 in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1909, zu begeben zu mind. 250 %. Von diesen neuen Aktien wurden M. 1 500 000 den alten Aktionären 2: I v. 1.–15./3. 1910 zu 250 % angeboten (bezogen M. 1 600 000), die Begebung der restlichen M. 400 000 ist seitens der Verwalt. zu 270 % erfolgt. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), event. Dotierung des be- sonderen R.-F. (Grenze 15 % des A.-K.), bis 4 % Div., 5 % Tant. an A.-R. (mind. an jedes