1136 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1./4.; ab 1914 verst. Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist auf einen Zs.-Termin vorbehalten. Sicherheit: Kaut.-Hypoth. auf den Grundbesitz in Arnsdorf u. Querseiffen in Höhe von M. 618 000 zugunsten des Schles. Bankvereins (derselbe ist auch Pfandhalter). Der Erlös der Anleihe diente zur Rückzahl. von Hypoth. M. 330 000, zur Erweiterung der Holzschleiferei, Marienschleife u. der masch. Einricht. der Papierfabrik. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Kurs in Breslau Ende 1905–1912: 102.50, 102.50, 100, 98.50, 100.50, 101.25, 100.10, 98.50 %. Eingef. im Okt. 1905. Erster Kurs 101 %. Hypotheken: M. 40 000 auf Waldhaus Holzschleiferei. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Okt.-Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., event. sonst. Rückl., 4 % Div., vom Rest 6 % Tant. an A.-R. neben M. 3000 jährl. als Geschäfts-Unk. zu verbuchend. Fixum, Über- rest zur Verf. der G.-V. Die Tant. an Vorst. u. Angestellte wird als Geschäfts-Unk. verbucht. Bilanz am 30. Sept. 1912: Aktiva: Grundstücke 59 926, Gebäude 568 405, Masch. 548 689, Wasserkräfte 161 710, Eisenbahngeleise u. Chaussee 7748, Klär-Bassins u. Wasserleit. 12 518, Brunnenanlage 1, Utensil. 1, Pferde u. Geschirre 1, elektr. Lichtanlagen 12 925, Waldhaus- Holzschleiferei Brückenberg 62 242, Landwirtschaft 8158, vorausbez. Versich. 19 592, Kassa 17 552, Bankguth. 118 686, Kaut. 13 013, Beteilig. 29 900, Debit. 126 670, Aufgeld 18 000, Bestände 174 597. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Oblig. 600 000, Aufgeld-Rückstell. 18 000, Kredit. 100 370, R.-F. 52 576 (Rückl. 3768), Avale 18 000, Hypoth. 54 000, Rückstell. 28 995, Div. 60 000, do. alte 270, Tant. an A.-R. 2122, do. an Vorst. u. Beamte 1945, Grat. 2000, Talonsteuer-Res. 2041, Vortrag 17 619. Sa. M. 1 960 341. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 27 000, Kursvsrlust 117, Fabrikat.-Material. 678 133, Fabrikat.- u Geschäfts-Unk. 701 184, Betriebsgewinn 136 269, Vortrag 17 619. – Kredit: Vortrag 16 525, Zs. 1920, Landwirtschafts-Kto 4688, Beteilig. 105, Produktions-Kto 1 519 466. Sa. M. 1 542 705. Kurs Ende 1900–1912: 128, 103.50, 108.25, 117.75, 109, 124.75, 109.75, 71.50, 77.75, 102.75, 149, 139, 103.50 %. Eingeführt durch das Bankhaus Abraham Schlesinger in Berlin. Erster Kurs 15./3. 1900: 108 %. Notiert in Berlin. Diridenden 1897/968–1911/12: 5, 6, 8, 10, 7, 6, 4, 6, 5, 2, 3, 5½, 9, 9, 60/%. Coup.-Verf.: 4 J. ab 30./9. Direktion: Josef Fritsch, Ernst Weinrich. Prokurist: O. Spieler. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Lothar Heinr. Richter, Stellv. Bankier Max Schlesinger, Berlin; Rechtsanw. Dr. Otto Reier, Hirschberg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Abraham Schlesinger; Breslau u. Hirschberg i. Schl.: Schles. Bankverein u. dessen sonst. Filialen. Oberbayerische Zellstoff. und Papier-Fabriken Akt.-Ges., Sitz in Aschaffenburg. Gegründet: 19./11. 1904 mit Wirkung ab 1./7. 1904; eingetr. 14./1. 1905. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Die Firma lautete bis 1907 Papierfabrik am Baum mit Sitz in Miesbach. Sitz lt. G.-V. v. 31./8. 1907 nach München u. dann lt. G.-V. v. 10./7. 1911 nach Aschaffen- burg verlegt. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb des bisher von der Firma „Papierfabrik am Baum bei Miesbach, Ges. m. b. H.“' mit dem Sitz am Baum, Gemeinde Wies, betriebenen Papier- fabrikations- und Handelsgeschäftes. Gesamtübernahmepreis M. 1 231 314, von welchem M. 854 314 durch Schuldübernahme, M. 377 000 durch Überlassung von 377 Aktien à M. 1000 an die Vorbesitzerin ausgewiesen wurden. Ausserdem machte Rechtsanwalt Dr. W. Bayrhammer in München Einlagen (Wald 3 ha 57 a, Holzschleiferei, Turbinenhaus mit elektr. Kraftanlage u. Wasserkraft) zum Gesamtpreise von M. 423 000, wofür 420 Aktien à M. 1000 u. M. 3000 bar gewährt wurden. Die Ges. baute 1907/10 eine grosse Zellstoff- u. Papierfabrik in Redenfelden am Inn, wovon die Zellstoff-Fabrik am 1./10. 1909 in Betrieb kam; die erste Papiermasch. nahm im Jan., die zweite im Sommer 1910 den Betrieb auf. Arb. in Redenfelden ca. 600. Im J. 1911/12 wurde eine durchgreifende Neuordnung der Fabrikationsweise u. der ganzen Organisation des Unternehmens, sowie der weitere Ausbau der Anlagen in M. 459 000 Kostenaufwand durch- geführt. Absatz für die Produktion ist völlig vorhanden. Das Geschäftsjahr 1910/11 er- brachte einen Betriebsverlust von M. 222 413, hierzu M. 338 845 Abschreib., sodass ein Ge- samtverlust von M. 1 232 183 verblieb, der vorgetragen wurde u. sich 1911/12 um M. 759 688 auf M. 1 991 871 erhöhte; wegen Sanierung siehe bei Kap. Kapital: Bis 1913: M. 2 000 000 in 1200 Vorz.-Aktien u. 800 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000, erhöht lt. G.-V. v. 19./1. 1907 um M. 200 000 in 200, ab 1./1. 1907 div.-ber. Aktien, über- nommen v. einem Konsort. zu 112 %, angeb. den alten Aktionären 10:1 v. 6.–28./2. 1907 zu 114 %. Die G.-V. v. 31./8. 1907 beschloss zum Bau einer Zellstoff- u. Papierfabrik in Redenfelden Erhöhung um M. 1 500 000 (auf M. 2 500 000) in 1500 Aktien; von diesen neuen Aktien hat das Konsort. Pfälz. Bank etc. M. 600 000 zu pari übernommen, angeboten den alten Aktionären 4: 1 v. 5.–23./11. 1907 zu 109 %, einzuzahlen 25 % u. das Agio bei der Anmeldung, restl. 75 % später einberufen; bis 1./1. 1909 wurden auf die Einzahl. 4 % Bau-Zs. vergütet, doch waren von den jeweiligen Einzahl. Stück-Zs. nicht zu entrichten. Infolge Anderung der Firma war die neue Firma durch Stempelaufdruck auf sämtl. alten Aktien vorzunehmen. Das Geschäftsj. 1908/09 schloss nach M. 54 758 Abschreib. mit einem Verlust von M. 109 718