Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1137 ab; erhöht 1909/10 auf M. 640 076. Zur Tilg. desselben sowie zur Abschreib. der in Redenfelden aufgelaufenen unproduktiven Werte beschloss die G.-V. v. 15./1. 1910 die Herab- setzung des A.-K. von M. 2 500 000 auf M. 2 000 000 durch Zus. legung der Aktien 5: 4 (Frist 30./4. 1910 bezw. 15./9. 1910). Gleichzeitig beschloss die G.-V.2 Das A.-K. wird bis zu M. 800 000 durch Ausgabe von Vorz.-Aktien erhöht, welche eine Vorz.-Div. von 5 %, jedoch ohne Nach- zahlungspflicht, erhalten. Durch Zuzahlung von 10 % auf die zus. gelegten Aktien konnten diese in Vorz.-Aktien umgewandelt werden, was mit 1200 Stück geschah, auf die zus. M. 120 000 zugezahlt wurden. Die Mehrheit der Aktien ging im April 1911 an die Akt.-Ges. für Maschinenpapier-(Zellstoff)-Fabrikation in Aschaffenburg über, welche die Aktien durch die Pfälz. Bank in München aufkaufen liess, u. zwar die Vorz.-Aktien zu 40 %, die St.-Aktien zu 30 % des Nominalbetrages. Zur Sanierung der Ges. bezw. zur Beseitigung der Ende Juni 1912 auf M. 1 991 871 angewachsenen Unterbilanz beschloss die a. 0. G.-V. v. 18./1. 1913 die Einräumung des Rechts an die Aktionäre, durch Zuzahlung von 150 % auf jede Stamm- bezw. von 75 % auf jede Vorz.-Aktie ihre Aktien in Vorz.-Aktien II. Kategorie umzuwandeln. Den Vorz.-Aktien II. Kategorie soll das Recht eingeräumt werden, vom Reingewinn zuerst bis zu 6 % und bei der Liquidation im voraus bis zu 110 % ihres Kapitals zu erhalten. Hypotheken: M. 315 176 auf Anlagen Miesbach (am Baum u. Schmerold); M. 24 365 auf Anlage Redenfelden. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Bis 1912: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Div. an Vorz.-Aktien (ohne Nachzahl.-Anspruch), 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Wegen neuer Gewinn-Verteilung siehe bei Kap. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Fabrik-Anlagen in Redenfelden u. Miesbach: Grund- stücke u. Waldbesitz 312 144, Wasserkräfte 369 546, Kanal- u. Wehranlage 156 500, Wohn- u. Fabrikgebäude 2 976 500, Masch., Apparate, Utensil. etc. 3 474 000, Bestände an Roh- u. Betriebsmaterial sowie halbfertige u. fertige Produkte 879 986, Kassa 16 977, Kaut.-Effekten 10 000, Verlustvortrag aus 1910/11 1 232 183, Verlust pro 1911/12 759 688. – Passiva: Vorz.- Aktien 1 200 000, St.-Aktien 800 000, Hypoth. 339 541, Rückstell. für Gebühren-Aquivalent, Berufsgenossenschaft etc. 46 502, Kredit. 7 801 482. Sa. M. 10 187 527. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 232 183, Gen.-Unk., Versich., Provis., Steuern etc. 135 112, Bank- u. Hypoth.-Zs. 403 077, Abschreib. auf Fabrik-Anlagen 290 594. – Kredit: Betriebsgewinn pro 1911/12 69 096, Verlust 1911/12 759 688, do. 1910/11 1 232 183. Sa. M. 2 060 968. Dividenden 1904/05–1911/12: 9, 9, 5, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. (K.) Direktion: Dir. Franz Dessauer, Dir. Dr. Gust. Hasterlik, Aschaffenburg. Prokurist: M. Leypoldt, Aschaffenburg. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Wilh. Schäfer, Diez a. d. L.; Gen.-Konsul Bank-Dir. Dr. Jos. Löhr, Bank-Dir. J. Krapp, München; Dr. Curt Albert, Wiesbaden. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: Pfälz. Bank, Bayer. Handelsbank; Aschaffenburg: Bayer. Handelsbank. Papierfabrik Baienfurt in Baienfurt b. Niederbiegen i. Wurtt. Gegründet: 30./10. 1871. Zweck: Betrieb einer mechan. Papierfabrik, Holzschleiferei, Cellulosefabrik u. verwandter Branchen. 1897 wurde die Holzschleiferei Pflegelberg erworben. Arb.-Zahl ca. 370. Für Neu- anlag. wurden 1901/02–1908/09 M. 87 028, 115 117, 81 331, 149 380, 22 809, 100 021, 63 720, 66 270 aus- gegeben. Sie bestehen in der Hauptsache in dem Umbau der Cellulosefabrik, der allein M. 102 000 gekostet hat, u. in dem Ankauf von 2 an den Fabrikhof angrenzenden 6 Morgen grossen Grundstücken zur Vergrösserung des Holzlagerplatzes. 1906/07 fanden vorwiegend Ersatz- bauten für die im Juni 1906 dem Brande zum Opfer gefallenen Gebäulichkeiten statt. 1907/08 Ankauf des Bauerngutes Gresser etc.; 1908/10 Papiermasch.-Umbau, Bau eines Arb.-Hauses, eines neuen Bleichhauses etc.; Kosten hierfür bis Ende Juni 1910: M. 152 530. Zugänge 1910/11 M. 206 410 besonders für den Bau einer 700 PS. Dampf-Res.-Masch.; 1911/12 M. 139 982. Arb. insges. ca. 370 Personen. Kapital: M. 1 008 000 in 560 Inh.-Aktien à M. 1800. Urspr. 550 Aktien à fl. 1000 = M. 942 857, umgewandelt lt. G.-V. v. 14./7. 1890 in 550 Aktien à M. 1800, zugleich erhöht um 10 Aktien à M. 1800 auf M. 1 008 000. Hypotheken: M. 470 000 zu 4 %, ab 1905 seitens des Darleihers auf 25 Jahre unkündbar, seitens der Ges. nach 15 Jahren kündbar, nach 6 Jahren sind bereits Heimzahl. zulässig. Annuitäten-Anleihe von 1910: M. 300 000 zu 4 % verzinsl. u. innerhalb 35 Jahren tilgbar. (bei einem jährl. Aufwand von M. 16 623 = 5.541 %). Vorerst wurden in 1909/10 M. 100 000, 1910/11 weitere M. 100 000 behoben. Hypothek: M. 51 400 (Stand ult. Juni 1912). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. am 1. Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 5 % Div., dann event. Sonderrückl., vom Rest je 10 % Tant. an Vorst. u. A.-R., Uberrest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Gemeinsame Anlagen: Kanal- u. Wasserkraft 179 731, Bahnanlage 1, elektr. Anlagen 8755, Pferde u. Wagen 1, Utensil. 898; Papierfabrik u. Holz- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 19121913. II. 72