1144 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Isidor Rosenfeld, Mannheim; Hugo Rasch, Bramsche; Karl Steinmann, Cöln; Alex. von Heimendahl, Haus Bockdorf b. Kempen; Karl Devries, Crefeld; Emil Zilling, Leipzig. Aktiengesellschaft für Papierfabrikation zu Cassel, Direktion in Speele. Gegründet: 30./10. 1903; eingetr. 11./11. 1903. Gründer siehe Jahrg. 1905/06. Zweck: Herstell. u. Verkauf von Papier, Papierstoffen u. verwandten Artikeln, Erwerb, Erricht., Betrieb hierzu dienender Fabriken. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Holzschleiferei u. Lederpappenfabrik Leop. Wertheim in Speele b. Cassel. Die a. o. G.-V. v. 2./7. 1908 beschloss den Ankauf der Pabier-Industrie-Ges. m. b. H. Werrawerke in Vacha. Dieses Werk wurde 1911 wieder verkauft. Kapital: M. 732 000 in 732 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 620 000, erhöht lt. G.-V. v. 30./6. 1906 um M. 600 000 (also auf M. 1 220 000), begeben zu pari. Die a o. G.-V. v. 5/11 1908 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 488 000 (also auf M. 732 000). Die gleiche G.-V. beschloss Erhöhung um M. 300 000 (also auf M. 1 032 000) in 300 Aktien zu pari. Als Einlage auf sämtliche neuen Aktien sind von den Werrawerken, Papierindustrie-Ges. m. b. H. in Vacha die von dieser betriebene Fabrik in Vacha nebst sämtlichen Inventarstücken, Vorräten u. Forderungen nach Massgabe des Vertrags v. 29./9. 1908 übertragen worden. Die Ges. geriet im März 1909 in Zahlungsschwierigkeiten u. wendete sich an ihre Gläubiger, die einer aussergerichtlichen Abwicklung zustimmten. Auf die vorrechtslosen Gläubiger sind 8 % entfallen. Im Nov. 1909 schwebten Verhandlungen, welche die Wiederaufnahme des Betriebes bezweckten, auch beschloss die G.-V. v. 19./11. 1909 die Herabsetzung des A.-K. um M. 300 000, also auf M. 732 000. Die im Febr. 1910 veröffentlichte, vor obiger Abwicklung aufgestellte Bilanz per 31./7. 1909 wies einen Verlust von M. 479 792 auf. Das Geschäfts- jahr 1910/11 ergab einen neuen Verlust von M. 523 012, wovon M. 430 341 von einer Abschreib. auf Besitz Vacha herrühren. Hypothek: M. 162 000. Anleihe: M. 1 250 000, aufgenommen lt. G.-V. v. 2./7. 1908; Ende Juli 1911: mit M. 1 000 000 zu Buch stehend. Geschäftsjahr: 1./8.–31./7. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. hesondere Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Übrigen Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Juli 1911: Aktiva: Wasserkraft 400 000, Wehr- u. Wasserbauten 232 617, Grundstück 69 767, Gebäude 339 248, Masch. 478 220, Gleisanlage 17 340, Werkzeuge 1720, Beleucht. 5890, Feuerversich. 1525, Verlust 92 670, Verlust Vacha 430 341, zus. 523 012. –— Passiva: A.-K. 732 000, Obligat. 1 000 000, Hypoth. 162 000, Kredit., Instandhalt., Oblig., Zs., Feuerversich. u. vorausbez. Pacht 175 339. Sa. M. 2 069 339. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 45 000, Hypoth.-Zs. 7665, Abschreib. 36 757, do. Vacha 430 341, Feuerversich. 4453, Unk. 795, vorausbez. Pacht am s 9 0. Kredit: Pacht 6000, Verlust-Saldo 523 012. Sa. M. 529 012. Dividenden 1903/1904–1909/1910: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 % Direktion: Karl Dohr, Speele. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Karl Friess, Fabrikant Jakob Hecht, L. Wertheim, Cassel Arth. Sally Wertheim, Hamburg; Privatier ful. Spatz, Fulda. Act.-Ges. für Pappenfabrikation in Charlottenburg, Charlottenb. Ufer 50/51, mit Fil. in Breslau u. Fordon b. Bromberg. Gegründet: 14./3. 1872. Sitz bis 1./4. 1899 in Berlin. Börsenname: Berliner Pappen-Fabrik. Zweck: Pappenfabrikation in den Fabriken zu Charlottenburg, Breslau u. Fordon. Bezüglich der Anderungen des Besitzstandes der Ges. seit 1872 s. die früheren 9 ahrg. dieses Handbuches. Nach Zerstörung der Fabrik Pankstr. 46 im Dez. 1898 durch Schadenfeuer Ankauf der Charlottenburger Papier- u. Pappenfabrik Gebr. Damcke zu Charlottenburg, Charlottenburger Ufer 50/51 ab 1./1. 1899. Die Grundstücke sind ca. 8749 qm gross, dieselben wurden 1906 durch Ankauf einer vorgelagerten Parzelle (Preis M. 36 269) vorteilhaft arrondiert. Die Breslauer Fabrik ist 1902 erweitert bezw. umgebaut (Aufstellung einer neuen Dampf- Masch. von 110 PS. u. Einricht. elektr. Beleucht.), März 1903 aber von einem unbedeutenden Schadenfeuer des Lagers betroffen. Ende Nov. 1902 zur Beseitig., einer Konkurrenz An- kauf der unmittelbar an der Bahn gelegenen Pappenfabrik Fordon bei Bromberg einschl. Masch. u. Einricht. für M. 81 500, der Summe der darauf lastenden 4 % Hypoth. (inzwischen getilgt). Für die Vorräte wurden M. 3000 bezahlt. Grösse des Terrains ca. 4 Morgen; Feuer- taxe der 1894/95 errichteten Gebäude u. Einricht. M. 164 000. Anfangs 1909 wurden die Terrains u. Gebäude der Potsdamer Fabrik (seit Okt. 1908 stillgelegt) mit M. 275 000 verkauft, dagegen die Masch. (Buchwert M. 43 700) auf die anderen Betriebe verteilt. Von dem Ver- kaufspreis wurden M. 100 000 zur Rückzahlung einer 4 % Hypoth. auf Charlottenburger Grundstück verwendet. Der aus dem Verkauf verbleibende Restbetrag von M. 175 000 hat It. a. o. G.-V. v. 11./3. 1909 in der Weise Verwendung gefunden, dass Aktien der Ges. im Nominalbetrage v. M. 225 000 i. Wege der öffentl. Submissiom angekauft wurden; siehe bei Kap.