Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Plag in Beziehung stehen. Der Ges. gehören die Zellstofffabriken Wildshausen-Oeventrop (Bez. Arnsberg, Westf.) und Oberleschen (Bez. Liegnitz), woselbst seit 1899 auch ein Sägewerk u. seit 1906 eine Papierfabrik in Betrieb genommen wurde, sowie seit 1909 die Packpapier- fabrik Niederleschen. Der Grundbesitz der Ges. in Wildshausen beträgt 52 ha 77 a 55 qm, davon bebaut rund 5700 qm. Die Fabrikanlagen bestehen aus einer Cellulosefabrik mit allen maschinellen Einricht., einem Lokomotivschuppen, Reparaturwerkstätten, einer Holzschleiferei, 1 Wohnhaus, 1 Kontor- u. Wohngebäude u. 2 kleineren Wohnhäusern für Angestellte, 1 Normalspurbahn von ca. 2 km Länge. Der Grundbesitz der Ges. in Ober- u. Nieder-Leschen beträgt 90 ha 17 a 84 qm, davon bebaut 3 ha 80 a 24 qm, mit 1 Cellulosefabrik mit allen maschinellen Einricht., Lokomotivschuppen, Reparaturwerkstatt, 1 Holzstoffabrik, 1 Sägewerk, 2 Papierfabriken (1910/11 eine neue Papiermasch. in Betrieb genommen), 1 Direktorwohn- haus, Kontorgebäude, 20 Wohngebäuden, 1 Anschlussgleis. Beschäftigt werden in sämtl. Betrieben ca. 600 Arb. Die Ges. hat 1891 u. 1899 zu ihrem Areal bei Wildshausen benachbarte Grundstücke (Kunstwiesen u. Waldbestand) hinzuerworben; Gesamtbesitz daselbst jetzt ca. 50 ha. Hierdurch ist die Fabrik in ihrer Wasserversorgung unabhängig u. beliebig ausdehnungs- fähig geworden. Aufwendungen für Neuanlagen 1903/04–19141/12 einschl. Papierfabrik Niederleschen M. 100 011, 286 934, 219 246, 55 874, 125 552, 34 027, 128 439, 607 463, 214 690; für Instandhaltung der Anlagen 1907/08–1911/12 M. 107 353, 119 533, 162 416, 153 510, 157 675 zu Lasten des Betriebes. Die Ges. hatte sich seinerzeit, um sich die Verarbeitung ihrer Abfälle in Niederleschen zu sichern, bereits bei Gründung der Papierfabrik Niederleschen an dieser mit M. 100 000 Aktien u. später mit weiterem Aktienbesitz bdeteiligt. Diese Beteil. bot aber keine ausreichende Bürgschaft für die Erfüllung der oben genannten Zwecke; es wurde deshalb in der G.-V. v. 16./12. 1901 eine Art Fusion mit der Nieder- leschener Fabrik vereinbart (siehe Jahrg. 1909/10 d. B.); diese blieb als selbständige Ges. bestehen; die Dresdner Ges. hatte nur den gesamten Betrieb übernommen, sie konnte aber das Niederleschener Unternehmen vertragsgemäss jederzeit ankaufen, was lt. G.-V. v. 14./12. 1909 geschehen ist (siehe bei Kap.). Für das Geschäftsj. 1911/12 verblieb nach M. 109 103 Abschreib. nur ein Reingewinn von M. 24 592, der vorgetragen wurde. Produktion von Zellstoff u. Holzschliff 1902/03–1911/12: kg 9249 900, 9 659 893, 9883 045, 10 930 386, 11 330 066, 11 978 649, 11 311 270, 13 825 094, 14 758 518, 14 897 307; fakturiert wurden in den gleichen Jahren: 9 206 774, 9 638 832, 9 886 077, 10 928 958, 11 287 421, 12 030704, 11 390 065, 12 377 756, 15 127 461, 14 918 168; Papierproduktion in Ober- u. Niederleschen: 1 127 212, 1 952 769, 2 344 279, 3 577 963, 3 937 183, 4 370 014, 4 359 957, 5 071 908, 6 397 305, 7 658 684 kg; fakturiert wurden 1 267 749, 1 874 842, 2 314 608, 3 559 941, 3 929 784, 4 338 817, 4 232 159, 5 152 891, 5 870 608, 8 009 411 kg. Erlös aus Abfällen 1902/03–1907/08: M. 40 107, 37 589, 48 882, 39 612, 41 500, 35 152; 1908/09–1911/12: 455 248, 444 128, 501 030, 573 787 kg Abfälle. Kapital: M. 2 000 000 in 1315 mit dem Vermerk ,Bezugsrecht ausgeübt 1902 bezw. „zus. gelegt lt. G.-V. v. 16./12. 1901“ abgest. Aktien à M. 1000 u. 685 Aktien à M. 1000 von 1909 u. 1910. Urspr. M. 1 700 000. Rückkauf von M. 70 000 lt. G.-V. v. 6./12.1893 u. Zus. legung von 5:3 Aktien lt. G.-V. V. 22./1. 1896. Nicht zus.gelegte Aktien haben ihre Rechte verloren. A.-K. betrug somit bis Ende 1898 M. 978 000. In der G.-V. v. 28./11. 1898 wurde Erhöh. des A.-K. um M. 489000 (auf M. 1 467 000) in 489 ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien (Nr. 1701–2189) à M. 1000 beschlossen, an- geboten den Aktionären 2: 1 v. 1.–15./2. 1899 zu 107 % und bis auf M. 19 000 von ihnen be- zogen; letztere wurden zu 110.80 % begeben. Von dem Erlös der neuen Aktien sind M. 100 000 zur Übernahme von nom. M. 100 000 Vorz.-Aktien der Papierfabrik Niederleschen verwandt worden, der Rest diente zu Betriebserweiterungen und Stärkung der Betriebsmittel. Zur Durchführung des mit der A.-G. Papierfabrik Niederleschen geschlossenen Betriebsvertrages, Vornahme von Abschreib. u. zwecks Zuführung neuer Geldmittel beschloss die G.-V. v. 16./12. 1901 Herabsetzung des A.-K. um höchstens M. 978 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3: 1; die Aktien, auf welche bis 19./4. 1902 eine Zuzahl. von 25 % = M. 250 bpro Stück geleistet wurde, blieben von der Zus. legung verschont; ausserdem erhielten die zuzahlenden Aktionäre Aktien der A.-G. Papierfabrik Niederleschen, und zwar die Inh. von je 4 Aktien eine auf den Inh. lautende zu M. 1000, die Inh. von weniger als 4 Aktien die entsprechende Anzahl auf Namen lautender Aktien zu M. 250. Die Aktionäre, deren Aktien im Verhältnis 3: 1 zus. gelegt wurden, die also nichts zuzahlten, erhielten für je 3 zus.- gelegte Aktien 1 Nam.-Aktie der Papierfabrik Niederleschen zu M. 250 unentgeltlich aus- gefolgt und den Aktionären, welche nur 1 oder 2 Zellstoff-Aktien besitzen, zu jeder alten Aktie einen Bezugsschein, von welchen auf je 3 derselben eine Niederleschener Nam.-Aktie zu M. 250 ausgefolgt wurde, unentgeltlich gewährt. Auf 1240 Zellstoff-Aktien wurde die Zuzahl. geleistet, 168 wurden zur Zus. legung, 5 zur Verwertung für Rechnung der Beteiligten eingereicht; 54 fristgemäss nicht zur Zus. legung eingereichte Aktien des Zellstoff-Vereins wurden für ungültig erklärt u. damit nach gesetzl. Bestimmungen verfahren; beim Verkauf von 19 Ersatzaktien an der Berliner Börse fiel auf jede Aktie ein Erlös von M. 199.30, der zuzügl. des zugehörigen Bezugscheines auf Niederleschener Aktien bei der Dresdner Zahlst. zu erheben ist. Nach Durchführung genannter Beschlüsse ergab sich eine Reduktion des A.-K. des Zellstoff-Vereins um M. 152 000 auf M. 1 315 000. Die M. 152 000 sind samt dem Vortrag aus 1900/1901 (M. 112 265) u. dem aufgelösten Div.-R.-F. (M. 93 884), zus. M. 358 149 zu ausserord. Abschreib. (M. 350 149) und mit M. 8000 zur Rückstell. für Kosten etc. verwandt.