1182 Druckereien, Buch- und Zeitungs-Verlag, Kunst-Anstalten, Buchhandel etc. Charlottenburg; Redakteur Gust. Künkel, Redakteur Benj. Zuelzer, Schöneberg. Auf das A.-K. brachte Moritz Zuelzer mit Wirkung ab 1./10. 1905 in die Ges. ein das ihm gehörige Zeitungsunternehmen, insbesondere die von ihm unter der Firma Allg. Fleischer-Zeitung, Verleger Moritz Zuelzer, u. der Firma Deutsche Wurst-Fabrikanten-Zeitung, Verleger M. Zuelzer, Inhaber der Verlagsbuchhandlung M. Zuelzer & Co. u. der Firma M. Zuelzer & Co. zu Berlin betriebenen Handelsgeschäfte mit dem Firmenrechte. Wert der ges. Einlage M. 957 000, wofür Moritz Zuelzer 957 Aktien erhielt. 6 Zweck: Betrieb von Zeitungsunternehmungen. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zwecks An- kaufs des Grundstücks Adlerstr. 12-13 behufs Erricht. einer eigenen Buchdruckerei lt. G.-V. v. 2./4. 1912 um M. 200 000 in 200 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1912, begeben zu 120 %. Hypotheken: M. 270 000, aufgenommen 1911/12. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1912: Aktiva: Verlagkto 908 000, Grundstück 109 100, Gebäude 279 610, Maschin. u. innere Einricht. 213 105, Mobil. 21 233, Debit. 526 080 (davon 369 761 Bankguth.), Lagerbestand, Verlag (Werke, Fachbücher etc.) 26 745, Kassa 15 895. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 123 553, Hypoth. 270 000, Kredit. 257 337, Gewinn 248 880. Sa. M. 2 099 771. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 462 791, Druckereikto inkl. Überweisungs- gebühren u. Frankatur für Beförderung der Zeitung 609 360, Abschreib. a. Mobil. 2595, do. Dubiose u. Abschreib. 25 125, Reingewinn 248 880. – Kredit: Vortrag 29 883, Eingänge auf abgeschr. Forder. 10 122, Inserate u. Abonnement 1 280 698, Zs. 5100, Verlag 22 948. Sa. M. 1 348 753. Dividenden 1905/06–1911/12: 8, 8, 8, 10, 14, 14, 14 %. (Gewinn 1905/06–1911/12: M. 114616, 104 369, 105 095, 133 889, 185 396, 254 211, 248 880.) . Direktion: Moritz Zuelzer. Prokuristen: Ida Dugath, Gust. Künkel, Elisabeth Müller. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Carl Zillmer, Stellv. Bankier Fritz Sponholz, Berlin; Rentier Herm. Levin, Charlottenburg; Geheimrat Gust. Boldt, Rostock. 3 Y Je ― e Berlin-Neuroder Kunstanstalten, Actiengesellschaft in Berlin Centralbureau der fusionierten Betriebe und deren Musterlager in Berlin W., Köthenerstr, 28/29 I. Et. Fabriken in Brandenburg a. H., Dresden, Neurode (Schles.) und Braunau (Böhmen), auch Filiale in Wien. Gegründet: 4./1. 1888; eingetr. 4./4. 1888. Die Firma lautete bis 15./10. 1900 „Neuroder Kunstanstalten, A.-G., vorm. Treutler, Conrad & Taube“. Die Übernahme der Fabriken der früheren Firma Treutler, Conrad & Taube nebst Vorräten, Aussenständen etc. erfolgte ab 13./6. 1887 für M. 1 090 207 gegen M. 90 207 Hypoth. und Buchschulden, M. 2000 in bar und M. 998 000 in Aktien. Zweck: Erwerb, Herstellung u. Vertrieb von Gegenständen des Kunstverlags, des Kunstdruckes, der Luxuspapierfabrikation, der Papierfärberei und sonstiger Papierfabrikate, des Reklame- und Plakatwesens, von Kartonnagen aller Art und ähnlichen oder gleichen oder ähnl. Zwecken dienender Erzeugnisse. Die Ges. fertigt in der Hauptsache Buntdruck- Artikel für Reklame und gewerbliche Zwecke, sowie Gratulationskarten und Ansichtspost- karten — letztere auch in photogr. Ausführung — an. Die Fabriken in Neurode u. Braunau arbeiten gegenwärtig mit 3 Papierfärbmasch., 7 Kalandern und Satiniermasch., 26 Hand- und Dampfprägewerken, 40 chromo-lithograph. Schnellpressen, 2 Buchdruckpressen, 22 Hand- pressen, 40 Hilfsmaschinen etc. Ca. 900 Arb. u. Arbeiterinnen. Areal der Grundstücke 5 ha 30 a. 24 qm. 1888/89 Errichtung einer Zweigniederlassung in Braunau (Böhmen) auf eigenem Grund- stück; die Ges. ist daselbst für Osterreich koncessioniert. Die G.-V. v. 15./10. 1900 beschloss unter Erhöhung des A.-K. bis um M. 1 300 000 (siehe unten) Vereinigung der Ges. mit der Ber- liner Kunstdruck- und Verlagsanstalt vorm. A. & C. Kaufmann (A.-K. M. 1 600 000, Dv. 1895 – 99: 7½, 0, 4, 4½, 4½ %) ab 1./1. 1900 durch Übertragung des Vermögens letztgenannter A.-G. unter Ausschluss der Liquid. an die Neuroder Kunstanstalten gegen Gewährung von Aktien derselben, und zwar erhielten die Aktionäre von Kaufmann für 5 Aktien unter Zuzahlung von je M. 250 je drei neue Neuroder Aktien oder für 2 Aktien ohne Zuzahlung eine Neuroder Aktie; in beiden Fälleff mit Div.-Recht ab 1/7 1900 Der Umtausch hatte bis spät. 15./5. 1901 zu erfolgen. Die bare Zuzahlung ging auf 1245 Kauf- mann-Aktien ein, gegen welche 747 neue Neuroder Aktien gewährt wurden; eine Aktie à M. 1000 wurde angekauft und für 354 Kaufmann-Aktien wurden 177 neue Neuroder Aktien ausgefolgt. Als Fusionsvaluta waren also den Aktionären von Kaufmann zus. 924 neue Neu- roder Aktien à M. 1000 zu gewähren. Die Durchführung der Fusions-Transaktion hat einen buchmässigen Gewinn von M. 806 546 exkl. des Agios der neu ausgegeb. M. 376 000 Aktien (s. unter Kapital) ergeben, welcher mit M. 84 077 zur Deckung der dabei entstandenen Unk., soweit solche nicht aus dem Agio bestritten sind, mit M. 690 534 zu Abschreib. u. M. 31 934 zur Bildung eines R.-F. II verwandt worden ist. Die Ges. Kaufmann ist lt. handelsger. Ein- tragung v. 22./6. 1901 erloschen. – Aus der Vereinigung mit der Kaufmann-Ges. resultierte neben der dadurch geschaffenen Vergrösserung des Betriebes, sodass u. a. insges. 60 Schnell- Pressen, 15 Dampf-Balanciers und 52 Prägepressen thätig sind, auch die Beteiligung der Neuroder Kunstanstalten an der Schlesischen Spitzenpapierfabrik Fingerhut & Co., G. m. b. H. in Breslau u. an der Patent-Kartonnagen-Fabrik, G. m. b. H. in Berlin; beide Beteil. 1906/07 bis auf M. 1 abgeschrieben (s. unten); diese Beteil. wurden Anfang 1909 mit zus. M. 67 500 verkauft.