Druckereien, Buch- und Zeitungs-Verlag, Kunst-Anstalten, Buskhandel etc. 1214 worden sind. Unter solchen Umständen beschloss die a. o. G.-V. v. 25./1. 1909 die am 31./1. 1909 fällige Div. nicht zur Auszahlung zu bringen, sondern den Betrag von M. 67 680 einem Rückstell.-Kto zu überweisen; ferner wurde eine Revisions-Kommission gewählt mit dem Auftrag, in Gemeinschaft mit der neuen Direktion nochmals einen Bericht über die Lage des Unternehmens auszuarbeiten, sowie auch eine Zwischenbilanz per 31./1. 1909 auf- zustellen; eine andere Kommission hatte über eine Sanierung zu beraten und der nächsten G.-V. entsprechende Vorschläge zu machen (s. unten). Sanierung 1909: Die Betriebserträgnisse des Jahres 1908/09 inkl. M. 21 820 Gewinnvortrag u. M. 4790 Mietseinnahmen bezifferten sich auf M. 239 805. Demgegenüber betrugen Handl.- u. Betriebs-Unk., Zs. etc. zus. M. 475 746. Hierzu kamen als Abschreib. auf Gebäude, Masch., Inventar etc. M. 335 111, so dass ein Verlust von M. 571 053 verblieb. Zur teil- weisen Deckung desselben standen der R.-F. u. diverse Rücklagen u. Rückstell. in Höhe von zus. M. 118 211 zur Verfügung, so dass M. 452 841 als Verlust auf neue Rechnung vorzutragen waren. Nach dem Geschäftsbericht ist dieser Verlust entstanden auf dem Fabrikations-Kto durch Minderbewertung der Bestände für den Buchverlag (gegenüber 1908) in Höhe von M. 46 000, der fertigen u. halbfertigen Waren um M. 176 900 u. der Materialien um M. 18 700. Eine weitere Erklärung fand das Verlustresultat durch sich notwendig machende Abschreib. auf den Buchverlag in Höhe v. M. 221 482 u. auf Debit. in Höhe v. M. 61 772. Ferner sind an aussergewöhnlichen Aufwendungen, die das Resultat ungünstig beeinflussten, zus. M. 104 800 entstanden. Zur Sanierung der Ges. beschloss die a. o. G.-V. v. 30./10. 1909: a) Das A.-K. (M. 1 158 000 in 642 Vorz.-Aktien u. in 516 St.-Aktien) soll zum Zwecke der Vernichtung der Vorz.-Aktien Nr. 469–508, 421–430, 436–460 u. der St.-Aktien 36–40, 46–51, 105–141 auf M. 1 035 000, zerlegt in 567 Vorz.-Aktien u. 468 St.-Aktien herabgesetzt werden; b) das A.-K. soll weiter zwecks Beseitigung der Unterbilanz u. Vornahme v. Abschreib. herabgesetzt werden auf äusserst M. 543 000, durch Zus. legung der Vorz.-Aktien 4: 3 u. der St.-Aktien 4: 1 (Frist 20./3. 1910), sodass verblieben: 426 Vorz.-Aktien u. 117 St.-Aktien, alsdann soll das A.-K. um 216 Vorz.-Aktien erhöht werden, dass es künftighin M. 759 000, zerlegt in 642 Vorz.-Aktien u. 117 St.-Aktien, beträgt; c) das A.-K. soll weiter herabgesetzt werden durch Vernichtung der- jenigen 117 Stück St.-Aktien, die beim Bezuge neuer Vorz.-Aktien mit 75 % in Zahlung gegeben werden. Je M. 100 000 neuer Aktien werden von der Allg. D. Cr.-Anstalt u. der Leipziger Credit- u. Spar-Bank übernommen, die sie den alten Aktionären zum Parikurs anboten. Durch die Sanierung wurde der Verlust v. M. 452 841 gedeckt u. eine Res. v. etwa M. 46 000 geschaffen. Der Beschluss der a. o. G.-V. v. 30./10. 1909 wurde lt. gerichtlicher Eintragung v. 22./4. 1910 in folg. Weise durchgeführt: Herabsetzung u. Wiedererhöhung des A.-K. Das A.-K. ist auf M. 624 000, zerlegt in 562 Vorz.-Aktien u. 62 St.-Aktien im Nennbetrage von je M. 1000 herabgesetzt worden und ist weiterhin um M. 39 000 in 39 Vorz.-Aktien im Nenn- betrage von M. 1000 erhöht worden. Im übrigen ist die Erhöhung des A.-K. gescheitert. Das A.-K. beträgt nunmehr M. 663 000. Siehe auch das betreffende Gewinn- u. Verlust-Kto (Sanierung). Die Ges. beabsichtigt solange keine Div. auszuschütten. bis nicht das Konto der „Bücher des Deutschen Hauses“'' voll abgeschrieben ist u. die alten Schulden bei der Commerz- u. Discontobank abgestossen sind. Genussscheine, davon 284 Stück ausgegeben lt. G.-V. v. 5./3. 1907 (s. oben). Dieselben haben die Form von indossablen Verpflichtungsscheinen, die an Ordre lauten, und werden mit zugehörigen Gewinnanteilscheinen und je einem Erneuerungsschein aus- gegeben. Die Inhaber von Genussscheinen haben keinerlei Aktionärrechte, insbesondere kein Stimmrecht und keinen Einfluss auf die Führung der Geschäfte und auf die Feststellung des Jahresgewinns. Vorzugsaktien und Genussscheine haben Dividenden- rechte lt. Gewinnverteil. (s. unten). Im Falle der Liquidation erhalten nach Bezahlung der Gesellschaftsschulden zunächst die Vorzugsaktionäre den Nennbetrag ihrer Aktien. Dann erhalten die Inhaber von Genussscheinen bis zu M. 500 auf je einen Genussschein. Hier- nach werden die St.-Aktien bis zum Nennbetrage ausgezahlt, der Rest wird unter die Vorzugsaktionäre u. Stammaktionäre gleichermassen verteilt. 17 Genussscheine sind im Besitz der Ges. Hypotheken: M. 270 000 erststellig auf dem Leipziger Grundstücke. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Bis Okt. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. Nach Zahlung von 6 % Vorrechts-Div. an die Vorz.-Aktien erhalten die Genusssch. bis zu je M. 30 Div., danach die St.-Aktien bis zu 4 %, während der Restgewinn nach 10 % Tant. an A.-R. (mindestens M. 2000) und bis 15 % an den Vorstand unter allen Aktionären gleichmässig verteilt wird. Die Genussscheine sollen mit je M. 500 verlost werden können. Bilanz am 31. Mai 1912: Aktiva: Grundstück 153 230, Gebäude 490 000, elektr. Kraft- u. Lichtanlage 18 850, Kessel u. Dampfmasch. 32 000, Heiz.-Anlage 12 000, Betriebsmasch. 150 000, Platten u. Schriften-Stamm 12 000, Inventar 1, Pferde u. Wagen 1, Bücher des Deutsch. Hauses: a) Bestände an fert. Büchern 87 977, b) Kontokorrent-Saldo 89 033, Material. 122 202, Fabrikat. 346 410, Debit. 337 992, Kaut. 625, Kassa 7523, Wechsel 2520, Effekten 1, Kto Neue Rechnung 12 026. – Passiva: A.-K. 663 000, R.-F. 40 000 (Rückl. 15 000), Delkr.-Kto (Bücher des Deutschen Hauses) 100 000 (Rückl. 30 000), Hypoth. 270 000, Kredit. 196 240, Akzepte 106 224, Bankkto a) Akzepte 420 000, b) laufendes Kto 34 251, Arb.-Unterst.-F. 1240, Kto Neue Rechnung 29 380, Rückstell. f. Putzarb. 5000, Vortrag 9055. Sa. M. 1 874 393. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Hypoth.-Zs. 12 487, Agio-Diskont u. Zs. 57 579, Reparat. 18 245, Arb.-Versich. 15 227, Handl.-Unk. 180 549, Betriebs-Unk. 133 812, Abschreib. 101 645.