Holz-Industrie. 1217 — von 13 Wohnhäusern sich befinden. Die Fabrikgebäude ausschl. der Lagerschuppen umfassen 18 722 am bebaute Fläche. Das Sägewerk ist 1900, die Stuhlfabrik, nachdem sie im Jahre 1907 fast vollständig niedergebrannt war, im Jahre 1908 neu erbaut. Zu dem Fabrik- grundstück gehört eine Wasserkraft von etwa 40 PS. mit Turbine u. befinden sich auf demselben 4 Dampfkessel mit zus. 400 qm Heizfläche, 3 Dampfmasch. von 560 PS., 4 Dynamomasch. von zus. 280 KW. u. 10 Elektromotoren mit zus. 50 PS. Ferner befinden sich daselbst Anschlussgleise von 1180 m Länge u. eine 120 m lange Schiebebühne. Weiter besitzt die Ges. auf einem eigenen Grundstück am Bahnhof in Labes eine Zweigfabrik mit einer Gesamtfläche von 1.2 ha, wovon 1703 qm mit Fabrikgebäuden bebaut sind. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000 in 1000 Aktien Lit. A à M. 1000 und in 1000 Aktien Lit. B à M. 1000. Die von der G.-V. v. 12./3. 1901 beschlossene Erhöhung um M. 1 000 000 gelangte nicht zur Ausführung, dagegen beschloss die G.-V. v. 29./12. 1901 zur Tilg. des Verlustes aus 1901 Herabsetzung des A.-K. um M. 1 500 000 (auf M. 500 000), durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 4: 1. Frist bis 31./5. 1902. Die a. o. G.-V. beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 (also auf M. 1 000 000) in 500, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, begeben zu pari. Die neuen Aktien dienten zur Tilg. der Hypoth. in Höhe von M. 750 000, und zwar dergestalt, dass die Hypothekengläubiger gegen eine Aktie von M. 1000 auf M. 1500 ihrer Forderung an die Ges. verzichteten. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 7./6. 1910 um M. 250 000 (auf M. 1 250 000) in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910, begeben zu 112.50 % an die alten Aktionäre. Die Aktien können nach Beschluss des A.-R. amortisiert werden. Hypoth.-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 30./10. 1906, rückzahlbar zu 102 % Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1910 durch jährl. Auslos. im Jan. auf 1./7. In Umlauf Ende Juni 1912: M. 480 000. Zahlst.: Ges.-Kasse, die Berliner Div.-Zahlst., sowie die Danziger Privat-Actien-Bank. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6; bis 1907: Kalenderj. Für die Zeit vom 1./1. 1908–30./6. 1908 wurde eine Zwischenbilanz gezogen. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vertragsmässige Tant. an Vorst., 7½ % Tant. an A.-R. neben einer festen Vergüt. von zus. M. 7500), Rest weitere Div. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Grundstück in Gossentin 73 000, Fabrikgebäude do. 497 000, Arb.-Wohnhäuser 52 000, Betriebsmasch., Turbine u. Motore 36 000, Fabrikat.-Masch. 47 500, Kessel u. Pumpen 1, elektr. Beleucht. 6000, Exhaustorenanlage 7000, Transmiss:, Riemen u. Seile 4500, Trocknungsanlage 1, Dampfheiz.-Anlage 3500, Wasserleit.-Anlage 1, Sprinkler- anlage 24 000, Anschlussgleis 4000, Feldbahnanlage 1, Pferde u. Wagen 1, Mobil., Geräte u. Werkzeuge 4500, Grundstück in Labes 3000, Fabrik u. Wohngebäude do. 25 000, masch. Einricht. u. elektr. Beleucht. do. 5500, Mobil., Gerätschaften u. Werkzeuge 1, do. in Posen 1. Holzbestände 246 355, Halbfabrikate 195 555, fertige Fabrikate 332 011, Material 58 724, do. in der Poliererei Labes 15 414, do. Posen 5847, Effekten 17 644, Kaut. Effekten 25 500, vorausbez. Feuerversich.- u. Haftpflichtprämie 6500, Debit. 412 642, Bürgschaft 160 335, Wechsel 149 897, Bankguth. 26 002, Kassa 6249. – Passiva: A.-K. 1 250 000, Oblig. 480 000, do. Zs.-Kto 10 800, R.-F. 107 000 (Rückl. 7000), Delkr.-Kto 38 141, Kredit. 216 816, Kaut. 35 495, rückst. Arbeit.- u. Fuhrlöhne 15 195, Avale 160 335, Talonsteuer-Res. 5000, Div. 100 000, Tant. 16 100, Vortrag 16 303. Sa. M. 2 451 187. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Geschäfts-Unk., Gehälter, Steuern, Ab- gaben etc. 241 350, Zs. u. Dekorte 30 825, z. Delkr.-Kto 11 000, Talonsteuer-Res. 2500, Abschreib. 18 920, Reingewinn 139 403. – Kredit: Vortrag 16 002, Fabrikat.-Gewinn 450 647, Mieten u. Pachten 7350. Sa. M. 474 001. Kurs Ende 1910–1912: 119.25, 117.50, 111.50 %. Eingeführt in Berlin am 6./12. 1910 zu 118.25 %. Dividenden: 1901–1907: 0, 0, 0, 0, 0, 6, 0 %; 1908 (v. 1./1.–30./6.): 0 %; 1908/09–1911/12: 5, 7, 7½, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Reinhold Kaiser. Prokurist: Jean Unkelbach. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Reg.-Rat Carl Seering, Stellv. Bank-Dir. Carl Vieweg, Fabrikbes. W. Klawitter, Handelsrichter Max Richter, Danzig; Komm.-Rat Herm. Walter, Bank-Dir. Karl Harter, Berlin Zahlstellen: Ges.-Kasse; Danzig, Graudenz, Posen u. Stolp: Danziger Privat-Actien-Bank; Berlin, Hamburg, Altona, Hannover, Kiel: Commerz-u. Disconto-Bank; Berlin: Arons & Walter. Fehr & Wolff Actiengesellschaft in Habelschwerdt. Gegründet: 2./5. 1900 mit Wirkung ab 1./1. 1900; eingetr. 13./7. 1900. Übernahmepreis M. 368 140. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der der Firma Fehr & Wolff in Habelschwerdt u. Kron- stadt (Böhmen) gehörigen Schachtel- und Holzwarenfabriken, sowie Sparterie- u. Korb- flechterei. Auch Fabrik in Lichtenau (Böhmenh). ca. 700 Arb. u. Arbeiterinnen. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1909/10–1911/12 M. 121 932, 54 941, 18 518. Gesamtumsatz 1904/05–1911/12: M. 918 506, 1 056 091, 1 056 000, 1 038 425, 1 160 425, 1 167 485, 1 061 243, 1 042 346. Infolge der ungünstigen Wirkung des Zündwarensteuergesetzes auf die Industrie der Ges. schloss der Habelschwerdter Betrieb für 1910/11 mit einem Verlust von M. 44 985 ab. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1912/1913 II. 77