1288 Hotels und Restaurants. in Hamburg an der Ecke Stephansplatz das erstklassige Hotel Esplanade (Eröffnung am 4./4. 1908), auch errichtete die Ges. in Berlin auf dem für M. 5 040 000 erworbenen Grundstück Bellevuestr. 17, 18, u. 18a ein Hotel ersten Ranges, das ebenfalls den Namen „Hotel Espla- nade“ trägt; dasselbe wurde am 2./12. 1908 eröffnet. Im Geschäftsjahre 1909 wurden weder in Berlin noch in Hamburg Betriebsüberschüsse erzielt. In Berlin betrug der Betriebs- verlust M. 10 420, in Hamburg M. 84 722. Durch die Gen.-Unk. u. die Abschreib. erhöhte sich der Verlust auf M. 448 849. Zuzügl. des Verlustvortrages aus dem Vorjahre (M. 181 025) ergab sich somit ult. 1909 ein Gesamtverlust von M. 629 873. Im Jahre 1910 hat das Berliner Hotel zufriedenstellend gearbeitet, dagegen ging die Entwicklung des Hamburger Hotels nur langsam vor sich. Ein Konsort. von Grossaktionären hatte der Ges. für das J. 1910 eine Betriebs-Gewinn-Garantie von M. 400 000 geleistet, so dass sie in der Lage war, den Betriebs- verlust in Hamburg hiermit zu decken. Ferner hat die Ges. von den gleichen Interessenten eine weitere Unterstützung dadurch erfahren, dass sie M. 200 000 von der mit einem Kapital von M. 400 000 errichteten Weingrosshandlung „Esplanade“ G. m. b. H. mit einem Gewinn von M. 450 000 begeben konnte. Dieser a. o. Gewinn hat es der Ges. ermöglicht, die Ab- schreib. zu decken sowie einen Teil (M. 450 000) der Unterbilanz. Um dem Mangel an Logierzimmern im Berliner Hotel zu beseitigen, hat die Ges. mit dem Eigentümer des benachbarten ca. 5000 am grossen Grundstückes einen zehnjährigen Mietsvertrag mit Vorkaufsrecht dahin abgeschlossen, nach welchem sich der Eigentümer verpflichtet, einen Erweiterungsbau des Hotels nach den Plänen der Ges. vorzunehmen. Durch diesen Erweiterungsbau, der im Herbst 1912 in Betrieb kam, gewann die Ges. 110 Zimmer, ausserdem einen grossen Festsaal mit N ebenräumen, Wintergarten, grössere Kellereien u. 3 Läden. Kapital: M. 5 000 000 in 3982 St.-Aktien, 1018 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 200 000 in St.-Aktien, begeben zu 105 %; die a. o. G.-V. v. 30./3. 1907 beschloss Erhöh. um M. 2 800 000 zu 103 %, auch hatten die Aktionäre den Aktienstempel von 2 % zu tragen. A.-K. somit auf M. 5 000 000 gebracht. Um den Zeitpunkt der Rentabilität der Ges. nicht hinauszuschieben u. andererseits auch, um neue Mittel für die Ausstattung des Erweiterungsbaues zu beschaffen, lag es im Interesse des Unternehmens, die Unterbilanz aus 1910 in Höhe von M. 435 595 u. das Organ.-Kto in Höhe von M. 250 000 durch eine bare Zuzahl. auf die Aktien mit 25 % zu tilgen. Durch die aus der Zuzahl. zufliessenden Beiträge wurde die Ges. in den Stand gesetzt, die im Neubau (siehe oben) gewonnenen Räumlichkeiten auszustatten, die Wein- grosshandlung den Bedürfnissen entsprechend grösser zu organisieren u. einen angemessenen R.-F. zu schaffen. Diese Zuzahl. von 25 % = M. 250 auf jede Aktie à M. 1000 wurde in der G.-V. v. 15./7. 1911 beschlossen, mit der Massgabe, dass diejenigen Aktien, auf welche die Zuzahl. geleistet wird, zu Vorz.-Aktien erklärt werden, welchen ab 1./9. 1911 eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nachzahl.-Pflicht dergestalt gewährt wird, dass der sich dann ergebende Über- schuss im Reingewinn auf alle Aktien gleichmässig verteilt wird, soweit die G.-V. nicht eine andere Verwendung beschliesst. Die Zuzahl. wurde bis ult. 1911 auf M. 1 018 000 mit zus. M. 254 000 geleistet, ausserdem erfolgte eine Interimszuzahlung auf M. 2 586 000 Aktien mit M. 646 500, Zuzahl. also zus. M. 901 000; das A.-K. besteht also jetzt aus M. 1 018 000 Vorz.-Aktien u. M. 3 982 000 St.-Aktien. Die der Ges. als Zuzahlungsquote zugeflossenen Beträge von M. 901 000 sind dazu benutzt worden, um den Organisations-F. in Höhe von M. 250 000 ganz abzuschreiben u. den Verlustsaldo aus 1912 M. 435 595 zu beseitigen. Der Rest von M. 215 402 wurde zur Bildung eines R.-F. verwendet. Die G.-V. v. 29./7. 1912 beschloss: Zu Vorz.-Aktien in Gemässheit des Beschlusses der G.-V. v. 15./7. 1911 sollen auch noch diejenigen Aktien erklärt werden, auf welche die Zuzahl. von 25 % nebst M. 10 Verzugs-Zs. bis 1./10. 1912 geleistet wird. Diejenigen Aktien, auf welche die Zuzahl. bis 1./10. 1912 nicht geleistet wird, sollen im Verhältnis von 321 zus. gelegt werden. Hypotheken: M. 2 500 000 auf Hamburger Grundstück; M. 8 175 000 auf Berliner Grund- stück, geliehen von der Deutschen Grundereditbank in Gotha u. von der Akt.-Ges. Leu & Co. in Zürich unter Garantie der Berg. Märk. Bank zu Elberfeld. Anleihe: Die G.-V. v. 20./7. 1909 beschloss die Aufnahme einer Anleihe im Betrage bis M. 7 500 000, welche bis auf M. 600 000 begeben ist. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Hotel Esplanade Berlin 16 519 563, do. Hamburg 5 467 853, Vorräte 178 549, Beteilig. 200 000, Debit. 986 375, Bankguth. 421 786, Kassa 13 509, Kaut. 20 729, Inventar 1. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 215 404, Hypoth. Berlin 8 175 000, do. Hamburg 2 500 000, Oblig.-Anleihe 6 900 000, do. Zs.-Kto 86 250, Kredit. 902 906, Vortrag 28 807. Sa. M. 23 808 368. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 435 595, Abschreib. d. Organisations-F. 250 000, R.-F. 215 404, ordentl. Abschreib. Berlin 197 674, do. Hamburg 74 378, Gewinn 28 807. — Kredit: Zuzahl. a. St.-Aktien 254 500, Interimszuzahl. 646 500, Betriebsüberschüsse nach Abzug sämtl. Zs., Provis., Gehälter, Steuern, Unk. etc. 300 859. Sa. M. 1 201 859. Dividenden: 1907–1909: 0, 0, 0 % (Baujahre): 1910–1911: 0%0 % Direktion: Alex. Berger, Berlin. Prokuristen: Joel Nathanson, Eug. Hartenfels, Berlin; Arthur Bartels, Hamburg. Aufsichtsrat: Vors. Dir Dr. jur. Otto Ecker, Hamburg; Stellv. Rechtsanwalt Dr. Wilh. Bitter, Justizrat M. Henschel, Berlin; Bürgermeister Lichtenberg, Barmen; Prinz Max zu Hohenlohe-Oehringen; Bank-Dir. M. Lipp, Elberfeld; Kammerpräsident Karl Künzig, Donau- eschingen; Graf Paul Almeida.