Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. 1321 Mühle Rüningen, Actiengesellschaft in Rüningen. Gegründet: 22./12. 1898 mit Wirkung ab 1./7. 1898; eingetr. 19./1. 1899 in Riddagshausen. Übernahmepreis der Firma Berkenbusch & Co. M. 2 842 164. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Betrieb der Handelsmüllerei. Vermahlen 1901/1902–1911/12: 30 648, 34 013, 33 770, 36 596, 36 270, 35 500, 36 801, 44 514, 40 000, 45 200, ? t Weizen. Das Mühlen- grundstück der Ges. hat eine Grösse von 176 651 qm, von welchen ca. 4460 qm bebaut sind. Auf dem Mühlengrundstück befinden sich u. a. ein sechsstöckiges massives Mühlengebäude mit anschliessendem Getreidesilo, welcher ca. 20 000 Sack fasst, 4 sechs bezw. sieben Etagen hohe Mehl- u. Getreidespeicher, ein vierstöckiger massiver Kleiespeicher, ein Maschinenhaus, das Kesselhaus mit Kohlensilo, ein Bureaugebäude, Beamten- u. Arb.-Wohnhaus etc. Die Kraftanlage der Ges. besteht aus 2 Wasserrohrkesseln von je ca. 230 qm Heizfläche, 1 Dampf- masch. von 500 PS., 1 Res.-Dampfmasch. von 400 PS. u. einer kleineren Dampfmasch. von 50 PS., sowie aus 2 Dynamomasch. von 409 bezw. 269 Amp. bei 110 Volt Spannung u. 2 Motoren von je 21 PS. Der Transport des Getreides erfolgt zum Teil durch eine pneu- matische Getreide-Förderungsanlage mit einer Pumpe von ca. 45 PS. Die Mühle besitzt ausserdem eine Wasserkraftanlage, bestehend aus 4 Turbinen, welche bis zu 100 PS. zu leisten imstande sind. Die Mühlenanlage, welche nur für Weizenmüllerei eingerichtet ist, enthält 4 Mahlgänge mit 31 doppelten, selbsttätig ausrückenden Walzenstühlen u. ist im übrigen mit Reinigungs- u. Waschmasch., Sortierern u. Putzmasch. etc. auzgestattet. Zum Schutz gegen Feuersgefahr ist eine Sprinkleranlage in die Fabrik eingebaut. Das Wasser- nutzungsrecht steht der Ges. an der Oker zu u. kann ihr ohne Entschädigung nicht entzogen werden. Das Mühlenterrain besitzt ein eigenes Anschlussgleis von 1650 m Länge, welches unter Benutzung von 3 Brücken um das Mühlgebäude herumführt. Die Mühle ist für eine tägliche Produktion von 180 t Weizen eingerichtet u. beschäftigt z. Z. ausser dem Kontor- personal ca. 80 Müller u. Arbeiter. Zugänge auf Anlagen-Konti 1911/12 ca. M. 105 000. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 750 000. Die G.-V. v. 25./9. 1903 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 700 000 (auf M. 1 050 000) durch Amort. von 700 Aktien (Nr. 1051 bis 1750); dieselben wurden aus dem Gewinnbetrage des 1902/1903 gebildeten Aktien-Amort.-F. von M. 52 500 von den Hauptaktionären zurückgekauft. Durch diese Herab- setzung des A.-K. soll eine Div.-Verteilung auch in weniger günstigen Jahren erreicht werden. Der Buchgewinn von M. 700 000 wurde zu ausserord. Abschreib. verwandt. Lt. G.-V. v. 25./9. 1911 erhöht zur Verstärkung der Betriebsmittel auf M. 1 500 000 durch Ausgabe von 450 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, übernommen von einem Konsort. (Braun- schweiger Privatbank etc.) zu 923 davon M. 420 000 den alten Aktionären ebenfalls zu 100 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1911. Anleihen: I. M. 600 000 in 4% Oblig. von 1899, Stücke à M. 1000 (Lit. A) u. 500 (Lit. B). ...... .... durch jährl. Auslos. von M. 18 000 im März auf 1./7. Verstärkte Tilg. jederzeit zulässig. Sicherheit: Sicherungshypoth. zur I. Stelle. Noch in Umlauf am 30./6. 1912 M. 475 000. Kurs in Braunschweig Ende 1899–1912: 100, 97, 96, –, –, –, –, –, –, –, –, –, –, – %. Zahlst. auch Braunschweig: Braunschweig. Privatbank. II.: M. 250 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. 21./10. 1905. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab April 1911 durch jährl. Auslos. von M. 10 000; verstärkte Tilg. ab 1911 zulässig. Sicherheit: Sicherungshypoth. zur II. Stelle. Aufgenommen zur Rückzahlung der schwebenden Schuld von M. 400 000 an die Vorbesitzer (M. 150 000 hat die Ges. den eigenen Mitteln entnommen und dazu die Staatspapiere veräussert). Zahlst. auch: Braunschweig: Braunschweiger Privatbank. Noch in Umlauf am 30./6. 1912 M. 230 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt aus 1907/08), bis zu 5 % an einen Spez.-R.-F., dann 4 % Div., vom verbleib. Rest 10 % Tant. an A.-R. (event. nach G.-V.-B.), Überrest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Ausser obiger Tant. erhält der A.-R. jährl. eine feste Vergüt. von M. 6000. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Grundstück u. Wasserkraft 250 000, Gebäude 750 000, Masch. 150 000, Eisenbahn 1, Feuerlösch-Anlage 1, Pferde u. Wagen 1, Inventar 1, Getreide 41 638, Fabrikat.-Kto 510 230, Feuerungsmaterial 6411, Pferde- u. Wagenunterhalt. 775, Material. 3176, Feuerversich. 24 444, Kassa 101 293, Effekten 39 238, Wechsel 150 342, Bank- guth. 1 659 790, Debit. 559 650. – Passiva: A.-K. 1500 000, R.-F. 150 000, Spez.-R.-F. 750 000, Oblig. I 475 000, do. Zs.-Kto 4090, Oblig. II. 230 000, do. Zs.-Kto 2610, Disp.- -F. zu Gunsten der Beamten u. Arb. 37 415 (Rückl. 10 000), Julita Hackfeld. Stiftung 12 000, Kredit. 356 238, Div. 450 000, Tant. u. Grat. 83 288, Talonsteuer-Res. 20 000, Steuer-Res. 25 000, Vortrag 151 352. Sa. M. 4 246 994. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter u. Löhne 157 932, Betriebs- u. Feuerungs- material. 53 599, Pferde- u. Wagenunterhalt., Feuerversich., Unk., Steuern u. Abgaben sowie Reparat. 171 786, Zs. u. Diskont 57 498, Rückstell. für zweifelhafte Schuldner 20 000, Ab- schreib. 191 368, Gewinn 739 640. – Kredit: Vortrag 150 587, Fabrikat.-Kto 1 241 238. Sa, M. 1 391 825. Kurs Ende 1907–1912: 126.25, 138.50, 229, 264, 331, 335 %. Notiert in Berlin; eingeführt daselbst 7./11. 1907 zum ersten Kurse von 125 %. Dividenden 1898/99–1911/12: 4, 5, 0, 0, 0, 5, 7, 9, 9, 10, 14, 18, 24, 30 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Rob. Pasch. Prokuristen: Herm. Jahn, Gg. König, Fr. Blome.