1328 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Vorstand: O. Roth, Dr. von Brodnicki, Fabrik-Dir. Dr. P. Mehne. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Komm.-Rat Herz, Posen; Dr. von Mieczkowski, Bromberg; H. Auerbach, Dr. R. Reimann, Berlin; P. Stursberg, Jankowo; Gutsbes. Eugen Wolff, Kawka; Rittergutsbes. Anton v. Dembinski, Wengierce. Zahlstellen: Eigene Kasse; Breslau: G. von Pachaly's Enkel; Berlin: Selig Auerbach & Söhne; Posen: Ostbank f. Handel u. Gewerbe. Pommersche Zuckerfabrik Anklam in Anklam. Gegründet: 31./1. 1883. Zweck: Fabrikat. u. Verkauf von Rohzucker u. Nebenprodukten. Im Geschäftsj. 1897/98 wurde eine zweite Fabrik mit einer Leistungsfähigkeit von 32000 Ztr. tägl. Rübenverarbeit. errichtet. 1902 war die Ges. gezwungen für Abwasserreinigungsanlagen ein ca. 125 Morgen grosses Rieselfeld zu erwerben, dessen Anlagen für Drainage, Pumpen, Druck- leitung etc. einen Kostenaufwand von ca. M. 160 000 erforderten. 1906 Erricht. einer Schnitzel- trocknungsanlage mit einem Kostenaufwand von M. 729 335. Rohzuckerprodukt. 1902/03 bis 1911/12: 319 592, 431 556, 328 676, 472 686, 527 018, 339 874, 421 596, 383 810, 541 052, 416 932 Ztr. I. Produkt (ausserdem 1911/12 16 718 Ztr. Nachprodukt u. 47 300 Ztr. Melasse); verarbeitetes Rübenquantum: 2 173 443, 3 094 518, 2 109 813, 3 203 777, 3 469 892, 2 321 123, 2 496 305, 2 656 230, 3 515 956, 2 541 724 Ztr. Kapital: M. 1 000 000 in 162 Aktien Lit. 4 (Nr. 1162) 4 M. 1000, 116 Aktien Pit. (Nr. 1–116) à M. 500, 390 Aktien Lit. B (Nr. 1–390) à M. 1000 u. 780 Aktien Lit. B (Nr. 1–780) à M. 500. Die Aktien Lit. A lauten auf Namen und deren Besitzer müssen Rübenbauer sein, die Aktien Lit. B sind Inh.-Aktien. Urspr. Kapital M. 440 000, erhöht 1885 um M. 60 000 und lt. G.-V.-B. v. 31. Aug. 1896 um M. 500 000 (begeben zu 150 %) auf jetzigen Stand. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1896, Stücke à M. 1000, lautend auf Namen der Dresdner Bank. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1902 in 18 Jahren durch jährl. Ausl. im Juli auf 2./1.; von 1901 ab Gesamttilg. zulässig. Sicherheit: Kaut.-Hypoth. von M. 1 100 000 zu gunsten der Dresdner Bank. Noch in Umlauf Ende März 1912 M. 345 000. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1897–1912: 100, 100, 100, 97, 99, 99.50, –, 99.50, 100.30, 100, 99, 99, 100.50, 98, 98.50, 97 %. Aufgelegt 4./3. 1897 bei der Dresdner Bank u. Meyer Cohn in Berlin zu 100 %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: Dasselbe steht zwischen den A- und B-Aktionären im Verhältnis 2: 3, d. jeder A-Aktionär hat auf je M. 500 Aktienbesitz 26 St. (auf alle M. 220 000 A-Aktien Gewinn-Verteilung: Nach Entnahme von M. 90 000 Abschreib. und 80 Pfg. Durchschnittsrüben- Preis für A-Aktien und Kontraktsrüben verbleibt der Nettoüberschuss, von diesem: 10 % bezw. 15 % zum R.-F. bis zu M. 350 000 Höhe (ist erreicht), dann vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte (unter Berücksichtigung der § 237 u. 245 des H.-G.-B.), 5 0% D3% 2 % Panf. an den Vors. des A.-R., 1 % an Mitglieder des A.-R. (1 % Tant. soll M. 2000 nicht über- schreiten), vom Rest entfallen auf je 2 Pfg. Rübenpreisnachzahlung 1 % Div. Sind 5 solcher Quoten verteilt, so gelangen weitere M. 50 000 zur Abschreib. Ber dann noch verbleibende Überrest wird wie angegeben weiter verteilt. Zur Garantierung des Minimalrübenpreises von 80 Pfg. und einer 5 % Div. ist ein Ergänzungsfonds von M. 200 000 vorhanden. Dieser Fonds darf die Höhe Von M. 200 000 nicht überschreiten und ist alljährlich bis zum Betrage von M. 100 000 mit 15 %, von M. 100 000–150 000 mit 10 % und von M. 150 000–200 000 mit 5 % des Nettoüberschusses zu dotieren. Hierbei ist Vorausgesetzt, dass der R.-F. voll vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, so ist in erster Linie der R.-F. mit 15 % resp. 10 % vom Nettoüberschusse zu dotieren u. dem Erg.-F. solange nichts zuzuführen, bis der R.-F. wieder M. 350 000 beträgt. Bilanz am 31. März 1912: Aktiva: Grundstücke 98 400, Kanal 24 000, Eisenbahn 20 000, Feld- u. Kleinbahn 10 000, Drahtseilbahn 25 000, Heber 1, Gebäude 952 000, Masch. 400 000, Utensilien 10 000, elektr. Anlage 6553, Abwässer-Anlage 15 000, Schnitzeltrocknungs-Anlage 489 698, Akkumulatoren-Ausgleich 4913, Ern.-Kto 59 939, Rübenkerne 158 009, Chilisalpeter 102 410, Effekten 64 801, Vorräte: a) Zucker, Melasse u. Melassefutter 162 022, b) aller Art 183 876, c) in der Darre 46 530, Debit. 3 393 558, Kassa 10 094. — Passiva: A.-K. 1 000 000, Öblig. 345 000, do. Zs.-Kto 3630, R.-F. 350 000, Ergänz.-F. 200 000, Schuldentilg.-Kto 1 026 701, Kred. 2 591 147, Darre-R.-F. 78 120, Wohlfahrts-F. 118 722, unerhob. Divid. 1840, Katter- Stiftung 5000, Talonsteuer 5000; Gewinn.-Verteilung: Tant. d. A.-R. 3155, 48 % Divid. 480 000, Grat. an Beamte 14 315, Rückstell. zur Talonsteuer 2500, Vortrag 11 679. Sa. M. 6 236 811. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Arbeitslöhne u. Gehälter 485 844, Brennmaterialien 165 537, Koks 12 681, Kalksteine 39 165, Pressentücher 8582, Schmiermaterialien 3341, elektr. Betrieb. 3703, Arb.-Versich. 11 868, Abwässer-Betrieb 7481, Effekten 957, Fabrikat.-Unk. 91 551, Geschäfts-Unk. 9025, Steuern u. Abgaben 61 475, Rüben 4 261 133, Abschreib. 140 000, Reingewinn 511 649. — Kredit: Vortrag 11 642, Zucker 5 421 765, Melasse 240 310, Zs. u. Prov. 58 156, verschiedene Einnahmen 82 124. Sa. M. 5 813 999. Kurs: Die Aktien werden an keiner Börse notiert. Dividenden 1888/89–1911/1912: 16, 18, 20, 20, 22, 24, 12, 15, 17½, 9½, 14½, 17½, 23, 15, .... 15½, 14, 27, 24, 27, 48 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.)