Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 1345 Eine Div. ist bis 1911 nicht gezahlt worden, im Gegenteil verschlechterten sich die Ver- hältnisse der Ges., wie weiter oben bereits aufgeführt, noch mehr, sodass zu der schon mehrfach beregten Sanierung in Gemässheit der Beschlüsse der G.-V. der Aktionäre vom 3./2. 1912 geschritten werden musste. Diese Sanierung bezw. der diesbezügl. G.-V.-B. kam dadurch zustande, dass die Obligationäre in einer am 30./1. 1912 stattgehabten Versamml. sich damit einverstanden erklärt hatten, dass der Zinsfuss für den Restbetrag der Anleihe von M. 1 236 000 ab 1./1. 1912 auf 3½ % herabgesetzt u. der Tilg.-Plan weiter dahin geändert wird, dass die restl. M. 1 236 000 Schuldverschreib. nach einem neuen Tilg.-Plan ab 1./7. 1912 bis 1./7. 1941 getilgt werden. Nach dem alten Tilg.-Plan sollte die Tilg. bis 1./7, 1923 beendet sein. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9.; bis 1905: Kalenderj. fen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonder-Rückl., 6 % Div., 10 % Tant. an A.-R, vertragsm. Tant. an Vorst., vom Rest Super-Div. Bflanz am 30. Sept. 1912: Aktiva: Grundstücke 75 000, Gebäude 1 350 000, Masch. u. Apparate 1 300 000, Wohnhäuser 145 000, Eisenbahngleis 1, Brunnen- u. Wasseranlage 1, Utensil. 1, Mobil. 1, Pferde u. Wagen 1, Arb.-Wohn. 60 000, Bestände an Zucker, Strontian, Fastagen u. Material. 942 136, Wechsel 21 206, Kassa 16 119, Postscheck-Kto 18 774, (Bürg- schafften für Zuckersteuer u. Frachtkredit 2 350 000), Bankguth. 182 084, Debit. 1 141 414. Passiva: A.-K. 1 500 000, Schuldverschreib. 1 212 000, Zs.-Kto 10 605, geschuld. Zuckersteuer 2 240 992, (Bürgschafts-Kredit. 2 350 000), Kredit. 100 455, Gewinn 187 688 (davon R.-F. 100 000, Delkr.-F. 50 000, Vortrag 37 688). Sa. M. 5 251 741. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Geschäftsausgaben 919 597, Reparat. 21 033, Extra-Abschreib. auf die Melasse-Entzuckerung (Gebäude, Masch. u. Apparate) 466 916, Abschreib. 218 814, Gewinn 187 688. – Kredit: Kasernen-Ertrag 1066, Pacht u. Miete 5689, Waren-Kto 1 340 377, Conto sospeso 466 916. Sa. 1 814 049. Kurs Ende 1888–1911: St.-Aktien: 180, 165, 130, 110, 120, 118, 126.60, 120, 115, 130, 131, 129.50, 133 27 1 114 10 % Notierten in Hamburg. Die Vorz.-Aktien waren nicht eingeführt. Dividenden: St.-Aktien 1886–1904: 5, 10, 18¼, 10, 6½, 10, 5, 12, 5, 2, 4, 6, 7, 2, 10, 9, 7, 10, 7 %; 1905 (9 Mon.): 0 %. 1905/1906–1911/12: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. (Vorz.-Aktien 1905/06–1910/11: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %.) Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Vorstand: Gust. Kamieth, Dr. H. Rebs, Frellstedt. Prokuristen: R. Helbig, Alb. Bauer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Ad. Glüenstein, Stellv. Bank-Dir. Ferd. Lincke, Gust. Diederichsen, Hamburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg u. Berlin: Commerz- u. Disconto-Bank; Frankf, a. M.: J. Dreyfus & Co. Friedländer Zuckerfabrik A.-G. in Friedland in Mecklenburg. Gegründet: 21./7. 1890. Rohzuckerproduktion 1903/04–1911/12: 160 193, 121 302, 183 342, 190 887, 138 888, 169 540, 169 933, 242 493, 159 562 Ztr. (19 785, 13 337, 13 696, 10 964, 13 277, 14 450, 17 000, 14 955, 21 300 Ztr. Melasse); Rübenverarbeitung: 1 156 200, 808 490, 1 253 959, 1 346 952, 950 531, 988 907, 1 128 441, 1 545 414, 1 055 540 Ztr. Kapital: M. 500 000 in 1000 Namen-Aktien à M. 500. Die Aktien sind nur mit Genehmigung des A.-R. und der G.-V. übertragbar. Urspr. A.-K. M. 400 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 12. Mai 1891 um M. 100 000. Die G.-V. v. 23./4. 1907 beschloss behufs Anlage einer Schnitzeltrocknung die Erhöhung um M. 200 000 in 400 Aktien Lit. A à M. 500 aus- zugeben zu 150 %. mit Div.-Ber. ab 1./4. 1908. Es giebt Aktien Lit. A und B, erstere verpflichten ausser der Geldzahlung noch zum Anbau von Zuckerrüben bis zu 1½ ha auf jede Aktie, letztere nur zur Geldzahlung. Die Aktien Lit. B können jedoch auf Antrag des Aktionärs vom Aufsichtsrat in solche Lit. A verwandelt werden. Im Falle ein Aktionär der Lit. A aus irgend welchem Grunde sein Gut abgiebt, erlischt die Verpflichtung der Rübenlieferung. Die Aktien gelten für die Dauer der sistierten Lieferung als Aktien Lit. B. Hypothek: M. 90 000. Anleihe: M. 90 000 bei der Mecklenb. Spar-Bank als Hypothek unter besonderer Kündigungsfrist. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: April oder Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % (mind. M. 5000) z. R.-F. (ist erfüllt), event. besondere Abschreib. u. Kücklagen, Tant. an Vorst. (der techn. Dir. erhält 1½ %, der kaufm. 1 %), 4 % Div., 20 Pf. Nachzahlung auf den Ztr. Pflichtrüben, Restzur Verf. der G.-V. und soll, wenn derselbe überhaupt zur Auszahlung kommt, nach dem Verhältnis verteilt werden, dass jedem Prozent weiterer Div. auf das A.-K. eme Nachzahlung von 1 Pf. für jeden Zentner Pflichtrüben entspricht. Etwaige Remunerationen des A.-R. werden von der G.-V. festgestellt. Bilanz am 31. März 1912: Aktiva: Grund u. Boden 15 000, Gebäude 310 000, Masch. u. Apparate 230 000, Mobil. 1, Geräte 1. Eisenbahngeleis 1, Pferde u. Wagen 2500, Kassa 3258, Debit. 990 771, Inventurvorräte 93 863. – Passiva: A.-K. 500 000, Anleihe 90 000, Hypoth. 50 000, R.-F. 76 748, Unterstütz.-F. 2133, Kredit. 126 030, Nachzahl. auf Rüben 553 632, Tant. u. Grat. 24 132, Div. 200 000, Grat. 3000, Unterstütz.- u. Sterbekasse 2700, Rübsamen-Kto 17 018.* Sa. M. 1 645 395. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1912/1913. HI. 85