1346 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rüben 866 248, Betriebs-Unk. 329 016, Abschreib. 42 197, Gewinn 800 483. – Kredit: Vortrag 3189, Zucker, Melasse 2 034 755. Sa. M. 2 037 945. Dividenden 1891/92–1911/12: 4, 5, 10, 4, 8, 4, 4, 5, 8, 25, 10, 10, 10, 25, 8, 10 10, 25, 25, 25, 40 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Talons u. Div.-Scheine sind den Aktien nicht beigegeben die. Zahlung der Div. erfolgt gegen Quittung. Direktion: Techn. Dir. Ph. Hoecker, kaufm. Dir. Wilh. Ehlers. Aufsichtsrat: (12) Vors. von Dewitz-Roggenhagen, Stellv. Senator Fr. Schultz, H. Boest, Gutsbes. v. Bülow, A. Wernicke, Gutsbes. L. von Oertzen, Gutsbes. H. v. Oertzen, Ritt- meister Holtz, Gutsbes. Pätow, Rittmeister v. Heyden-Linden, Gutsbesitzer von Schwerin- Janow, Graf Schwerin-Zinzow. Zahlstelle: Schwerin: Mecklenburgische Spar-Bank, Zuckerfabrik Fröbeln Aktiengesellschaft in Fröbeln bei Löwen in Schles. Gegründet: 24./1. mit Nachtrag v. 27./2. 1905 mit Wirkung ab 1./5. 1904; eingetr. 4./3. 1905. Gründer: Die Firma Fröbelner Zuckerfabrik Silvius Moll & Söhne etc. Die Ges. übernahm bei der Gründung, abgesehen von wenigen Ausnahmen, das gesamte Vermögen der offenen Handels-Ges. Fröbelner Zuckerfabrik Silvius Moll & Söhne zu Fröbeln, insbesondere die Fabrikgrundstücke mit den darauf befindlichen Anlagen, die vorhandenen Bestände, Aussenstände, Hypoth.-Forder., Kasse, sowie die vorhandenen Passiva, ferner die den Inhabern der genannten offenen Handels-Ges. gehörigen Rittergüter Fröbeln, Rauske u. Stroschwitz, sowie ein 40 qm grosses Weggrundstück. Die Übernahme erfolgte rückwirkend vom 1215 1904 ab. Der Übernahmepreis der Fabrik betrug M. 2 000 000, der der Güter M. 1 400 000. Die sonstigen übernommenen Aktiven wurden, entsprechend der ber 30./4. 1904 aufgestellten Bilanz bewertet, und zwar die vorhandenen Vorräte an Waren, Material. usw. mit M. 1216 861, an Aussenstände, Kaution, Kasse, Hypoth.-Forder. usw. mit M. 466 687. Andererseits wurden diePassiven, einschl. der auf den Gütern haftend. landschaftl. Hypoth. insgesamt M. 2 162 262 übernommen. Von dem hiernach zugunsten der Inferenten verbleibenden Betrag von M. 2 921 286 wurden ihnen M. 71 286, nebst 4 % Zinsen seit dem 1./5. 1904 bar ausgezahlt, weitere M. 450 000 hypoth. auf den Rittergütern eingetragen (siehe oben) und der Rest von M. 2 400 000 in 2400 Aktien à M. 1000 gewährt. Die nicht durch Sacheinlagen aufgebrachten Aktien von M. 600 000 sind gegen Barzahlung zum Nennwert ausgegeben. Der Gründungs- aufwand ist der Ges. nicht zur Last gefallen. Zweck: Betrieb von Zuckerfabriken u. der Landwirtschaft. Die Fabrikanlagen um- fassen: a) eine Rohzuckerfabrik, erbaut 1882, mit Anlage für Schnitzel- u. Blätter- trocknung, b) eine Melasseentzuckerungsanlage, erbaut 1884, c) eine Zuckerraffinerie, welche nach einem i. J. 1897 stattgehabten Brande vollständig neu und modern ausgebaut ist. Die tägliche Leistungsfähigkeit der Zuckerfabrik beläuft sich auf 20–22 000 Ztr. Rübenverarbeitung. der Melasseentzuckerungsanstalt wird der grösste Teil der selbstgewonnenen Melasse ent- zuckert und zwar täglich 450–500 Ztr. Die Raffinerie kann ca. 2000 Ztr. Rohzucker täglich verarbeiten. Die Fabrik hat Bahnanschluss an die Hauptstrecke Breslau-Oberschlesien. n Frage kam —– aufgenommene Eine im Jahre 1904 – bevor der Übergang an die Akt.-Ges. 1 Taxe der gerichtlichen Sachverständigen, Maurermeister Karl Kühtz und Zivil-Ing. Gust. Winkler, beide zu Breslau, schätzt die Fabrikgrundstücke und Gebäude, sowie Einricht. und das Inventar auf zus. M. 2 400 684, wobei lediglich der Sachwert berücksichtigt ist. Die übernommenen Rittergüter Fröbeln, Rauske und Stroschwitz –— die gemeinschaftliche grundbuchliche Bezeichnung der beiden letzteren ist Herrschaft Löwen — haben eine Gesamtfläche von 2878 Morgen und einen Grundsteuerreinertrag von zus. M. 14 891. Es werden vorwiegend Rüben und Getreide, daneben auch Kartoffeln angebaut; ferner werden Milchwirtschaft, Vieh- und Schweinezucht betrieben. In den Überschwemmungsgebieten am Neisseufer sind grosse Weidekulturen angelegt. Auf Rittergut Stroschwitz befindet sich eine Ziegelei, welche jährlich ca. 450 000 Ziegel herstellt. Die Güter wurden gelegentlich der Gründung der Akt.-Ges. auf zus. M. 1 461 639 geschätzt. Der Miterwerb der Güter empfahl sich für die Akt.-Ges. insbesondere deshalb, weil dadurch der Zuckerfabrik hinsichtlich ihrer Versorgung mit Rüben eine gewisse Grundlage gewährleistet ist, dann aber auch aus anderen Gründen, z. B. mit Rücksicht auf die Verwertung der Abfallprodukte, die Ableitung der Abwässer u. dergl. – Hinsichtlich der Position des Gewinn- und Verlust-Kontos „Zinsen der Landwirtschaft“ wird noch bemerkt, dass für die Landwirtschaft mit Rücksicht darauf, dass sie als Nebenbetrieb der Zuckerfabrik zu betrachten ist, ein bestimmter Rentabilitäts- satz, und zwar von 4 % festgesetzt wurde, d. H. es werden dem Landwirtschafts.K. zugunsten des Gewinn- u. Verlust-Kto 4 % von dem mit M. 1 300 000 angenommenen Anlage- und Betriebskapital in Rechnung gestellt und ein alsdann noch verbleibender Gewinn- oder Verlust-Saldo auf Rüben-Kto verrechnet. 1911/12 Um. bezw. Neubau eines Teiles der Roh- zuckerfabrik. In den Geschäftsjahren 1906/07 sind aus selbstverarbeiteten 1 209 210 Ztr. Rüben 172 350 Ztr. Raffinade u. aus zugekauften 171 198 Ztr. Rohzucker 150 660 Raffinade, zus. 323 000 Ztr. Raffinade; 1907/08 aus selbstverarbeiteten 1 187 810 Ztr. Rüben 181 520 Ztr. Raffinade aus zugekauften 173 000 Ztr. Rohzucker 152 250 Ztr. Raffinade, zus. 333 770 Ztr. Raffinade hergestellt worden; für 1908/12 nicht veröffentlicht. Verarbeitete Rüben 1909/10 bis 1911/12: 1 175 000, 1 464 000, 1 012 700 Ztr.